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Ehrendoktor für Reichskanzler von Bethmann Hollweg in Gießen, 31. Oktober 1915

Die Theologische Fakultät der Ludwigsuniversität in Gießen ernennt den amtierenden Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg (1856–1921) am Reformationstag zum Ehrendoktor. Die Begründung der Fakultät nennt von Bethmann-Hollweg einen Staatsmann der dem Kriege ehrlich zu wehren strebte, auf reines Gewissen in deutschem Handeln hält, in erzwungenem Kampf der sittlichen Kraft des Volkes fest vertraut, in starkem Glauben deutscher Zukunft die Wege bahnt.

Der der linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei (FVP) nahestehende Bethmann Hollweg begann seine Karriere als Verwaltungsbeamter in der brandenburgischen Provinzialregierung, wo er 1886 mit nur 29 Jahren zum Landrat des Landkreises Oberbarnim aufstieg. 1896 erfolgte seine Beförderung zum Oberpräsidialrat im Potsdamer Oberregierungspräsidium, 1899 wurde er zunächst zum Regierungspräsidenten im preußischen Regierungsbezirk Bromberg ernannt. Kurze Zeit später erklomm er im Alter von 43 Jahren als jüngster Oberpräsident Preußens die Spitze der staatlichen Verwaltung in der Provinz Brandenburg. 1905 erfolgte seine Ernennung zum preußischen Minister des Innern – ein Amt, das er bis 1907 ausübte. Anschließend wirkte er als Staatssekretär des Innern und damit gleichzeitig in der Position des Vizepräsidenten des Preußischen Staatsministeriums. Dieser Posten machte ihn zum zweitwichtigsten Politiker des Kaiserreichs nach Kanzler Bülow. Bethmann Hollweg wurde am 7. Juli 1909 durch Kaiser Wilhelm II. zum Reichskanzler berufen.
(OV/KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Ehrendoktor für Reichskanzler von Bethmann Hollweg in Gießen, 31. Oktober 1915“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1903> (Stand: 31.10.2020)
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