Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Reuben, Sohn des Jecheskiel Segal (1694) – Binsförth

Grab Nr. 117 → Lageplan (PDF), Binsförth, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Binsförth | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

69 x 129 x 13 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Die Inschriften beider Seiten sind erhaben ausgeführt. Darstellungen: auf der Vorderseite Levitenkanne, Schale und Engelskopf, auf der Rückseite Wappenschild (ohne Bild) mit Helmzier.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Sprache der Rückseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

der Geachtete, der Angesehene,

Vorsteher der Landjudenschaft,

und der Vornehme, Herr Reuben,

Sohn des Jecheskiel Sg"L sel. A.,

der einging in seine Welt

am heiligen

Schabbat, am 29. Nisan

[5] 454 n.d.k.Z. (= 24.4.1694).

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Rückseite

1695

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Der Vorsteher

der Landjudenschaft, Herr

Reuben, Neuen

Morschen

Ausführung:

erhaben

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Reuben, Sohn des Jecheskiel Segal

    Sterbetag

    24.4.1694

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Neumorschen

    Funktion

    Vorsteher der Landjudenschaft

Anmerkungen:

Herr Reuben (Ruben), Sohn des Jecheskiel Sg''L (= Segal, Levit), aus Neumorschen, Vorsteher der Landjudenschaft, gestorben am 24.04.1694. Der Stein wurde laut Jahreszahl auf der Rückseite 1695 gesetzt.

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Der Verstorbene ist zweifellos identisch mit Ruben Morschen oder auch Ruben Levi (so 1682 in einer Nennung), der nach seinem Tod laut Inventar 20268 Reichstaler Vermögen hinterließ. Er wurde am 29.05.1690 für 3 Jahre zu einem Vorsteher der hessen-kasselischen Landjudenschaft ernannt. Einer seiner Söhne, Joseph genannt Josel, lebte in Kassel und ist 1706 als Einnehmer, 1718-1721 als Obereinnehmer und 1721 auch als Vorsteher der Landjudenschaft bezeugt. Joseph genannt Josel wurde es 1724 gestattet, sein Amt als Obereinnehmer niederzulegen. Er starb 1745, seine Frau Merle, Tochter des Rabbiners Wolf Traub, schon 1733. Ein weiterer Sohn Rubens namens Levi Ruben hatte 1702 einen der beiden Schlüssel zur Kasse, in der die Schutzgelder gesammelt wurden, und nahm 1716 als Vorsteher der Landjudenschaft an der Rabbinerwahl teil. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Daniel J. Cohen: Die Landjudenschaften in Deutschland als Organe jüdischer Selbstverwaltung von der frühen Neuzeit bis ins neunzehnte Jahrhundert, Band 1, Jerusalem 1996, S. 481, 486 und 515).

Indizes

Personen:

Jecheskiel Segal, Vater des Ruben (Reuben) · Levi, Ruben · Ruben Levi · Levi Ruben · Ruben, Levi · Levi, Joseph genannt Josel · Levi, Merle geborene Traub · Traub, Merle verheiratete Levi · Traub, Wolf

Orte:

Kassel · Neumorschen

Sachbegriffe:

Inschriften, erhabene · Levitenkannen · Schalen · Engelsköpfe · Wappenschilde · Helmzieren · Herren · Vorsteher · Landjudenschaft, Vorsteher · Levitenkannen · Inschriften, erhabene · Landjudenschaft, Vorsteher · Landjudenschaft, Einnehmer · Landjudenschaft, Einnehmer · Landjudenschaft, Obereinnehmer · Landjudenschaft, Obereinnehmer · Rabbiner

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 1997, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Bildnachweise:

VS: B 22.212/35.

RS: B 22.212/34.

Fotos:

Zitierweise
„Reuben, Sohn des Jecheskiel Segal (1694) – Binsförth“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/1134> (Stand: 9.2.2022)