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Eröffnung des 58. Kommunallandtages des Regierungsbezirkes Wiesbaden, 15. Dezember 1924

Im Landeshaus in Wiesbaden wird um 17 Uhr der 58. Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden durch eine Ansprache des stellvertretenden Staatsskommissars, dem Regierungspräsidenten Konrad Haenisch (1876–1925) eröffnet. In seiner Rede führt Haenisch eine Auseinandersetzung mit dem einzigen kommunistischen Abgeordneten, Konrad Lang aus Frankfurt am Main:

Mein hochverehrten Damen und Herren!
Es ist mir eine Ehre und eine Freude, im Auftrage (die Mitglieder des Landtages mit Ausnahme der der äußersten Rechten und Linken erheben sich von ihren Sitzen) der Preuß. Regierung und in Vertretung des Herrn Oberpräsidenten Sie, die Sie sich zum 58. Kommunallandtag heute hier versammelt haben, aufs herzlichste zu begrüßen. Mein besonderer Willkommgruß gilt all denen, die in dem abgelaufenen schweren Jahre fern von der Heimat, fern vielfach auch von ihren Familien haben weilen müssen. Mein Willkommgruß gilt vor allem auch den Vertretern der Landesverwaltung selbst, dem Herrn Landeshauptmann Dr. Woell und so manchem seiner Mitarbeiter, die gleichfalls lange Zeit fern von der Stätte ihres gewohnten Wirkens von außen her, so gut es eben gehen wollte, die Geschäfte der Bezirksverwaltung haben führen müssen.
Aber, meine verehrten Anwesenden, ich grüße nicht weniger herzlich alle diejenigen unter Ihnen, die gezwungen waren, die harten hinter uns liegenden Zeiten hier im besetzten Gebiet selbst durchzuhalten und durchzukämpfen und deren Los ganz gewiß nicht weniger leicht war, als das Los derer, die vertrieben worden sind. Ihnen allen, den Ausgewiesenen und nunmehr Zurückgekehrten wie den Daheimgebliebenen spreche ich im Namen der Preuß. Staatsregierung warme Anerkennung (lebhafter Beifall) und herzlichen, aufrichtigen Dank aus (Abgeordneter Lang
[KPD]: Die Regierung wird doch erst gebildet). Sie irren, Herr Abgeordneter Konrad Lang, die Preuß. Regierung ist nicht zurückgetreten und wird deshalb auch nicht neu gebildet. Das ist die Reichsregierung. (Abg. Lang: Oho!) Und wenn ich Sie darüber belehren darf, sind wir hier keine Reichskörperschaft, und sind kein Reichsparlament, sondern der Kommunallandtag ist eine preußische Körperschaft. (Abg. Lang: Die Preuß. Junker werden sie schon zum Teufel jagen!) – (Unruhe.)
Ich darf wohl die Zustimmung der Versammlung voraussetzen, wenn ich mir vornehme, auf weitere Zwischenrufe des Herrn kommunistischen Vertreters nicht mehr zu antworten; (Zurufe: Sehr richtig!) sie sind doch fehl am Orte. Im übrigen, Herr Lang, glaube ich, werden Ihnen die nächsten Tage hinreichend Gelegenheit geben, sich alles das vom Herzen herunterzureden, was sie drückt. Aber ich halte es nicht für überwältigend taktvoll und geschmackvoll, die Einleitungsrede des Staatskommissars hier durch solch gänzlich abwegige Zwischenrufe zu unterbrechen. (Lebhafte Zurufe: Sehr richtig!) Also meine Damen und Herren, trotz dem Herrn Konrad Lang, erlaube ich mir, Ihnen im Namen der nicht zurückgetretenen Staatsregierung den Dank und die Anerkennung für die Treue auszusprechen, mit der Sie in schweren und harten Zeiten am deutschen Volkstum und am Preuß. Staate festgehalten haben.
Der Kommunallandtag, meine Damen und Herren, ist keine politische Körperschaft. Es kann infolgedessen nicht meine Absicht sein, Ihre Tagung hier mit einer politischen Rede zu eröffnen und einen politischen Rückblick zu geben auf diese harten Jahre mit all ihren Leiden und Kämpfen, mit all ihren Irrungen und Wirrungen, auf all diese harten Jahre, in denen es manchmal schien, als solle das Deutsche Reich auseinanderbersten, in dem es manchmal schien, als solle unsere Wirtschaft völlig zugrunde gehen, als solle die deutsche Kultur ein Opfer des alles verschlingenden Chaos werden. Das aber erlauben Sie mir doch auszudrücken, und ich glaube da in Ihrer aller Sinne zu handeln, wenn ich der freudigen Ueberzeugung Ausdruck gebe, daß das Schlimmste nunmehr überstanden ist, daß wir nach der langen, harten Nacht, die wir haben alle miteinander durchwandern müssen, nunmehr doch endlich die ersten Streifen eines aufdämmernden Morgenrotes am Horizonte sehen. So hart und so dunkel ganz gewiß für Deutschland und Preußen im allgemeinen der Weg auch ist, der noch vor uns liegt, so viel gerade wir im besetzten Gebiet auch heute noch ohne Zweifel zu klagen, zu wünschen und zu fordern haben, so kann doch kein objektiv Denkender, so kann doch niemand, der sich die Augen nicht mutwillig verschließen will, an der Tatsache herumkommen, daß die Verhältnisse,, verglichen mit denen, wie wir sie vor einem Jahre hatten, sich heute ganz wesentlich gebessert haben. Vor allem, und diese erfreuliche Tatsache möchte ich mit vollem Nachdruck feststellen, scheint mir die Gefahr, daß dieses alte deutsche Kernland am Rhein von Preußen und damit – denn das wäre die unausbleibliche Folge – auch vom Reich losgelöst wird, eine Gefahr, die in den letzten Jahren mehr als einmal drohend am Horizonte stand, – daß diese Gefahr, zu meiner großen Freude glaube ich es sagen zu dürfen, nun endgültig überwunden ist. Es hat sich auch außerhalb Deutschlands in Europa allmählich die Ueberzeugung durchgerungen, mag sie auch noch nicht überall zum Siege gekommen sein, daß der Rhein, der heilige deutsche Strom, für alle Zeiten Deutschlands Strom bleiben muß und niemals Deutschlands Grenze werden darf. (Lebhafter Beifall!) Es hat sich, glaube ich, die Ueberzeugung überall in Europa durchgerungen, gerade auch auf Grund der Erfahrungen, die wir im letzten Jahre hier im harten Kampf machen mußten, daß es nicht nur für Deutschland selbst, sondern daß es für ganz Europa ein schweres Unglück, ja ein Verhängnis furchtbarster Art wäre, wenn je der Versuch gemacht werden sollte, diese alten deutschen Kernlande ihres Charakters als deutsche Westmark zu entkleiden, sie zur Ostmark unseres Nachbarvolkes zu machen.
Meine hochverehrten Anwesenden, mit besonderer Genugtuung begrüße ich es, daß endlich die Erkenntnis davon doch auch in weiten Schichten des französischen Volkes wach wird, eine Tatsache, von der die französischen Wahlen und von der die, gewiß leider immer noch durch allerlei politische Notwendigkeiten schwer gehemmte Politik des Kabinetts Herriot1 deutlich Zeugnis ablegen.
Aber, meine hochverehrten Anwesenden, davon wollen wir alle durchdrungen sein, davon wollen wir gerade auch beim Beginn unserer Arbeit in dieser Tagung des Kommunallandtages durchdrungen sein, daß die endgültige Wiedergeburt Deutschlands, daß das neue Deutschland und das neue Europa nicht erkämpft werden können durch eine Politik starker Gesten, durch eine Politik großer Worte, nicht erkämpft werden können durch eine Politik der Drohungen und des Säbelrasselns, sondern daß wir zu der neuen Zeit, zu der endgültigen Befreiung und Befriedung Deutschlands und Europas ausschließlich gelangen können (Abg. Lang: Durch die Diktatur des Proletariats – Lachen rechts) durch eine Politik treuer, aufbauender, stiller Arbeit. Meine hochverehrten Anwesenden! Gerade der Kommunallandtag ist in hohem Maße dazu berufen, solch stille, treue, aufbauende Arbeit zu leisten. Aus dem schriftlichen Jahresbericht, der Ihnen erstattet worden ist, ersehen Sie und habe auch ich zu meiner großen Freude und Genugtuung ersehen, daß selbst unter den außerordentlich erschwerten Verhältnissen der letzten harten Jahre diese Ihre soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aufbauarbeit niemals ganz ins Stocken geraten ist.
Wertvolle Arbeit ist z. B. geleistet worden auf dem Gebiet der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten, dieser am schwersten und am dauerndsten betroffenen Opfer des grausigen Völkergemetzels von 1914 bis 1918. Wertvolle Arbeit ist in der letzten Zeit auch geleistet worden in der Fürsorge für unsere Jugend, die es ja in diesen Jahren vielleicht schwerer hat, als die Jugend irgend einer früheren Generation, da sie zum großen Teil der Väter, der Erzieher beraubt war, unserer Jugend, die mehr noch als andere zu leiden hatte unter allen den furchtbaren Folgezuständen des Krieges und der Nachkriegszeit.
Neben allen diesen wertvollen Leistungen gedenke ich in einigen Worten der überaus ersprießlichen und fruchtbaren Arbeit, die seitens der Landesbank in dieser ungeheuer schweren Zeit geleistet worden ist, besonders in dem Jahre der in der Geschichte aller Länder und aller Völker ohne Beispiel dastehenden Geldentwertung, das hinter uns liegt. In diesem Jahre hat die sehr gute und segensreiche Politik der Landesbank es doch vielen Gemeinden in unserem Regierungsbezirk erleichtert, wenn auch natürlich nicht ohne schwere Hemmungen und Havarien, so doch in leidlich erträglichem Zustand, besser als die Gemeinden in manchen anderen Bezirken, ihre Finanzen durch die Scylla und Charybdis der Zeit hindurch zu lenken.
Ich darf bei dieser Gelegenheit nicht versäumen, ein Wort des Dankes und der Anerkennung dem aus dem Amte geschiedenen früheren Leiter der Landesbank, Herrn Geheimrat Klau auszusprechen, dessen Tatkraft und dessen Einsicht in die Verhältnisse, die großen Erfolge dieses gemeinnützigen Bankinstitutes nicht zum wenigsten zu danken ist.
Meine Damen und Herren, nicht weniger groß und bedeutungsvoll als die Aufgaben, die in der Vergangenheit geleistet worden sind, sind die Aufgaben, die Ihnen in der Gegenwart und in der nächsten Zukunft zu leisten obliegen, Aufgaben, von denen die Ihnen vorgelegte Tagesordnung einen wenigstens annähernden Ueberblick gibt. Vor allen Dingen sehe ich zu meiner Freude aus der Tagesordnung, daß Ihre Arbeit dem Ausbau der Fürsorge für Sieche und Krüppel dienen soll, daß sie gelten soll der Ausdehnung des Tätigkeitsbereichs des Zentral-Waisenfonds und der Ausdehnung der Säuglingsfürsorge und der von mir mit besonderer Freude begrüßten Einrichtung eines Landesjugendamtes. Auch hier wird Arbeit für die neue Generation geleistet, und alles, was in solche Aufgaben hineingesteckt wird, das ist – mit dieser Ueberzeugung wollen wir uns immer wieder von neuem durchdringen – kein totes Kapital, das ist kein fressendes Kapital, das ist werbendes Kapital im besten Sinne des Wortes. Liegt doch in der deutschen Jugend wenn nicht die einzige, so doch sicher die vornehmlichste Hoffnung für den Wiederaufstieg unseres so schwer geprüften Vaterlandes.
Auch der Wohnungsfürsorge, meine Damen und Herren, soll Ihre Arbeit gelten, der Wohnungsfürsorge, die ja im besetzten Gebiet durch die Folgewirkungen der Besatzung selbst und durch die Inanspruchnahme so zahlreicher Wohnungen durch die Besatzungsbehörden von ganz besonderer Wichtigkeit und von ganz besonderer Dringlichkeit ist.
Füge ich noch hinzu, meine Damen und Herren, daß Sie sich auch beschäftigen wollen mit der Linderung der Nöte, die durch die Unwetter- und Hochwasserschäden der letzten Monate in unserem Bezirk hervorgerufen sind, und ich hebe endlich hervor, daß Sie herangehen wollen an die Schaffung einer Sterbekasse nicht nur für Beamte und Angestellte, sondern auch für Angehörige der freien Berufe, die in den letzten Jahren besonders schwer zu leiden hatten, deren Lebensschifflein oft genug zerschellt und havariert ist in den Stromschnellen und Untiefen der Inflationszeit, so habe ich Ihnen mit ein paar Stichworten einen wenigstens ungefähren, wenn auch noch sehr lückenhaften Ueberblick über das Arbeitsgebiet gegeben, das Ihrer in den nächsten Tagen harrt. Ich zweifle nicht daran, meine Damen und Herren, daß Sie sich all den großen sozialen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Aufgaben, die hier vor Ihnen liegen, mit altgewohnter Pflichttreue widmen werden. Mit dieser Zuversicht und dieser Hoffnung begrüße ich Sie namens der Staatsregierung aufs herzlichste und erkläre hiermit den 58. Kommunallandtag für eröffnet.
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Die Leitung der ersten Sitzung übernimmt der Vorsitzende des 57. Kommunallandtages, der Verwaltungsbeamte Heinrich Hopf aus Wiesbaden, der auch auf der ersten Sitzung erneut zum Vorsitzenden gewählt wird. Als sein Stellvertreter wirkt erneut der Frankfurter Syndikus Prof. Dr. Hans Trumpler, als Schriftführer werden Theodor Sznurkowski und Hermann Schroeder gewählt.3

In seiner Ansprache geht Hopf auf die Rheinlandbesetzung und die Unterbindung eines früheren Zusammentritts ein:

Werte Damen und Herren, wir sind seit zwei Jahren das erste Mal wieder hier versammelt. Sie wissen die Gründe – der Herr Regierungspräsident hat sie in seiner Begrüßungsrede bereits ausgeführt –, die dazu geführt haben, daß eine so lange Pause eintreten mußte. Diese zwingenden Gründe waren es auch, die den Herrn Minister des Innern veranlaßten, uns die Genehmigung zur Einberufung eines Kommunallandtages nach Frankfurt zu versagen. Es ist mir eine ganz besondere Freude, Sie jetzt wieder in unseren altgewohnten Räumen, in unserem eignen Heim begrüßen zu können, das lange Zeit uns diese Möglichkeit nicht bot. Sie wissen, daß die Rhein- und Ruhrbesetzung das Maß unserer Leiden und das Maß der Demütigungen des deutschen Volkes voll gemacht hat. Die verflossene Abwehraktion hat ihre Opfer auch in unserer Verwaltung, im Landesausschuß und unter den Abgeordneten gefordert. Es waren lange ausgewiesen der Herr Landeshauptmann Dr. Woell und die Landesräte Schlüter und Witte, vom Landesausschuß die Herren Roth, Scheffler, Travers und Herr von Stein und von den Abg. die Herren Geheimrat Alberti, Herr Bürgermeister Asch, Herr Dr. Beil und Herr Landrat Zimmermann. Elf Männer verjagt aus ihrem Wirkungskreis, verjagt aus ihrer Heimat, verjagt mit ihrer Familie von Haus und Hof und aus ihrem Pflichtenkreis, nur weil sie ihre Pflicht dem Vaterlande gegenüber erfüllt haben. Sie mußten 20 und zum Teil mehr Monate im Exil verbleiben, bis es genehmigt wurde, in ihren alten Wirkungskreis zurückzukehren. Diese Männer haben sich aber in ihrem Leid würdig gezeigt und stark erwiesen und haben es so getragen, wie es von Männern erwartet werden kann. Sie konnten es auch tragen, weil sie das Bewußtsein in sich hatten und getragen waren von dem unerschütterlichen Vertrauen zur deutschen Sache. Ein unauslöschlicher Schandfleck aber bleibt es, daß sich deutsche Volksgenossen fanden, die die Not des Volkes benutzen wollten, um die Macht an sich zu reißen, die Schlachtfeldhyänen gleich hier eindrangen in unser Landeshaus und hier 3¼ Monate durch ihr Dasein dieses Haus, unser eigenes Heim, beschmutzten. Diese Freibeuter, zusammengesetzt aus ehemaligen Fürsorgezöglingen, aus Schwachsinnigen und Verbrechern, haben sich damit aus der deutschen Volksgemeinschaft selbst ausgeschieden. (Beifall. – Sehr richtig! rechts.)
Diese Leute konnten zwar unser Landeshaus beschmutzen, sie konnten Akten zerstören, meist ihre eigenen Akten aus der Fürsorgeerziehung, sie konnten die Verwaltung vorübergehend hemmen, aber sie konnten weder die Ausgewiesenen, noch die in harter Arbeit hier Zurückgebliebenen von der Verwaltung in ihrer Treue zum Vaterland und zu ihrem Pflichtenkreis erschüttern.
Es war ein Treuebekenntnis zum Reiche sowohl von den Ausgewiesenen als von den hier in ihrem Wirkungskreise Zurückgebliebenen, daß sie sich nur der Gewalt unterordneten. Dafür sage ich, wie es auch bereits der Herr Regierungspräsident getan hat, im Namen des Kommunallandtages den Herren von der Verwaltung, den Herren des Landesausschusses und den Herren Abgeordneten den verbindlichen Dank, aber auch den Beamten, die in treuer Pflichterfüllung es ermöglichten, daß die Verwaltung in ruhigen Bahnen weiter geleitet werden konnte.
Nach dieser Aktion traf uns eine Wirtschaftskatastrophe, wie sie die Welt noch nicht erblickt hat, und wenn trotzdem der uns jetzt vorliegende Rechnungsabschluß zeigt, daß die vorhandenen Mittel, die eingegangen sind, ausreichen, um allen Verpflichtungen des Bezirksverbandes gerecht werden zu können, und wenn uns dann noch in Aussicht gestellt wird, daß die zerstörten Fonds durch übrig gebliebene Mittel langsam wieder erneuert werden können, so dürfen wir das mit Dank registrieren und insbesondere Dank sagen dem Herrn Landeshauptmann und seinem Stellvertreter Herrn Landesrat Dr. Propping und der gesamten Verwaltung und der Beamtenschaft, die in treuer Pflichterfüllung dieses Ergebnis ermöglicht hat.
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Der 58. Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden wird in sechs öffentlichen Sitzungen bis zum 20. Dezember tagen.

Zusammensetzung des 58. Kommunallandtages des Regierungsbezirks Wiesbaden

Sitzverteilung

SPD 22
Zentrum 14
DVP 11
DNVP 7
DDP 6
(V)KPD 1

SPD

Asch, Bruno (1890–1940); Bürgermeister; Höchst am Main; Kreis Höchst am Main
Bechtel, Heinrich (1882–1962); Filialleiter; Diez; Unterlahnkreis
Bierbrauer, Rudolf (1884–1937); Dipl.-Ing.; Weilburg an der Lahn; Oberlahnkreis
Birkelbach, Johann (1880–1964); Arbeiter; Nied am Main; Kreis Höchst am Main
Bittorf, Marie (1886–1974); Kontrolleurin; Frankfurt am Main; Lreis Frankfurt am Main
Diefenbach, Wilhelm (geb. 1895); Lehrer; Höchst am Main; Kreis Höchst am Main
Gräf, Eduard (1870–1936); Bürgermeister; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Heilmann, Friedrich (1886–1933); Beamter; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Hopf, Heinrich (1869–1929); Verwaltungsbeamter; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Kirchner, Karl (1883–1945); Geschäftsführer; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Kirmsse, Max (1877–1946); Anstaltslehrer; Idstein; Untertaunuskreis
Langgemach, Paul (geb. 1875); Stadtrat; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Mertz, Georg (geb. 1858); Schreiner; Cronberg; Obertaunuskreis
Plewe, Karl (geb. 1876); Metallarbeiter, Stadtverordneter; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main
Poth, Ludwig (1881–1927); Städtischer Angestellter; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main
Scheffler, Georg (1877–1933); Beigeordneter; Biebrich; Kreis Wiesbaden Land
Schweig, Fritz (1874–1964); Schleifer; Oberursel; Obertaunuskreis
Siebecke, Eugen (1891–1959); Kreiswohlfahrtsamts-Direktor; Biedenkopf; Wahlkreis Biedenkopf
Trott, Louis (1877–1958); Kaufmann; Haiger; Dillkreis
Weyland, Franz (geb. 1883); Dachdecker; Hadamar; Kreis Limburg
Witte, Otto (1884–1963); Landesrat; Wiesbaden; Kreis Wiesbaden Stadt
Zimmermann, Joseph (1871–1929); Landrat; Höchst am Main; Kreis Frankfurt am Main

Zentrum

Alken, Else (1877–1943); Hausfrau; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Dahlhoff, Heinrich (geb. 1882); Rektor; Homburg vor der Höhe; Obertaunuskreis
Ernst, Dr. Lorenz (1890–1977); Studienrat; Höchst am Main; Kreis Höchst am Main
Geil, Hermann Josef (1858–1935); Maurermeister; Oberlahnstein; Wahlkreis St. Goarshausen
Haenlein, Wilhelm (1876–1949); Weingutsbesitzer; Hochheim am Main; Wahlkreis Wiesbaden Land
Herkenrath, Heinrich (geb. 1863); Redakteur, Abgeordneter; Limburg; Kreis Limburg
Kalteyer, Josef (1852–1932); Landwirt, Mühlenbesitzer; Mühlen bei Limburg; Kreis Limburg
Lutsch, Wilhelm (1879–1942); Stadtrat; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Pnischeck, Edmund (1883–1954); Bürgermeister; Lorch am Rhein; Rheingaukreis
Roth, Heinrich (1889–1955); Volksvereinssekretär; Holler bei Montabaur; Unterwesterwaldkreis
Schieren, Dr. Martin (1886–1956); Landrat; Westerburg; Wahlkreis Westerburg
Schmitz, Wilhelm (geb. 1869); Landgerichtsrat; Wiesbaden; Wahlkreis Wiesbaden Stadt
Sznurkowski, Theodor (1873–1951); Kürschner; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main
Wagner, Josef (1877–1945); Landwirt und Arbeiter; Ebernhahn; Unterwesterwaldkreis

Deutsche Volkspartei

Frischholz, Wilhelm (1878–1943); Rektor; Höchst am Main-Unterliedbach; Kreis Höchst am Main5
Guckes, Wilhelm (1877–1942); Bürgermeister a.D., Landwirt; Breithardt; Untertaunuskreis
Klein, Hermann (1878–1960); Landwirt; Cubach; Oberlahnkreis
Krücke, Georg (1880–1961); Rechtsanwalt; Wiesbaden; Wahlkreis Wiesbaden Stadt
Lion, Rudolf (1868–1933); Stadtverordneter, Regierungs-Baumeister a.D.; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Meyer, Erich (1884–1955); Pfarrer; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main
Rumpf, Dr. Hermann (1875–1942); Staatsrat, Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Schroeder, Hermann (1866–1938); Oberingenieur; Biebrich; Wahlkreis Wiesbaden Land
Travers, Fritz (1874–1929); Bürgermeister; Wiesbaden; Wahlkreis Wiesbaden Stadt
Ulrici, Werner (1877–1950); Landrat; Marienberg; Oberwesterwaldkreis
Wagner, Wilhelm (1859–1926); Landwirt; Hahnstätten; Unterlahnkreis

Deutschnationale Volkspartei

Heldmann, Dr. Heinrich (1871–1945); Senatspräsident; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main
Kupfrian, Fritz (1879–1953); Seminarlehrer; Dillenburg; Dillkreis
Ortmüller, Louis (1859–1931); Landwirt und Mühlenbesitzer; Friedensdorf; Wahlkreis Biedenkopf
Passavant, Hans von (1890–1953); Kaufmann; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Rudolph, Arthur (geb. 1874); Stadtverordneter; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main
Stein, Dr. Wilhelm Freiherr von (1869–1954); Amtsgerichtsrat; Wiesbaden; Wahlkreis Wiesbaden Stadt
Zorn II., Adam (1863–1930); Landwirt und Bürgermeister; Niederwallmenach; Wahlkreis St. Goarshausen

Demokratische Partei

Abt, Jacob (1869–1941); Buchdruckereibesitzer; Oberursel/Taunus; Obertaunuskreis
Alberti, Dr. Alexander (1855–1929); Geheimer Justizrat; Wiesbaden; Kreis Wiesbaden, Stadt
Becker, Dr.-Ing. Arthur (1884–1967); Chemiker; Höchst am Main; Kreis Höchst am Main
Glas, Fritz (geb. 1884); Ingenieur; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Schulz, Dr. Anna (1874–1941); Frau; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
Trumpler, Prof. Dr. Hans (1875–1955); Syndikus; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main

VKPD

Lang, Konrad (1885–1963); Metallarbeiter; Frankfurt am Main; Kreis Frankfurt am Main
(LV)


  1. Édouard Herriot (1872–1957) wurde nach dem Sieg der Linken bei den französischen Parlamentswahlen 1924 Premier- und Außenminister (14. Juni 1926–10. April 1925) geworden und setzte sich für internationale Abrüstung ein. Vgl. Wikipedia: Édouard Herriot (eingesehen am 17.7.2018).
  2. Verhandlungen des 58. Kommunallandtags des Regierungsbezirks Wiesbaden vom 15. bis 20. Dezember 1924, Wiesbaden [1924], S. 5-7.
  3. Ebd., S. 9.
  4. Verhandlungen des 58. Kommunallandtags des Regierungsbezirks Wiesbaden vom 15. bis 20. Dezember 1924, Wiesbaden [1924], S. 7.
  5. Frischholz ersetzt den am 15. Juni 1924 verstorbenen Abgeordneten Jakob Gräf, der in der ersten Sitzung des Kommunallandtages vom Vorsitzenden Hopf folgendermaßen gewürdigt wurde: Der Herr Abgeordnete Pfarrer Jakob Gräf, der zwar seit 1920 erst dem Kommunallandtag angehört, verstarb viel zu früh. Wir hatten aber Gelegenheit, sein warmes Herz kennen zu lernen und insbesondere seine Tätigkeit im sozialpolitischen Ausschusse kennen und würdigen zu lernen. Wir haben einen lieben Kollegen verloren und es trauern um ihn nicht allein der Kommunalverband, sondern auch seine Gemeinde und seine Fraktionskollegen. Vgl. Verhandlungen des 58. Kommunallandtags des Regierungsbezirks Wiesbaden vom 15. bis 20. Dezember 1924, Wiesbaden [1924], S. 7.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Eröffnung des 58. Kommunallandtages des Regierungsbezirkes Wiesbaden, 15. Dezember 1924“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5407> (Stand: 15.12.2022)
Ereignisse im November 1924 | Dezember 1924 | Januar 1925
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