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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Uraufführung der Oper „Odysseus“ in Frankfurt, 7. Oktober 1942

Im Opernhaus in Frankfurt am Main wird die Choroper „Odysseus“ von Hermann Reutter (1900–1985; Musik) und Rudolf Bach (1901–1957; Libretto) uraufgeführt. Dirigent der Aufführung des dreiaktigen, 1942 entstandenen Werkes ist der Musikdirektor und musikalischer Leiter der Frankfurter Oper Franz Konwitschny (1901–1962), die Inszenierung stammt von Hans Meissner (1896–1958) und Helmut Jürgens (1902–1963).

Die Musik Hermann Reutters, seit 1936 Direktor der „Staatlichen Hochschule für Musik in Frankfurt am Main – Dr. Hoch's Konservatorium“ und NSDAP-Mitglied, gilt innerhalb des NS-Kultuarapparates offiziell als „entartet“. Insbesondere erregt seine 1930 entstandene Komposition Der neue Hiob, Ein Lehrstück, op. 37 für Solostimmen, Chor, zwei Klaviere, Violinen und Violoncelli nach einem Text des deutschen Schriftstellers Robert Seitz (1891–1938) das Missfallen der nationalsozialistischen Kulturfunktionäre und wird auf der im Mai 1937 in Düsseldorfer gezeigten Ausstellung „“Entartete Musik“ diffamiert. Reutter nahm während der 1920er Jahre regelmäßig an den Musikfesten in Donaueschingen teil („Donaueschinger Musiktage für zeitgenössische Musik“) und knüpfte enge Kontakte zum Donaueschinger Kreis, insbesondere zu dem 1938 emigrierten Komponisten Paul Hindemith (1895–1963).
(KU)

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Empfohlene Zitierweise
„Uraufführung der Oper „Odysseus“ in Frankfurt, 7. Oktober 1942“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2312> (Stand: 16.2.2021)
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