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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Berufung von Ernst Robert Curtius nach Marburg, 24. Februar 1920

Der Romanist Ernst Robert Curtius (1886–1956) wird auf eine Professur an der Universität Marburg berufen. Der in den Vogesen, im elsässischen Thann, als Sohn eines preußischen Beamten geborene Curtius zählt zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Romanistik und gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten bei der Etablierung der Erforschung des lateinischen Mittelalters in der deutschen Literaturwissenschaft. Zugleich gilt Curtius als Wegbereiter der Idee eines „Europäischen Gedankens“ im Sinne einer gemeinsamen europäischen, in der griechischen und lateinischen Sprache fußenden geistigen und kulturellen Tradition. Das von Curtius 1948 veröffentlichte Werk „Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter“ setzt literaturwissenschaftliche Standards und findet über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung. Curtius gilt nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der Begründer der Topik als eigenständiger Forschungsrichtung der Rhetorik und Literaturwissenschaft.

Seinem Ruf als Ordinarius oder ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl an der Marburger Universität ging eine Position als außerordentlicher Professor in Bonn voraus, die er ab 1919 bekleidete. 1924 wechselt Curtius als ordentlicher Professor an die Universität Heidelberg. 1929 kehrte er als Professor für Romanische Philologie, später auch für Mittellateinische Philologie an die Universität Bonn zurück. In Bonn wird Curtius 1951 emeritiert und zieht sich anschließend nach Rom zurück. Dort stirbt er, kurz nach seinem 70. Geburtstag, am 19. April 1956.
(KU)

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Hebis-Schlagwort
Curtius, Ernst Robert
Empfohlene Zitierweise
„Berufung von Ernst Robert Curtius nach Marburg, 24. Februar 1920“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1894> (Stand: 24.2.2023)
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