Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Verleihung des Hessischen Kulturpreises an Wolf Singer, Thomas Bayrle, Mischka Popp und Thomas Bergmann, 29. November 1998

In der Städel-Schule für Bildende Künste in Frankfurt am Main findet die diesjährige Verleihung des Hessischen Kulturpreises durch Ministerpräsident Hans Eichel (geb. 1941; SPD) und Wissenschaftsministerin Christine Hohmann-Dennhardt (geb. 1950; SPD) statt.

Der Kulturpreis der Hessischen Landesregierung wird seit 1982 jährlich vergeben und soll Persönlichkeiten auszeichnen, die einen bedeutenden Beitrag zu Kultur, Kunst und Wissenschaft in Hessen geleistet haben. Er ist mit einem Preisgeld von jeweils 30.000 DM dotiert und wird in diesem Jahr an den Neurophysiologen Prof. Dr. Wolf Singer (geb. 1943), den Maler Thomas Bayrle (geb. 1937) und das Filmemacherduo Mischka Popp (geb. 1944) und Thomas Bergmann (geb. 1943) verliehen.¹

Dr. Wolf Singer ist Direktor der Abteilung für Neurophysiologie am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main und ist international bekannt für seine Forschungen und Veröffentlichen zu neurophysiologischen Verarbeitungsprozessen. Seine „bahnbrechende Leistung auf diesem Gebiet“² wird durch die Vergabe des Hessischen Kulturpreises gewürdigt.

In der Sparte Kunst erhält der Maler, Grafiker, Objekt- und Videokünstler Thomas Bayrle einen Kulturpreis. Bayrle lehrt seit 1975 an der Städelschule in Frankfurt und ist bekannt für seine vielfältigen Werke, die der Pop-Art³ zugerechnet werden können.⁴

Für Ihre Leistungen in der Sparte „Kulturvermittlung“ werden außerdem die beiden Filmemacher Mischka Popp und Thomas Bergmann ausgezeichnet. Seit 1973 produzieren und entwickeln sie gemeinsam Dokumentarfilme für ZDF und ARD, die sich mit den Themen Bildung, Sozialpolitik und deutschem Alltag auseinandersetzen. 1983 gründeten sie die PILOTFILM GmbH und produzieren seither auch Dokumentarfilme für das Kino.⁵
(NT)

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1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.10.1998, S. 70: Hessischer Kulturpreis: Kunst, Medizin, Film. ↑
2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.10.1998, S. 70: Hessischer Kulturpreis: Kunst, Medizin, Film. ↑
3. Pop-Art ist eine in den 1960er Jahren entstandene abstrakte Kunstrichtung die sich hauptsächlich in Form von Malereien und Skulpturen mit Alltagskultur, Medien und Konsum beschäftigt, sich also bewusst trivialen Themen zuwendet. In ihrer Gestaltung ist die Pop-Art zumeist klar, flächig und in deutlichen Farben. Bekannte Vertreter sind Andy Warhol, der großflächige Siebdrucke herstellte, sowie Roy Lichtenstein, der durch seine Werke im Comic-Stil Bekanntheit erlangte. ↑
4. Monopol-Magazin, 19.6.2018: Thomas Bayrle im Portrait. Die serielle Revolution. ↑
5. Filmportal.de: Mischka Popp und Thomas Bergmann ↑