Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

Inhalt

↑ J. H. Döbrich / Bickel, Mobilmachung und Ausmarsch des Feldartillerie-Regiments Nr. 25, 1914

Abschnitt 3: Beginn der Mobilisierungsphase 31. Juli / 1. August

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Mustergültig und mit vorauszusehender Genauigkeit vollzog sich der bis ins kleinste durchdachte Plan, der nach Stunden und Minuten jede Arbeit einteilte. Es ist nicht Aufgabe der Kriegsgeschichte, Seelenerlebnisse festzuhalten, aber es ist unmöglich, ohne eine Erinnerung an den herzerhebenden Eindrücken vorüberzugehen, die jeder Mitkämpfer fühlte und die ihn mitrissen, die mit tiefem Ernst und höchster Pflichtauffassung gepaarte Vaterlandsliebe, das unbedingte Gefühl, in einen uns aufgezwungenen Krieg um Deutschlands Sein oder Nichtsein zu gehen.

Diese Einmütigkeit, in der das ganze Volk sich fand und an der es sichtlich emporwuchs, beherrschte die Mobilmachung und sicherte diesem gewaltigen Apparat Gelingen. –

Durch die am 31. Juli 1914 bereits angeordnete „drohende Kriegsgefahr“ wurde ein großer Teil vorbereitender Maßnahmen ermöglicht, die besonders der beschleunigt mobil zu machenden I. Abteilung zugute kamen.

Die Kriegskammern leerten sich, das Blau wich dem Feldgrau, Wagenhäuser und Geschirrkammern sorgten für die kriegsmäßige Ausrüstung der Batterien und des Trosses.

Noch am Abend des 31. Juli trafen bereits die ersten zum freihändigen Ankauf bestimmten Pferdetransporte ein, die ganze Nacht über arbeitete die Ankaufskommission, so daß am 1. August 14, 8.00 vorm., der gesamte Bedarf der I. Abteilung mit 221 Pferden bereits gedeckt war.

1. August:

Schwieriger, wenn auch durchaus planmäßig, war die Deckung des Mannschaftsbedarfes für die vorauszubefördernde I. Abteilung, deren Mobilmachungsbestimmung durchweg auf den 1. Mobilmachungstag lautete. Durch die einen Tag vorher befohlene „drohende Kriegsgefahr“ mußten daher alle Ergänzungsmannschaften einzeln durch ihre Bez.-Kdos. Ihren Gestellungsbefehl erhalten; sie trafen dadurch erst im Laufe des 1. Mobilmachungstages ein.

Um 1.30 nachm. meldete die I. Abteilung ihre Marschbereitschaft. Die Abteilung war also schon einen Tag vor dem Mobilmachungs-Plan vorgesehenen Zeitpunkt kriegsbereit.
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