Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Wahlen zum Hessischen Landtag, 5. April 1987
Bei den Landtagswahlen erleidet die SPD ihre bislang schwerste Wahlniederlage seit Bestehen des Landes. Sie erreicht nach dem amtlichen Endergebnis der Wahl einen Stimmenanteil von 40,2 % (ein Verlust von sechs Prozentpunkten gegenüber der vorangegangenen Landtagswahl). CDU (42,1 %) und FDP (7,8 %) erzielen mit ihren Ergebnissen eine regierungsfähige Mehrheit; die CDU wird stärkste Partei und kann ihren bei den Landtagswahlen 1983 erreichten Stimmenanteil von 39,4 % auf 42,1 % steigern. Die Grünen erreichen 9,4 %, was ihr bis dahin bestes Ergebnis darstellt. Das Wahlergebnis führt zur erstmaligen Übernahme der hessischen Landesregierung durch die CDU.
Ausgangssituation: „Hessische Verhältnisse“ und eine zerbrechliche rot-grüne Koalition
Vorangegangen war der Zerfall der bis dahin ersten rot-grünen Regierungskoalition auf Landesebene in Deutschland, die im Februar 1987 an Auseinandersetzungen über das Genehmigungsverfahren für das Hanauer Nuklearunternehmen Alkem zerbrach.1 Im Wahlkampf hatten SPD und Grüne jedoch Bereitschaft signalisiert, ihr gerade zerbrochenes Regierungsbündnis zu erneuern. Bei der vorgezogenen Landtagswahl am 25. September 1983 hatte die SPD mit einem Stimmenanteil von 46,2 % 51 Landtagsmandate errungen. Zuvor war bei der Landtagswahl im September 1982 die in der Öffentlichkeit als „Hessische Verhältnisse“ bekannte Pattsituation entstanden, bei der durch den Einzug der Grünen in den Landtag weder SPD noch CDU/FDP die Möglichkeit hatten, alleine eine Regierung zu bilden. Diese Pattsituation wurde bei der vorgezogenen Wahl 1983 erneut bestätigt, doch kam es (entgegen der vom geschäftsführenden Ministerpräsidenten Holger Börner (1931–2006; SPD) gemachten Wahlkampfaussagen) zu einer Zusammenarbeit zwischen der SPD und den Grünen, die dazu führte, dass Holger Börner im Juni 1984 mit den Stimmen der Grünen erneut zum Ministerpräsidenten gewählt wurde.
Wahlanalyse2
Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung sinkt im Vergleich zu 1983 deutlich um 6,2 Prozentpunkte auf 80,2 %. Die höchste Beteiligung wird im Wahlkreis 7/Schwalm-Eder I mit 87,8 % erreicht. Die anteilsmäßig wenigsten Wähler hat der die Stadt Offenbach am Main umfassende Wahlkreis 43 aufzuweisen, dort gehen nur 72,8 % der Wahlberechtigten zur Urne. Unter den Großstädten erreicht Kassel mit 85,6 % als Einzige einen Wähleranteil von über 80 %.
Spitzenreiter unter den Gemeinden ist wie vier Jahre zuvor das Flörsbachtal (Main-Kinzig-Kreis) mit 92,3 %. Die wenigsten Wahlberechtigten gingen in der Stadtgemeinde Haiger (Lahn-Dill-Kreis) zur Wahl, wo mit 68,5 % der bisher niedrigste Wert bei Landtagswahlen erreicht wurde.
Wahlergebnis der SPD
Die Verluste der Sozialdemokraten zeigen sich besonders drastisch in ihren Hochburgen wieder, so verlieren sie im Wahlkreis 4/Kassel-Stadt II fast acht Prozentpunkte und bekommen nur noch 52,9 %. Ihren Bestwert erzielen sie weiterhin im Wahlkreis 2/Kassel-Land II mit 55,7 %. In den beiden fuldischen Wahlkreisen 14 und 15 erringen sie schon vor vier Jahren ihre Tiefstwerte mit 24,8 % bzw. 25,4 %. Ihr bestes Großstadtergebnisse erzielen sie mit 45,6 % in Kassel, ihr Schlechtestes in Frankfurt mit 34,5 %.
Ihre besten Resultate in den Gemeinden erreichen wie schon bei einigen vorausgegangenen Wahlen in Nieste und Söhrewald (beide Landkreis Kassel) mit 72,4 % bzw. 65,8 %. Die geringsten Werte erhalten sie in Poppenhausen (Wasserkuppe) (Landkreis Fulda, 12,1 %) und dem Antrifttal (Vogelsbergkreis, 13,0 %).
Wahlergebnis der CDU
Die Christdemokraten bekommen auf Wahlkreisebene wie gewohnt die meisten Stimmen in den beiden fuldischen Wahlkreisen 14 und 15 mit jeweils 62,4 %. Am schlechtesten schneiden sie in den Wahlkreisen 7/Schwalm-Eder I (29,9 %) und 2/Kassel-Land II (30,0 X) ab. Ihr bestes Großstadtresultat erzielen sie in Frankfurt, wo ihnen 44,1 % der Wähler ihre Stimme geben; in Kassel kommen sie dagegen nur auf 34,4 %.
Ihre besten Gemeindeergebnisse fahren sie im Antrifttal (Vogelsbergkreis) und Poppenhausen (Wasserkuppe) (Landkreis Fulda) mit 77,7 % bzw. 76.8 % ein. Ihre niedrigsten Stimmanteile bekommen sie in Nieste und Söhrewald (beide Landkreis Kassel), wo der Partei nur 17,3 % bzw. 21,1 % der Wähler ihre Stimme geben.
Wahlergebnis der FDP
Die FDP erringt im Wahlkreis 20/Vogelsbergkreis mit 12,9 % ihren höchsten Stimmanteil, dicht gefolgt von den beiden waldeck-frankenbergischen Wahlkreisen 5 und 6, wo sich 12,8 % bzw. 12,4 % der Wähler für die Freien Demokraten entschieden. Ihre niedrigsten Wahlkreisergebnisse erzielten sie in Frankfurt; in den dortigen Wahlkreisen 34, 35 und 38 erreichten sie mit 4,9 %, 5,4 % und 5,8 % drei ihrer vier niedrigsten Stimmanteile. Das beste Großstadtergebnis fährt die Partei mit 9,3 % in Darmstadt ein.
Korrelierend mit ihrem Wahlkreisergebnis kann die FDP in der Gemeinde Diemelsee im Wahlkreis 5 mit 23,9 % ihren Bestwert auf Gemeindeebene erringen. Auch in der Stadtgemeinde Ulrichstein (Vogelsbergkreis) erreicht sie mit 23,5 % wieder ein herausragendes Ergebnis, während sie in Nieste (Landkreis Kassel) und Hesseneck (Odenwaldkreis) lediglich 3,0 % bzw. 3,4 % der Stimmen erhält
Wahlergebnis der GRÜNEN
Die Grünen können bei dieser Wahl vor allem in den großen Städten Punkten, so erzielen sie acht ihrer zehn besten Wahlkreisergebnisse in großstädtischen Wahlkreisen, darunter befinden sich vier der sechs Frankfurter sowie beide Darmstädter Wahlkreise. Ihre Bestmarke setzen sie im Wahlkreis 38/Frankfurt am Main V, wo sich 22,3 % der Wähler für die Partei entscheiden. Die geringsten Stimmanteile müssen sie hingegen in den beiden fuldischen Wahlkreisen 14 und 15 mit 5,3 % bzw. 5,5 % sowie im Wahlkreis 5/Waldeck-Frankenberg I mit 5,5 % hinnehmen.
Auf unterer Ebene erzielen sie ihre höchstes Ergebnis in der Universitätsstadt Marburg, wo sie 20,3 % einfahren. Ihren Tiefstwert stellen 2,1 % in Schwarzenborn (Schwal-Eder-Kreis) dar.
Gewählte Abgeordnete
SPD
Becker, Gerhard (1942–2017; Elektromeister; Nidda; Wahlkreis Wetterau II)
Becker, Günther (1944–2002; Rechtsanwalt; Gießen; Wahlkreis Gießen I)
Beucker, Frank (geb. 1942; Dipl.-Soziologe; Wiesbaden; Wahlkreis 30: Wiesbaden II)
Bökemeier, Dr. Dr. Horst (1935–2015; Bürgermeister a.D.; Korbach; Wahlkreis 5: Waldeck-Frankenberg I)3
Breithaupt, Anita (1936–2016; Professorin; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 20)
Clauss, Armin (geb. 1938; Staatsminister; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 6)
Dann, Gerhard (1935–2014; Regierungsdirektor a.D.; Weilmünster; Landesliste, Platz 33)
Ernst, Karl Heinz (geb. 1942; Verwaltungsbeamter; Fritzlar; Wahlkreis 8: Schwalm-Eder II)
Fraas, Heinz (geb. 1941; Kaufmann; Mörlenbach-Weiher; Landesliste, Platz 26)4
Görlach, Willi (geb. 1940; Staatsminister a.D.; Butzbach-Griedel; Landesliste, Platz 8)5
Günther, Dr. jur. Herbert (1929–2013; Staatsminister; Fuldabrück; Wahlkreis 2: Kassel-Land II)
Hartherz, Peter (geb. 1940; Regierungsoberrat a.D.; Neu-Anspach; Landesliste, Platz 19)
Heimerl, Hans (geb. 1930; Geschäftsführer; Hanau; Landesliste, Platz 31)
Hilfenhaus, Rudi (1937–2021; Bundesbahnbeamter; Eichenzell-Welkers; Landesliste, Platz 25)
Holzapfel, Hartmut (1944–2022; Dipl.-Soziologe; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 24)
Kahl, Reinhard (geb. 1948; Konrektor a.D.; Allendorf/Eder; Wahlkreis 6: Waldeck-Frankenberg II)
Kiekheben-Schmidt-Winterstein, Veronika (geb. 1939; Hausfrau; Eschborn; Landesliste, Platz 23)
Krollmann, Hans (1929–2016; Staatsminister; Kassel; Wahlkreis 3: Kassel-Stadt I)
Kronawitter, Karl (1934–2000; Gewerkschaftssekretär; Eppertshausen; Landesliste, Platz 21)6
Lang, Dr. Erwin (1924–2020; Staatsminister a.D.; Raunheim; Wahlkreis 48: Groß-Gerau II)7
Lütgert, Gert (1939–2016; Gewerkschaftssekretär; Haiger-Allendorf; Wahlkreis 16: Lahn-Dill I)
Müller, Wolfgang (geb. 1936; Redakteur; Solms-Burgsolms; Wahlkreis 17: Lahn-Dill II)
Rausch, Willi (1936–2015; Techn. Fernmeldebetriebsinspektor a.D.; Edermünde; Wahlkreis 7: Schwalm-Eder I)
Reitz, Heribert (1930–2018; Staatsminister a.D.; Limburg an der Lahn; Landesliste, Platz 28)
Ritter, Karl Hermann (1931–2006; Kaufmann; Darmstadt; Wahlkreis 50: Darmstadt-Stadt II)
Rüdiger, Dr. Vera (geb. 1936; Staatsministerin; Wächtersbach; Landesliste, Platz 3)8
Schlappner, Martin (1931–2008; Dipl.-Volkswirt; Rüsselsheim; Wahlkreis 47: Groß-Gerau I)
Schleicher, Bernd (geb. 1947; Regierungsdirektor a.D.; Wehretal; Wahlkreis 10: Rotenburg)
Schlitzberger, Dr. phil. Udo (geb. 1946; Studienrat a.D.; Calden; Wahlkreis 1: Kassel-Land I)
Schnabel, Karl (1938–2017; Heizungsmonteur; Marburg; Landesliste, Platz 22)
Schneider, Herbert (geb. 1942; Lithograf; Wiesbaden; Wahlkreis 31: Wiesbaden III)
Schneider, Karl (1934–2020; Staatsminister; Bickenbach; Wahlkreis 51: Darmstadt-Dieburg I)
Simon, Dr. jur. Günter (geb. 1940; Jurist; Bad Hersfeld; Wahlkreis 11: Hersfeld)
Starzacher, Karl (geb. 1945; Rechtsanwalt; Lich-Langsdorf; Wahlkreis 19: Gießen II)
Steger, Dr. Ulrich (geb. 1943; Staatsminister; Wiesbaden; Landesliste, Platz 10)9
Streletz, Dr. med. dent. Haidi (1931–2010; Zahnärztin; Heusenstamm; Landesliste, Platz 14)
Vollmer, Lisa (geb. 1937; Angestellte; Kassel; Wahlkreis Kassel-Stadt II)
Wagner, Erika (1933–2011; Hausfrau; Eschwege; Wahlkreis 9: Eschwege-Witzenhausen)
Wagner, Ernst Ludwig (geb. 1950; Maschinenbautechniker; Angelburg-Frechenhausen; Wahlkreis 12: Marburg-Biedenkopf I)
Weidmann, Kurt (1937–2014; Rechtsanwalt, Notar; Darmstadt; Wahlkreis 49: Darmstadt-Stadt I)
Welteke, Ernst (geb. 1942; Dipl.-Volkswirt; Oberursel/Taunus; Landesliste, Platz 2)
Winterstein, Horst (1934–2006; Staatsminister; Hattersheim am Main; Landesliste, Platz 9)
Zabel, Günter (1926–2020; Rektor a.D.; Michelstadt; Wahlkreis 53: Odenwald)
Zwecker, Dr. jur. Jochen (1936–2022; Landrat; Alsfeld; Wahlkreis 20: Vogelsberg)
CDU
Badeck, Georg (1938–2004; Betriebsschlosser; Flörsheim am Main; Wahlkreis 33: Main-Taunus II)
Brockmann, Leonhard (1935–2015; Angestellter; Eppertshausen; Wahlkreis 52: Darmstadt-Dieburg II)
Degen, Heide (geb. 1937; Juristin; Frankfurt am Main; Wahlkreis 36: Frankfurt am Main II)
Demke, Claus (1939–2002; Rechtsanwalt; Dreieich; Wahlkreis 44: Offenbach-Land I)10
Fischer, Dieter (geb. 1942; Berufssoldat; Arolsen; Landesliste, Platz 36)
Friedrich, Rudolf (geb. 1936; Bundesbahnbeamter; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main V)
Gerling, Alfons (geb. 1944; Kaufmännischer Angestellter; Frankfurt am Main; Wahlkreis 34: Frankfurt am Main I)
Geschka, Otti (geb. 1939; Kinderkrankenschwester; Darmstadt; Landesliste, Platz 5)11
Greiff, Christoph (1947–2007; Berufsschullehrer; Lampertheim; Wahlkreis 54: Bergstraße I)
Hamer, Dr. jur. Bernd (1939–2004; Rechtsanwalt; Bad Homburg vor der Höhe; Wahlkreis 23: Hochtaunus I)
von Heusinger, Wolfgang (geb. 1928; Landwirt; Lohfelden; Landesliste, Platz 32)
Ibel, Wolfgang (geb. 1934; Justizamtmann a.D.; Limburg an der Lahn; Wahlkreis 21: Limburg-Weilburg I)
Jung, Dr. Franz Josef (geb. 1949; Rechtsanwalt; Eltville-Erbach; Wahlkreis 27: Rheingau-Taunus I)
Kanther, Manfred (geb. 1939; Geschäftsführer; Wiesbaden; Wahlkreis 29: Wiesbaden I)
Kartmann, Norbert (geb. 1949; Lehrer; Butzbach; Wahlkreis 25: Wetterau I)
Koch, Roland (geb. 1958; Rechtsanwalt; Eschborn; Wahlkreis 32: Main-Taunus I)
Korn, Walter (1937–2005; Realschullehrer; Maintal; Wahlkreis Main-Kinzig I)
Küchler, Wilhelm (geb. 1936; Dipl.-Kaufmann; Kronberg im Taunus; Wahlkreis 24: Hochtaunus II)
Lauterbach, Heinrich (1925–1996; Oberstudiendirektor a.D.; Darmstadt; Landesliste, Platz 9)12
Lengemann, Jochen (geb. 1938; Richter; Kassel; Landesliste, Platz 4)13
Lenz, Aloys (geb. 1943; Studiendirektor; Großkrotzenburg; Wahlkreis 44: Main-Kinzig II)
Lenz, Helmut (1930–2010; Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Wahlkreis 37: Frankfurt am Main IV)
Lortz, Frank (geb. 1953; Dipl.-Betriebswirt; Seligenstadt; Wahlkreis 46: Offenbach-Land III)
Meister, Dietrich (1927–2014; Zollbeamter; Eschwege; Landesliste, Platz 25)
Milde, Gottfried (1934–2018; Rechtsanwalt; Griesheim; Landesliste, Platz 2)
Möller, Dietrich (geb. 1937; Landwirtschaftsmeister; Weimar; Wahlkreis 13: Marburg-Biedenkopf II)
Möller, Klaus Peter (geb. 1937; Rechtsanwalt; Gießen; Landesliste, Platz 20)
Müller, Rolf (geb. 1947; Philologe; Gelnhausen; Wahlkreis 42: Main-Kinzig III)14
Nassauer, Hartmut (geb. 1942; Rechtsanwalt; Wolfhagen; Landesliste, Platz 7)
Osypka, Werner (1931–2012; Dipl.-Volkswirt; Heusenstamm; Wahlkreis 45: Offenbach-Land II)
Rippert, Winfried (1935–2020; Kaufmann; Fulda; Wahlkreis 14: Fulda I)
Rösler, Roland (1943–2020; Soldat; Heidenrod; Wahlkreis 28: Rheingau-Taunus II)
Roth, Petra (geb. 1944; Arzthelferin; Frankfurt am Main; Wahlkreis Frankfurt am Main VI)
Schmidt, Karin (1939–1997; Hausfrau; Schwalmstadt-Treysa; Landesliste, Platz 21)
Schoppe, Hermann (geb. 1937; Oberstudienrat a.D.; Offenbach am Main; Wahlkreis Offenbach-Stadt)
Spruck, Arnold (1934–2013; Malermeister; Nidda-Kohden; Landesliste, Platz 19)
Stanitzek, Reinhold (1939–2011; Richter; Bad Hersfeld; Landesliste, Platz 13)15
Strecker, Horst (geb. 1940; Erster Kreisbeigeordneter a.D.; Bürstadt; Wahlkreis 55: Bergstraße II)16
Sturmowski, Georg (1923–2017; Kaufmännischer Angestellter; Groß-Gerau; Landesliste, Platz 12)
Troeltsch, Walter (geb. 1928; Rechtsanwalt; Marburg; Landesliste, Platz 18)
Velte, Inge (1936–2021; Geschäftsführerin; Rüsselsheim; Landesliste, Platz 35)
Wallmann, Dr. jur. Walter (1932–2013; Bundesminister; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 1)
Weber, Josef (geb. 1935; Polizeibeamter; Burghaun; Wahlkreis 15: Fulda II)
Weimar, Karlheinz (geb. 1950; Rechtsanwalt; Weilburg-Odersbach; Wahlkreis 22: Limburg-Weilburg II)
Weiss, Gerald (geb. 1945; Dipl.-Handelslehrer; Rüsselsheim; Landesliste, Platz 8)17
Wenderoth, Gerhard (1930–2002; Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Wahlkreis 36: Frankfurt am Main III)
Windfuhr, Wolfgang (1936–2018; Studiendirektor a.D.; Kassel; Landesliste, Platz 31)
FDP
Babel, Gisela (geb. 1938; Hausfrau; Marburg; Landesliste, Platz 9)18
Gerhardt, Dr. Wolfgang (geb. 1943; Regierungsdirektor a.D.; Lauterbach (Hessen); Landesliste, Platz 1)19
Hahn, Jörg-Uwe (geb. 1956; Rechtsanwalt; Bad Vilbel; Landesliste, Platz 7)
Hielscher, Hans-Jürgen (geb. 1960; Verlagskaufmann; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 8)
Kappel, Heinrich (geb. 1938; Pfarrer; Bad Soden am Taunus; Landesliste, Platz 6)
Schmidt, Alfred (geb. 1938; Malermeister; Kassel; Landesliste, Platz 3)20
Wagner, Ruth (geb. 1940; Studiendirektorin a.D.; Darmstadt; Landesliste, Platz 4)
Weghorn, Eberhard (geb. 1947; Rechtsanwalt; Schlüchtern; Landesliste, Platz 5)
Wilke, Otto (geb. 1937; Elektromeister; Diemelsee-Adorf; Landesliste, Platz 2)
Die Grünen
Blaul, Iris (geb. 1955; Sonderpädagogin; Königstein im Taunus; Landesliste, Platz 1)
Boppel, Hans Christoph (geb. 1951; Dipl.-Psychologe; Gießen; Landesliste, Platz 6)21
Fischer, Joseph (geb. 1948; Staatsminister a.D.; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 2)
Hertle, Friedrich (geb. 1944; Lehrer; Fulda; Landesliste, Platz 4)
Hinz, Priska (geb. 1959; Erzieherin; Friedrichsdorf-Köppern; Landesliste, Platz 7)22
Korwisi, Angela (geb. 1955; Dipl.-Volkswirtin; Bad Homburg vor der Höhe; Landesliste, Platz 9)
von Plottnitz-Stockhammer, Rupert (geb. 1940; Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 8)
Reeh, Herbert (geb. 1948; Lehrer; Homberg (Efze); Landesliste, Platz 10)
Soltwedel, Irene (geb. 1955; Regionalberaterin; Ebsdorfergrund; Landesliste, Platz 3)
Wagner-Pätzhold, Daniela (geb. 1957; Studentin; Darmstadt; Landesliste, Platz 5)
(OV/LV/TKi)
- Der hessische Staatsminister für Wirtschaft und Technik Ulrich Steger (geb. 1943; SPD) beabsichtigte, der Alkem GmbH eine Betriebserlaubnis zur Plutoniumverarbeitung zu erteilen. Die hessischen Grünen machten den Fortbestand der rot-grünen Koalition in Wiesbaden jedoch von der Stilllegung der Hanauer Nuklearunternehmens abhängig und kündigten deshalb bereits Ende 1984 das vorher bestehende Tolerierungsbündnis mit den Sozialdemokraten auf. Ein Jahr später schlug man versöhnliche Töne an und bildete mit der SPD eine Regierungskoalition. Diesem Bündnis stand ein Beschluss der Landesversammlung der Grünen vom Frühsommer 1986 gegenüber, dass die Koalition mit der SPD beendet werde würde, falls es in absehbarer Zeit nicht zur Stilllegung der Hanauer Nuklearbetriebe komme. ↑
- Erarbeitet auf Grundlage von Informationen des Hessischen Statistischen Landesamtes. ↑
- Bökemeier legte sein Mandat am 15. Juli 1989 nieder. Für ihn rückte zwei Tage später Karl-Heinz Schmidt (1940–2020; Geschäftsführer; Waldeck-Höringhausen) nach. ↑
- Fraas legte sein Mandat am 10. Juli 1989 nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Christel Hoffmann (1949–2018; Lehrerin; Oestrich-Winkel; Landesliste, Platz 40) nach. ↑
- Görlach legte sein Mandat am 24. Juli 1989 nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Dr. jur. Jürgen Dieter (geb. 1955; Richter; Lampertheim; Landesliste, Platz 42) nach. ↑
- Kronawitter legte sein Mandat am 30. April 1989 nieder, nachdem er zum Bezirksleiter der IG Metall Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland gewählt worden war. Für ihn rückte am 2. Mai 1989 Sieghard Pawlik (geb. 1941; Ingenieur; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 38) nach. ↑
- Lang legte sein Mandat am 31. Juli 1988 nieder. Für ihn rückte am 2. August 1988 Jürgen May (geb. 1950; Studiendirektor; Mörfelden-Walldorf) nach. ↑
- Dr. Rüdiger legte ihr Mandat am 14. Oktober 1987 nieder. Für sie rückte am 20. Oktober 1987 Lothar Klemm (geb. 1949; Rechtsanwalt; Neuberg; Landesliste, Platz 37) nach. ↑
- Steger legte sein Mandat am 1. September 1987 nieder. Für ihn rückte am selben Tag Matthias Kurth (geb. 1952; Rechtsanwalt; Dreieich-Dreieichenhain; Landesliste, Platz 34) nach. ↑
- Demke legte sein Mandat am 29. September 1988 nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Rüdiger Hermanns (geb. 1940; Kaufmann; Dreieich) nach. ↑
- Geschka legte ihr Mandat am 27. April 1987 nieder. Für sie rückte <q>Dr. jur. Hans-Joachim Jentsch (1937–2021; Rechtsanwalt und Notar; Wiesbaden; Landesliste, Platz 37) nach. Jentsch legte sein Mandat am 19. November 1990 nieder, nachdem er zum Thüringer Justizminister ernannt worden war. Für ihn rückte Hans-Jürgen Irmer (geb. 1952; Studienrat; Wetzlar; Landesliste, Platz 50) nach. ↑
- Lauterbach legte sein Mandat am 27. April 1987 nieder. Für ihn rückte Hans-Joachim Schulze (geb. 1936; Dipl.-Kaufmann; Frankenberg (Eder); Landesliste, Platz 51) nach. ↑
- Lengemann legte sein Mandat am 19. November 1990 nieder, nachdem er zum Thüringer Minister für besondere Aufgaben ernannt worden war. Für ihn rückte am Tag darauf Heiner Hofsommer (1945–2018; Rektor; Ludwigsau; Landesliste, Platz 52) nach. ↑
- Müller legte sein Mandat am 31. Dezember 1988 nieder. Für ihn rückte am 7. Januar 1989 Martina Leistenschneider (1935–2022; Hausfrau; Bad Soden-Salmünster) nach. ↑
- Stanitzek legte sein Mandat am 27. April 1987 nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Siegbert Ortmann (geb. 1940; Rechtsanwalt; Lauterbach (Hessen); Landesliste, Platz 49) nach. ↑
- Strecker legte sein Mandat am 11. September 1989 nieder. Für ihn rückte am selben Tag Werner Breitwieser (geb. 1937; Rektor; Wald-Michelbach) nach. ↑
- Weiss legte sein Mandat am 27. April 1987 nieder. Für ihn am selben Tag Clemens Reif (geb. 1949; Speditionskaufmann; Herborn; Landesliste, Platz 38) nach. ↑
- Babel legte ihr Mandat nach ihrer Wahl in den Deutschen Bundestag am 17. Dezember 1990 nieder. Für sie rückte Wolfgang Greilich (geb. 1954; Rechtsanwalt; Gießen-Kleinlinden; Landesliste, Platz 14) nach. ↑
- Gerhardt legte sein Mandat nach der Ernennung zum Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Dieter Posch (geb. 1944; Regierungsdirektor; Melsungen; Landesliste, Platz 10) nach. Nachdem Posch zum Staatssekretär beim Hessischen Minister für Wirtschaft und Technik ernannt worden war, legte auch er sein Mandat nieder. Für ihn rückte dann Fritz Kersten (1935–2005; Landwirtschaftsmeister; Hofgeismar-Schöneberg; Landesliste, Platz 12) nach. ↑
- Schmidt legte sein Mandat nach Ernennung zum Hessischen Minister für Wirtschaft und Technik am 27. April 1987 nieder. Für ihn rückte Dirk Pfeil (geb. 1948; Betriebswirt; Schöneck; Landesliste, Platz 11) nach. ↑
- Boppel legte sein Mandat am 14. November 1989 nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Reinhold Weist (geb. 1953; Pressesprecher; Kassel; Landesliste, Platz 12) nach. ↑
- Hinz legte ihr Mandat am 28. September 1989 nieder. Für sie rückte am selben Tag Ulrike Riedel (geb. 1948; Juristin; Wiesbaden; Landesliste, Platz 11) nach. ↑
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 502
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.4.1987, S. 1: Wechsel in Hessen – Knappe Mehrheit für CDU und FDP / Schwere Verluste der SPD / Die Grünen gestärkt
- Weiterführende Informationen
- Die Wahl zum Hessischen Landtag am 5. April 1987 (eingesehen am 1.11.2020)
- Hessische Parlamentarismusgeschichte: 12. Landtag des Landes Hessen (eingesehen am 5.4.2022)
- Wikipedia: Landtagswahl in Hessen 1987 (eingesehen am 5.4.2015)
- wahl.tagesschau.de: Landtagswahl Hessen 1987 (eingesehen am 28.2.2018)
- Empfohlene Zitierweise
- „Wahlen zum Hessischen Landtag, 5. April 1987“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1534> (Stand: 16.1.2023)