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Saalschlacht zwischen SA und politischen Gegnern in Ockershausen, 23. Februar 1931

Während einer NSDAP-Kundgebung in einer Gastwirtschaft im südwestlich von Marburg gelegenen Ockershausen liefern sich SA-Angehörige der Marburger NSDAP-Ortsgruppe mit politischen Gegnern eine Saalschlacht. Nach Darstellung eines Berichts in der am nächsten Tag erscheinenden Ausgabe der in Marburg erscheinenden Oberhessischen Zeitung sind für den Ausbruch der Gewalt jedoch Anhänger der kommunistischen Partei verantwortlich zu machen. Weiter heißt es dort, die Nationalsozialisten hätten sich im Anschluss an die Schlägerei um Verletzte aus beiden Lagern gekümmert. Tatsächlich aber eskaliert die Situation, nachdem der Redner die anwesenden Sozialdemokraten und Kommunisten provoziert hat. Die SA brüstet sich im Nachhinein mit ihrer brutalen Unerschrockenheit. Gunter d'Alquen, SA-Mann des Marburger „Sturms 4“ berichtet:

Ein Pfiff, Osten springt aus der Reieh, packt einen Stuhl, schwingt ihn und schlägt ihn gleich zwei, dreien krachend auf die Schädel. Ein einziges Brüllen vor Schreck und Wut, dann geht Trupp Marburg vor, „mit ruhigem festem Schritt“ langsam, aber unerschütterlich.1
(KU)


  1. Zitiert nach Alexander Graf, Mütze, Band und Braunhemd, S. 42.
Belege
Empfohlene Zitierweise
„Saalschlacht zwischen SA und politischen Gegnern in Ockershausen, 23. Februar 1931“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4953> (Stand: 23.2.2023)
Ereignisse im Januar 1931 | Februar 1931 | März 1931
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