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Bekanntgabe der Zeichnungsergebnisse der 7. Kriegsanleihe im Großherzogtum Hessen, 3. Januar 1918

Im Deutschen Reich wurde ein Großteil der Kosten des Ersten Weltkrieges über Kriegsanleihen finanziert, die ab September 1914 zweimal jährlich (März, September) aufgelegt wurden. Durch Zeichnung einer Kriegsanleihe gewährte der Bürger der Regierung (Emittent) einen Kredit, der von dieser nach Kriegsende (im Erfolgsfall) verzinst zurückgezahlt werden sollte.

Nachdem bereits das vorläufige Ergebnis der 7. Kriegsanleihe (September 1917) im Großherzogtum Hessen in einem Artikel aufgearbeitet worden war, reicht die Darmstädter Zeitung in ihrer Ausgabe vom 3. Januar 1918 das endgültige, nunmehr vollständig nach Provinzen und Zeichnungsanstalten aufgearbeitete Ergebnis nach. Dies erfolgt anhand von zwei Tabellen. Der ersten Aufstellung ist zu entnehmen, welche Summen jeweils in den drei Provinzen des Großherzogtums, Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen, von der Bevölkerung bei Postanstalten, Landwirtschaftlichen Genossenschaften bzw. Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften gezeichnet wurden. Rheinhessen liegt hierbei mit einer Gesamtzeichnungssumme von 25.073.000 Mark vor Starkenburg mit 19.343.000 Mark. Danach folgt Oberhessen, wo für 8.006.000 Mark Anleihen verkauft wurden. Diese Summen werden in der nachfolgenden Übersicht zu denjenigen Zeichnungsergebnissen hinzuaddiert, die in der jeweiligen Provinz bei Reichsbankstellen (Darmstadt, Mainz und Gießen) bzw. den Reichsbanknebenstellen (Bensheim, Offenbach / Bingen, Worms / Friedberg, Alsfeld, Lauterbach) erzielt wurden. Auch in der Gesamtabrechnung weist Rheinhessen mit 103.692.000 Mark ein höheres Ergebnis auf als die Provinz Starkenburg, deren Zeichnungssumme 96.270.000 Mark beträgt. In Oberhessen sind 46.586.000 Mark zusammengekommen. Der Gesamtwert der im Großherzogtum Hessen im Rahmen der 7. Kriegsanleihe gezeichneten Papiere beläuft sich damit auf 246.548.000 Mark. Im Vergleich zur 6. Kriegsanleihe, deren Endergebnis bei 238.485.000 Mark lag, konnten somit 8.063.000 Mark mehr eingenommen werden.

Den Abschluss des Artikels bildet eine Übersicht, in der die Anzahl der im Großherzogtum getätigten Zeichnungen aller sieben bisher durchgeführten Kriegsanleihen untereinander und nach Höhe der Anlagesumme, bis 2.000 Mark, 2.100 bis 10.000 Mark, 10.100 bis 100.000 Mark, 100.100 bis 1.000.000 Mark, über 1.000.000 Mark, gegenübergestellt werden, wobei die in Postanstalten und Genossenschaften getätigten Zeichnungen außen vor bleiben. Mit Ausnahme der 5. Kriegsanleihe (September 1916), die eine rückläufige Tendenz aufweist, hat die Anzahl der Zeichnungen von Mal zu Mal zugenommen. Dem Aufruf zur 7. Kriegsanleihe sind mit 134.716 Zeichnungen etwas mehr als sechsmal so viele Bürger gefolgt wie dem ersten Aufruf im September 1914. Das Gros der Anleger findet sich in der Anlagekategorie „bis 2000 M“. Unter Berücksichtigung der Postanstalten und Genossenschaften haben im Rahmen der 7. Kriegsanleihe insgesamt 167.046 Hessen die Kriegsfinanzierung mit ihrem Geld unterstützt.
(MG)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Bekanntgabe der Zeichnungsergebnisse der 7. Kriegsanleihe im Großherzogtum Hessen, 3. Januar 1918“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3878> (Stand: 3.1.2021)
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