Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Georg-Büchner-Preis an Marie Luise Kaschnitz, 23. Oktober 1955

Der diesjährige Georg-Büchner-Preis wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Literatur an die Schriftstellerin Marie Luise Kaschnitz (1901–1974) verliehen.

Kaschnitz lebt seit 1941 in Frankfurt am Main und in Rom, arbeitet als freie Schriftstellerin und veröffentlicht Romane und Gedichtsammlungen. Die Akademie ehrt Kaschnitz literarisches Werk laut Urkunde mit den Worten: „Kühn und voll Tröstung erklang inmitten des Krieges die reine Stimme ihrer Dichtung. Stets dem Geiste zugewandt, Antikisches und Heutiges in humanem Sinne verbindend und auf eine neue für uns gültige Weise formend, erscheint uns Marie Luise Kaschnitz des Preises würdig, der den Namen Georg Büchners trägt“, und einem Preisgeld von 5.000 DM.¹

Ursprünglich als Stiftungspreis der hessischen Landesregierung 1923 ins Leben gerufen, wird der Büchner-Preis seit 1951 als Literaturpreis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Diese gründete sich 1949 in Paulskirche in Frankfurt am Main und machte es sich zur Aufgabe, begabte Schriftsteller*innen zu fördern.² Die Verleihung des Büchner-Preises findet dabei traditionell als Abschlussakt der jährlichen Herbsttagung der Akademie auf der Darmstädter Mathildenhöhe statt.³
(NT)

1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.1955, S. 2: Der Büchner-Preis. ↑
2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.3.1955, S. 8: Kulturelle Nachrichten. ↑
3. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.1955, S. 2: Der Büchner-Preis. ↑