Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Die Bergbauleitung der Buderus'schen Eisenwerke verkündet das Wiederanlaufen aller Grubenbetriebe, 17. Mai 1945
Die Bergbauleitung der Buderus'schen Eisenwerke in Wetzlar berichtet in einem Rundfunkschreiben über das erfolgte Wiederanlaufen aller Grubenbetriebe. Damit gelingt es der Firma, ihre Tätigkeit im Erzbergbau auch im Moment der „Stunde Null“ – und trotz des schlagartigen Verzichts auf Zwangsarbeiter und mit Kriegsende abwandernden deutschen Bergleuten – faktisch kontinuierlich fortzusetzen.1 Die Eisenproduktion des Unternehmens ist jedoch mit der Besetzung durch die Amerikaner (29. März 1945) völlig zum Erliegen gekommen.
(KU)
- Einem späteren Entwurf zum Geschäftsbericht für das Jahr 1945 ist zu entnehmen, dass die in den Gruben beschäftigten Arbeiter der Buderus'schen Eisenwerke bereits einige Wochen vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen die Arbeit wieder aufnahmen, und damit bereits im Vorfeld des endgültigen militärischen Zusammenbruchs im Mai 1945 für eine relative Normalisierung des Unternehmensbetriebs sorgen: „Die Belegschaften kamen in alter Anhänglichkeit verhältnismäßig schnell zu den Gruben zurück und nahmen vor allen Dingen die laufende Instandhaltung wieder auf.“ Werksarchiv der Buderus AG, Wetzlar, hier zitiert nach: Detlev Heiden, Sozialisierungspolitik in Hessen 1946–1967. Vom doppelten Scheitern deutscher Traditionssozialisten und amerikanischer Industriereformer (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 4), Teilband 1, Münster 1997, S. 59. ↑
- Belege
- Empfohlene Zitierweise
- „Die Bergbauleitung der Buderus'schen Eisenwerke verkündet das Wiederanlaufen aller Grubenbetriebe, 17. Mai 1945“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4771> (Stand: 17.5.2023)