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Tagung des Reichs-Landbunds in Kassel, 28. Januar 1926

Der Reichs-Landbund (RLB) hält seine 6. Tagung in Kassel ab. Dabei gemahnt der Präsident des Verbandes, Eberhard Graf von Kalckreuth (1881–1941) an die der Landwirtschaft durch kurzfristige Wechselverschuldungen drohenden Gefahren.

Der 1921 durch den Zusammenschluss zweier bedeutender protestantisch-rechtsgerichteter Landwirtschaftsverbände, dem Bund der Landwirte (BdL) und dem Deutschen Landbund entstandene Reichs-Landbund versteht sich als Vertretung der deutschen Landwirtschaft gegenüber den erstarkenden Interessen der Arbeiterschaft und der Großindustrie in der Weimarer Republik. Seine vor allem mit Vertretern der ostelbischen Großagrarier besetzte Führung verfolgt einen antidemokratischen, nationalistischen Kurs, lehnt die parlamentarisch-demokratische Verfassung der Weimarer Reichsverfassung ab und steht der republikfeindlichen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) nahe. Mit dem Ziel, besonders das politische Gewicht des ostelbischen Landadels zu vergrößern, übt der Bund seinen Einfluss vorzugsweise durch personelle Verflechtungen mit der DNVP, der Deutschen Volkspartei (DVP), der Zentrumspartei und der Deutsch-Hannoverschen Partei (DHP) aus. Der Reichs-Landbund ist mit mehr als einer Million Mitgliedern die einflussreichste deutsche Bauernvereinigung der Weimarer Zeit.

Geografische Schwerpunkte des Verbandes sind in erster Linie die protestantisch geprägten Provinzen und Länder Pommern, Brandenburg, Schlesien und Thüringen sowie Ost-Hannover und Hessen. Regionen mit überwiegend katholischer Bevölkerung werden dagegen durch die zentrumsnahe Vereinigung der deutschen Bauernvereine (VdB) dominiert.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Tagung des Reichs-Landbunds in Kassel, 28. Januar 1926“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2287> (Stand: 28.1.2021)
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