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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Tod Otto Ubbelohdes in Goßfelden, 8. Mai 1922

Der Maler, Radierer und Illustrator Otto Ubbelohde (1867–1922) stirbt in Goßfelden bei Marburg. Der erwerbsmäßig vor allem als Zeichner von Buchillustrationen, Kalenderbildern, Postkarten und Exlibris in Erscheinung tretende Ubbelohde erlangte weltweite Bekanntheit durch Illustrationen, die er zu einer 1909 im Leipziger Turm-Verlag erschienenen Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm anfertigte. Für das Märchenbuch entstanden insgesamt 448 Illustrationen, an denen der Künstler von 1906 bis 1909 arbeitete.

Otto Ubbelohde, in Marburg als Sohn des Rechtswissenschaftlers August Ubbelohde (1833–1898) geboren und dort aufgewachsen, war ab 1884 Schüler der Münchner Kunstakademie. Von München aus reiste er während der Sommermonate viele Jahre lang zum Zeichnen an den Neckar und auf die Insel Reichenau und pflegte Kontakte zu den Künstlerkolonien Dachau und Worpswede. Teile des Werkes von Otto Ubbelohde werden dem Jugendstil zugerechnet. 1900 siedelte er dauerhaft in den kleinen Ort Goßfelden um, wo ein Wohn- und Atelierhaus entstand. Aus Anlass seines 50. Geburtstags verlieh die Universität Marburg Otto Ubbelohde 1917 den Professorentitel und ernannte ihm zum Ehrensenator. Im selben Jahr erhielt er auch eine Ehrung der Philosophischen Fakultät der Universität Gießen, die ihm den Titel eines Ehrendoktors verlieh.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagierte sich Ubbelohde in Goßfelden und den benachbarten Gemeinden und Städten in Fragen des Landschafts- und Denkmalschutzes und in sozialen Fragen und erwarb sich dadurch hohes Ansehen in der Bevölkerung.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Hebis-Schlagwort
Ubbelohde, Otto, 1867-1922 ; Lahntal-Goßfelden
Empfohlene Zitierweise
„Tod Otto Ubbelohdes in Goßfelden, 8. Mai 1922“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/554> (Stand: 8.5.2023)
Ereignisse im April 1922 | Mai 1922 | Juni 1922
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