Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5016 Bad Laasphe

Melsbach

Wüstung
Gemarkung Breidenstein, Gemeinde Biedenkopf, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

6 km westlich von Biedenkopf

Lage und Verkehrslage:

Lage des Wüstung Hofgutes im Talgrund des Melsbachs zwischen Breidenstein und Wiesenbach. Die Wüstung Hofstelle kennzeichnet ein Weiher.

Siedlungsentwicklung:

Im Laufe des 16. Jahrhundert bis auf einen Hof wüst.

1630: Hofgut der von Breidenbach, in der Breidensteiner Terminei gelegen. Der damals bestehende Hof war von Hans Heinrich von Breidenbach genannt Breidenstein (1580 genannt) erbaut worden. Das zuletzt aus 2 Wohnhäusern, Scheune und Stallgebäude bestehende Anwesen 1874 versteigert und später abgebrochen

Historische Namensformen:

  • Melspach (1308) [Reimer S. 326]
  • Melisbac, de (1316)
  • Eisbach (1386)
  • Meisbach (1386 und 1399)
  • Molspach (1630)

Bezeichnung der Siedlung:

  • darf 1501 (Reimer S. 326), hoff gudt 1630 (Staatsarchiv Marburg Salbücher 50)
Statistik

Ortskennziffer:

53400402001

Einwohnerstatistik:

  • 1830: 1 Wohnhaus mit 12 Bewohnern
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Das 1386 erstmals erwähnte Gericht Melsbach ist möglicherweise aus der Teilung einer älteren Gerichteinheit des Breidenbacher Grundes hervorgegangen (vgl. auch Breidenbach, Ziffer 3a; Wallau, Ziffer 3a). Gerichtsherrschaft: 1386 verkauft Gerhard genannt Wolf von Selbach seine Gerichtsrechte in Melsbach dem Wilhelm von Selbach. 1395 tragen die von Breidenbach den Landgrafen das Gericht Melsbach zu Lehen auf. 1402 verkauft Gerhard genannt Wolf von Selbach seine Rechte am Gericht Melsbach, das er von Gerlach von Breidenbach zu Lehen hatte, an Johann von Breidenbach. Im Unterschied zu dem Erbbeziehungsweise Samtgericht Breidenbach (Breidenbach, Ziffer 3a) wurde das Gericht Meisbach nach einer zwischen 1359 und 1387 anzusetzenden Dreiteilung aller Gerichtsrechte im Breidenbacher Grund von den Herren von Breidenbach nicht ganerbschaftlich verwaltet, sondern einem Zweig der Familie, dem so genannte Johannstamm, allein zugeteilt (Lennarz S. 205 ff.). Nach einem Weistum von 1483 waren die von Breidenbach alleinige Gerichtherren mit Gebot und Verbot, hoher und niederer Gerichtsbarkeit. Als eigenständiges Gericht hat das Melsbacher Gericht bis ca. 1500 bestanden; seitdem waren alle Gericht des Breidenbacher Grundes im Amt Breidenbach zusammengefasst.
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Blankenstein, Gericht Melsbach

Altkreis:

Biedenkopf

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1386 verkauft Gerhard genannt Wolf von Selbach seinen Besitz zu Melsbach seinem Neffen Wilhelm von Selbach. Bei einer 1396 vorgenommenen Erbteilung des Hohenfelsischen Güterbesitzes erhält Gerlach von Breidenbach alles Gut zu Melsbach. 1482 gibt Wittekind von Hohenfels seine Gerechtigkeit am so genannten Bäumlershof zu Melsbach an Johann von Breidenbach. 1492 belehnt Grafen Johann von Nassau Johann von Breidenbach mit dem Bäumlershof, welchen Wittekind von Hohenfels ohne Einwilligung seines Lehnsherrn veräußert hatte. 1512 belehnt Johann von Nassau Heinrich von Breidenbach mit dem so genannte Brumbers Hof zu Melsbach; Neubelehnung 1792. 1528 verschreiben der Königsberger Burgmann Eckhart Riedesel und seine Frau Kunigunde, geborene von Hohenfels, für ein Darlehen von 50 Gulden ihren eigenen freien Hof zu Melsbach der Kirche zu Biedenkopf. Der Zehnte ist 1388 nassau-dillenburgisches Lehen der von Hohenfels. 1512 belehnt Grafen Johann von Nassau-Dillenburg die von Breidenbach mit dem Zehnten zu Melsbach 1726 werden die Zehntrechte zu Melsbach dem Georg Heinrich von Breidenbach als landgräfliche Mannlehen zugesprochen, dagegen der Hof zu Melsbach der Luise Rau von Nordeck und Christine Lüder von Loshausen
Kirche und Religion

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1395 umfaßt das Gericht Melsbach neben Melsbach Weifenbach, Wallau, Wiesenbach, Kleingladenbach, Achenbach und Oberdieten

Nachweise

Literatur:

  • Ch. Balzer, Eine Besitzergreifung vor 200 Jahren. In: Hinterländer Geschichtsblätter. 7 (1913) Nr. 2 f
Zitierweise
„Melsbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9517> (Stand: 9.2.2018)