Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Bildung der Provinzen Kurhessen und Nassau, 1. April 1944

Durch Erlass des Führers Adolf Hitler (1889–1945) werden die Verwaltungsbezirke der Provinz Hessen-Nassau den Reichsverteidigungsbezirken angepasst. Aus der bisherigen preußischen Provinz Hessen-Nassau werden die beiden Provinzen Kurhessen und Nassau gebildet.
In der Provinz Kurhessen, die aus dem bisherigen Regierungsbezirk Kassel besteht und seinen Sitz in Kassel hat, wird die Behörde des Regierungspräsidenten mit der des Oberpräsidenten in Kassel zusammengefasst. Die Aufgaben des Regierungspräsidenten werden vom Vertreter des Oberpräsidenten wahrgenommen (§ 2).
Die aus dem bisherigen Regierungsbezirk Wiesbaden gebildete Provinz Nassau hat ihren Sitz in Wiesbaden. Der Oberpräsident (dessen Amt neu geschaffen wird) bedient sich zur Durchführung seiner staatlichen Aufgaben der Behörde des Regierungspräsidenten in Wiesbaden. Der Regierungspräsident ist insoweit der allgemeine Vertreter des Oberpräsidenten (§ 3).
Der Stadtkreis Hanau und die Landkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern werden aus dem Regierungsbezirk Kassel und der Provinz Kurhessen in den Regierungsbezirk Wiesbaden und die Provinz Nassau umgegliedert. Der Landkreis Schmalkalden, der bisher zum Regierungsbezirk Kassel und der Provinz Kurhessen gehörte, wird in den Regierungsbezirk Erfurt und die Provinz Sachsen umgegliedert (§ 5).
Der Provinzialverband Hessen-Nassau wird aufgelöst, sein Vermögen und seine Rechte und Verpflichtungen gehen an die Provinzialverbände Kurhessen und Nassau über (§ 6). Die neue Verwaltungsstruktur ist bis zum 30. Juni 1944 einzurichten, der Erlass tritt am 1. Juli 1944 in Kraft.
(OV)