Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1335 Oktober 3

Beistandsversprechen Landgraf Friedrichs von Thüringen gegen das Erzstift Mainz

Regest-Nr. 927

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Verträge mit Sachsen. Siegel des Ausstellers hängt leicht verletzt an. Dorsal: Marchonis Misnen(sis) super aditutorio cum lantgravio contra episcopum Magunt.; darunter: Cassata.
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 1, Nr. 60, Bl. 28v.
Regesten: Demandt, Regesten Kopiare 1, Nr. 60, S. 87; Reg. Erzb. Mainz 1.2, S. 130 f. Nr. 3456.
Regest
Eisenach. - Landgraf Friedrich von Thüringen (Du-) schließt mit seinem Schwager, dem Landgrafen Heinrich von Hessen (-sin), ein Bündnis wider ihren gemeinsamen Gegner, das Erzstift Mainz (uf den ... Stift des gotishuses zu Mentze). Bittet Friedrich, sein Schwager, ihm nach Thüringen zu Hilfe zu kommen, so soll Heinrich sofort seiner Bitte willfahren. Den Schaden trägt er selbst; verköstigt wird er von Friedrich. Gefangene werden nach der Mannzahl geteilt; Herren und Hauptleute behalten sie miteinander. Eroberte Vesten gehören Friedrich allein. Ausgenommen werden das Reich (da wider wir nicht sy wollin); Erzbischof Otto von Magdeburg (Meide-), Friedrichs Schwager; Bischof Ludwig von Münster (Můn-); Abt Ludwig von Hersfeld; Graf Bertold von Henneberg (Hennin-) und dessen Sohn Heinrich, Friedrichs "Ohem"; Graf Heinrich von Waldeck und dessen Sohn; Graf Heinrich und Graf Gunther, Gebrüder von Schwarzburg (Swartz-), Herren zu Arnstadt (-stete); Graf Heinrich und Graf Gunther von Schwarzburg (Swartz-), Herren daselbst; Graf Heinrich von Hohnstein, "des Klettenberg (Clettin-) ist"; Graf Heinrich von Hohnstein, Herr zu Sondershausen (Sundirshusen); Graf Ditherich von Hohnstein, Herr daselbst; und der Herren Söhne alle, uf dy wir nicht helfin wollin noch insullen; ferner Herzog Otto von Braunschweig (Brunswic), mit dem Friedrich im vergangenen Jahre eine Sühne gemacht hat, die noch drei Jahre dauert; endlich Abt Heinrich von Fulda, dem der Landgraf von Hessen die Briefe halten soll, die er ihm gegeben hat, es sei denn, daß der Abt im Falle eines Angriffs auf Hessen dem Mainzer Stift zu Hilfe käme oder Hessen oder Thüringen angriffe. Nach Ablauf des Friedens, den der Landgraf von Hessen mit dem Stift zu Mainz hat, an Mariä Lichtmeß (1336) und zwei Monate danach, soll der Landgraf seinem Schwager sofort beholfen sein; dafür verspricht dieser ohne Wissen und Willen des Landgrafen keine Berichtigung, Friede oder Sühne zu nehmen noch zu machen. Sollte der Stift zu Mainz (Menzge) noch während des Friedens den Landgrafen von Hessen angreifen, so wird sein Schwager auf Verlangen sofort zu Hilfe kommen. Etwaige Irrungen zwischen den beiden Schwägern sollen die Vier, die sie zu Schiedsrichtern gewählt haben, nämlich Graf Heinrich von Schwarzburg (Swartz-), Herr zu Arnstadt (stete); und Heinrich von Hohnstein, dem Sondershausen (Sundirshu-) gehört, von thüringischer-, Graf Heinrich von Henneberg (Hennin-) und Graf Heinrich von Waldeck von hessischer Seite schlichten auf einem Tag zwischen Eschwege (Eschin-) und Kreuzburg (Cruze-), ab iz fride ist; ist abir unfride, zu Kreuzburg oder Eschwege. Scheidet einer von den Vieren aus, von suche wein oder von ehaftir not, so wählen die beiden Vertragsschließenden sofort einen Ersatzmann. Es siegelt Heinrich, von Gottes Gnaden Graf zu Henneberg (Hennin-), der alle diese sache vorbuntnisse ... Geteidingit und gemachit hat. Zeugen sind: Graf Henrich von Hohnstein (Hon-), dem Klettenberg (Clettin-) gehört; Graf Henrich von Hohnstein, dem Sondershausen (Sondirshu-) gehört; Graf Henrich von Schwarzburg (Swartz-), dem Arnstadt (-stete) gehört; Graf Günther von Schwarzburg (Swartz-), Herr dasselbst; ferner Henrich d.Ä., Vogt zu Gera; Dytherich von Elben (-bin); Peter Porzig der Marschalg; Gotz Schindekoph der Hofmeister; und andere fromme Leute.
Zu Ysenache in der stad an dem dinstage noch sente Michaelistage 1335.
Nachweise

Weitere Personen

Meißen, Markgrafen, Friedrich II. der Ernsthafte · Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Magdeburg, Erzbischöfe, Otto von Hessen · Münster, Bischöfe, Ludwig II. von Hessen · Hersfeld, Äbte, Ludwig II. von Mansbach · Henneberg-Schleusingen, Grafen, Berthold VII. · Henneberg-Schleusingen, Grafen, Heinrich IV. · Waldeck, Grafen, Heinrich IV. · Schwarzburg, Grafen, Heinrich X. · Schwarzburg, Grafen, Günther XXI. · Hohnstein, Grafen, Heinrich [II.] · Hohnstein, Grafen, Heinrich [III.] · Hohnstein, Grafen, Dietrich [I.] · Braunschweig, Herzöge, Otto der Milde · Fulda, Fürstäbte, Heinrich VI. von Hohenberg

Weitere Orte

Eisenach · Osterland · Pleißen, Land, Herren · Mainz, Erzstift · Thüringen, Landgrafen · Magdeburg, Erzbischöfe · Münster, Bischöfe · Waldeck, Grafen · Sondershausen · Hersfeld, Äbte · Arnstadt (Ilmkreis/Thüringen) · Klettenberg · Braunschweig, Herzöge · Fulda, Fürstäbte · Eschwege · Kreuzburg

Sachbegriffe

Beistandsversprechen · Bündnisverträge · Markgrafen · Bündnisse · Stifte · Hilfe, militärische · Bündnisse, Ausnahme von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Reg. Erzb. Mainz 1.2

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 927 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/927> (Stand: 28.03.2024)