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Amtsentbindung eines evangelischen Pfarrers wegen Propagierung von Verhütungsmitteln, 11. Oktober 1966

Die Leitung der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau entbindet den Pfarrer Wilhelm Reinmuth mit sofortiger Wirkung von seinem Amt, weil er seiner Gemeinde in der Frankfurter Nordweststadt im Gottesdienst den Sinn von Verhütungsmitteln verdeutlichte. Beim Gottesdienst zum Erntedanksonntag zwei Tage zuvor hatte der junge Geistliche eine Anti-Baby-Pille auf den Altar gelegt, was in der Gemeinde erhebliche Unruhe verursachte.

Die Leitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt will den Pfarrer eine neue Aufgabe in einer anderen hessischen Stadt zuweisen. Den Beschluss bezeichnet die Kirchenleitung nicht als „Strafversetzung“, sondern als „Verwaltungsmaßnahme“. Maßgebend für die Entscheidung soll auch nicht gewesen sein, dass sich Reinmuth nicht in das Team der anderen evangelischen Pfarrer in der Nordstadt eingefügt habe.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Amtsentbindung eines evangelischen Pfarrers wegen Propagierung von Verhütungsmitteln, 11. Oktober 1966“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1223> (Stand: 26.11.2022)
Ereignisse im September 1966 | Oktober 1966 | November 1966
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