Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Abbildungen

Angehörige des Garde-Dragoner-Regiments Nr. 23 bei der Beisetzung von Gefallenen am 29. August 1914 bei Brandeville in Frankreich

↑ Otto Frhr. von Brandenstein, Der Ausmarsch des Garde-Dragoner-Regiments Nr. 23 aus Darmstadt, 1914

Abschnitt 7: Gefecht bei Petit Xivry

◀ [20-21] Am 10. Aug. brach das Rgt. 3.00 vorm. auf und trat 4,25° vorm. im Div. Verb. den Vormarsch über Beuveille, Montigny s. Chiers, Braumont bis Bouillon-Ferme an, wo die Div. hielt.

Ein Zug unter Lt. d. Res. Weise verblieb als Schutz des dortigen Hafermagazines der Div. in Bazailles, wo er am 10. Aug. gegen feindl. Einwohner und Banden zu kämpfen hatte. Eine Patrl. unter Lt. du Bois auf La Malmaison, Virton konnte die Gegend frei vom Feinde melden und rückte wieder ein.

Über den weiteren Verlauf des 10. Aug. berichtet Lt. Prinz Stolberg:

Gefecht bei Petit Tivry, 10. August 1914.

„Am 10. früh rückten wir von Bazailles ab und wollten Longuyon nehmen, wo Inf. festgestellt war. Als wir in die Nähe dieser kleinen Stadt kamen, waren aber die Franzosen ausgerissen. Wir gingen dann mit dem ganzen Rgt. in ein ganz kleines Dorf, Petit Xivry, und bezogen dort Alarm-Quartiere. Als wir gerade dabei waren, mit den Pferden unterzuziehen, zeigte sich in der Ferne franz. Kav. Wie bedauerten wir alle, daß diese nicht etwas früher erschienen war, so daß wir unseren sehnlichsten Wunsch erfüllt gesehen hätten – eine Attacke gegen franz. Kav. Das war nun nicht mehr möglich. Maj. v. Arnim ließ den Befehl durchgehen, daß sich alle Schützen fertig machen sollten, und besprach mit den Esk. Chefs die Verteilung der Schützen am Ortsrand. Bald war jeder an seinem Platz. Da wurde eine franz. Esk. auf etwa 1500 m Entfernung sichtbar. Schon hätte so mancher gern hingefunkt. Aber erst, als die Esk. auf etwa 1 km Entfernung an dem Ort vorbeiritt, erscholl des Kommandeurs Kommando: „Visier Tausend, Schützen-Feuer". Dieses erste geschlossene Eingreifen des Rgts. hatte sichtlich recht guten Erfolg. Die feindl. Esk. stob auseinander, herrenlose Pferde liefen umher, viele Reiter stürzten und blieben liegen. Da erschien eine zweite Esk. auf etwas weitere Entfernung, so daß gegen diese unser Erfolg nicht so gut sein konnte. Bald darauf wurde unser Krankenwagen mit Bedeckung und unter Führung des Lts. Graf Bredow vorgeschickt. Als diese Abteilung sich den Verwundeten näherte, erhielt sie aber Feuer, so daß wir uns ihrer zunächst nicht annehmen konnten. An Beutepferden konnten wir noch feststellen, daß die beiden beschossenen Esks. zum franz. Drag. Rgt. 24 gehörten. Einzelne Verwundete konnten wir später den Einwohnern von Petit Xivry zur Pflege übergeben."