Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Statistische Angaben über Haushaltsgeld, 1953

Die hessische Durchschnittsfamilie mit vier Köpfen verfügt 1953 über ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 275 und 450 DM. Fast die Hälfte des Einkommens werde für Ernährung aufgewendet, berichtet der „Wiesbadener Kurier“.

Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes werden rund 42 % des Einkommens für Nahrungsmittel und über 5 % für Genussmittel wie Bohnenkaffee, Tee, Tabak oder Alkohol ausgegeben. Seit 1949 haben sich damit die Ausgaben für Nahrungsmittel ständig vermindert, während viel mehr Geld für den Konsum von Genussmitteln ausgegeben wird. Die hessische Durchschnittsfamilie isst weniger als in den ersten Jahren nach der Währungsreform im Juni 1948, dafür aber besser und teurer.

Die Ausgaben für Kleidung nehmen bis 1951 ständig zu und werden nun geringer: Der erste Nachholbedarf scheint gedeckt. Jede siebte Mark wird in diesem Jahr für Bekleidung ausgegeben. Dafür steigen die Aufwendungen für die Wohnungseinrichtung erheblich: Fast 7 % des Einkommens werden dafür aufgewandt. Ein ähnlicher Satz gilt für Bildung und Unterhaltung. Körper- und Gesundheitspflege schlagen mit rund 2 % zu Buche. Der Rest des Einkommens wird für Miete, Heizung, Beleuchtung, Reinigung und Verkehrsmittel verwendet.

Das Material für diese Daten bezieht das Statistische Landesamt in Wiesbaden aus den Angaben von 30 repräsentativen „Testfamilien“ in der Landeshauptstadt und 25 weiteren Gemeinden. Die Familien führen gegen eine Jahresprämie von 60 DM ein exaktes Haushaltsbuch, das sie monatlich an das Statistische Landesamt schicken. Wichtig sind die Angaben auch für die Planung von Maßnahmen im Sozialbereich.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Statistische Angaben über Haushaltsgeld, 1953“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1013> (Stand: 26.11.2022)
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