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Die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG (Radio Frankfurt) nimmt Sender am Heiligenstock in Betrieb, 10. Juli 1926

Die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG (kurz: SÜWRAG; später: Südwestdeutscher Rundfunk) nimmt seinen neuen „Großsender“ am Heiligenstock im Frankfurter Stadtteil Seckbach (in südlicher Richtung nahe Bad Vilbel) in Betrieb. Der Mittelwellen-Rundfunksender verfügt über eine Leistung von 1,5 kW und ersetzte den seit dem 31. März 1924 genutzten 0,25 kW Sender der Anfang Dezember 1923 von Geschäftsleuten aus dem Rhein-Main-Gebiet ins Leben gerufenen Aktiengesellschaft, die offiziell am 1. April 1924 ihr Hörfunkprogramm eröffnet. Die Anlage setzt sich zusammen aus zwei Sendetürmen, die auf dem stadteigenen Gelände 100 Meter in die Höhe ragen und ebenso weit voneinander entfernt stehen, sowie einem dazwischen stehenden kleinen Sendehaus, welches alle technischen Anlagen beherbergt.

Um die Stadt Frankfurt von der Notwendigkeit eines stärkeren Senders zu überzeugen, hatte die SÜWRAG zuvor vor allem die politische Bedeutung einer solchen Anlage betont. Das von der Gesellschaft angebotene Hörfunkprogramm wolle „die Bedeutung der Stadt Frankfurt als eine Zentralstelle westdeutscher Kultur weitesten Kreisen zeigen“. In dieser Hinsicht könne ein starker Sender Großes leisten, so die Stellungnahme der Gesellschafter in einem Brief vom Juni 1925. „Besondere Wichtigkeit“ käme dem Frankfurter Radioprogramm besonders mit Blick auf den „Zusammenhalt der abgetrennten Länder zu Deutschland“ – sprich: die besetzten Teile des Rheinlands und des Ruhrgebiets sowie das dem Völkerbund unterstellte Saarland – zu. Der Sender am Heiligenstock wird während der 1930er Jahre mehrfach in seiner Leistung verstärkt (zuerst auf 17, dann auf 25 kW).
(KU)