Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Gründung der Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht beim Zoologischen Institut der Universität Marburg, 5. August 1928
Die Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht wurde am 5. August 1928 in Marburg gegründet. Der erste Leiter der in der Universitätsstadt ansässigen Institution, Karl Freudenstein, Sohn des zum hauptberuflichen Imker avancierten und durch Experimente mit der Zuckerzufütterung von Bienen bekannt gewordenen Marbacher Lehrers Heinrich Freudenstein (1863–1935), übernahm die Leitung der Einrichtung am 1. Oktober 1928.1
Die Institutionalisierung der Bienenforschung war einerseits eng verbunden mit dem persönlichen Interesse des promovierten Zoologen Karl Freudenstein, der sich – befördert durch die intensive Beschäftigung des Vaters mit Bienen und dem Imkereiwesen – privat und auf seinem wissenschaftlichen Lebensweg den Bienen widmete.2 Darüber hinaus sollten durch Bienenforschung und -zucht und durch die praktische Informationsweitergabe an Imker, die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation verbessert werden. Aufgrund der verstärkt auftretenden Erkrankung bösartiger Faulbrut und dem ansteigenden Konkurrenzdruck aus anderen Ländern mussten die Imker verstärkt Einbußen registrieren.3
Das zunächst ohne Etat und Rechtsträgerschaft agierende Institut, erarbeitete sich insbesondere durch seine praxisnahe Informationstätigkeit größere Bekanntheit und wurde 1933 in die Trägerschaft der „Landesbauernschaft Kurhessen“ übernommen.4
(FW)
- Vgl. Webpräsenz des Bienenzuchtinstituts Kirchhain, Stand: 13.4.2015; Imkerverein Marburg und Umgebung e.V., Ohne Bienen fehlt was!, S. 24 f.; Geiseler/Flügel, Heinrich Freudenstein, S. 23 f. ↑
- Vgl. Geiseler/Flügel, Heinrich Freudenstein, S. 23. ↑
- Vgl. Imkerverein Marburg und Umgebung e. V., Ohne Bienen fehlt was!, S. 26 f. ↑
- Vgl. Webpräsenz des Bienenzuchtinstituts Kirchhain, Stand: 13.4.2015. ↑
- Belege
- Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen: Geschichte des Bieneninstitutes (eingesehen am 5.8.2018)
- Imkerverein Marburg und Umgebung e. V. (Hrsg.), Ohne Bienen fehlt was! 150 Jahre Bienenzucht in Marburg und Umgebung. Festschrift zum Jubiläum des Imkervereins Marburg und Umgebung e.V., Marburg 2011
- Erika Geiseler/Hans-Joachim Flügel, Heinrich Freudenstein, der „Zuckerapostel“. Ein hessischer Imker leistet Pionierarbeit, in: LEBBIMUK. Abhandlungen und Berichte aus dem Lebendigen Bienenmuseum Knüllwald 1.1 (2004), S. 3-27, Stand: 13.4.2015
- Weiterführende Informationen
- Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz (Hrsg.), 75 Jahre Bieneninstitut Kirchhain. Festschrift anlässlich des Jubiläums der zum 1. Oktober 1928 gegründeten Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht bei dem Zoologischen Institut der Universität Marburg, Kirchhain 2003
- Wikipedia: Heinrich Freudenstein (eingesehen am 5.8.2017)
- Empfohlene Zitierweise
- „Gründung der Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht beim Zoologischen Institut der Universität Marburg, 5. August 1928“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5226> (Stand: 5.8.2021)