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Konstituierung des Wirtschaftsrats der Bizone in Frankfurt, 25. Juni 1947

Der am 1. Januar geschaffene Wirtschaftsrat der Bizone konstituiert sich im Großen Börsensaal in Frankfurt und wählt den hessischen Politiker Erich Köhler (1892–1958; CDU) zu seinem Präsidenten. In seiner Begrüßungsrede lobt Ministerpräsident Christian Stock (1884–1967; SPD) die Einrichtung des Wirtschaftsrats als eine erste Bresche in die Zonenteilung (zitiert nach Mühlhausen, Karl Geiler und Christian Stock, S. 123).

Bei der Besetzung der Direktorenposten für die fünf zentralen Verwaltungen setzen CDU und CSU ihre Vorstellungen und Kandidaten gegen die SPD durch. Er ist ein parlamentarisches Gremium, bestehend aus zunächst 52 Vertretern der acht Länderparlamente der Bizone. Später wird deren Zahl im Rahmen eines „Zweiten Wirtschaftsrates“ auf 104 aufgestockt und ein Verwaltungsrat aus sieben Direktoren unter Leitung des ressortlosen Oberdirektors Hermann Pünder eingerichtet. Von den 171 bis 1949 vom Wirtschaftsrat beschlossenen Gesetzen bleiben die meisten auch nach Gründung der Bundesrepublik in Kraft. Sein folgenreichster Beschluss ist im Juni 1948 die Entscheidung für die soziale Marktwirtschaft im Umfeld der D-Mark-Einführung (Eiler). Die bisher über das Gebiet der amerikanischen und britischen Besatzungszone verteilten fünf Bizonen-Ämter werden im Sommer 1947 im Raum um Frankfurt konzentriert, das für die Dauer von zwei Jahren die heimliche Hauptstadt der Westzonen (Chronik Hessens) wird.
(CP)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Konstituierung des Wirtschaftsrats der Bizone in Frankfurt, 25. Juni 1947“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/931> (Stand: 26.11.2022)
Ereignisse im Mai 1947 | Juni 1947 | Juli 1947
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