Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

(1367)

Graf Adolf von Nassau verkauft sein Schloß Wiesbaden an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen und Ulrich von Hanau

Regest-Nr. 15900

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 3026 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachtrag 2, Nr. 181⟩, Konzept.
Stückbeschreibung: Angemodert und aufgezogen.
Regesten: Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 398 Nr. 1364.
Regest
Graf Adolf von Nassau und seine Frau Margarethe verkaufen mit Zustimmung von Adolfs Brüdern Gerlach, Erzbischof von Mainz, Johann, Graf zu Nassau-Merenberg, und Ruprecht, Graf daselbst, wegen ihrer drückenden Schuldenlast dem Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen und Ulrich, Herrn zu Hanau, ihr Schloß Wiesbaden mit Burg und Stadt, Bürgern und zugehörigen Leuten, ihrem dortigen Hof und den Dörfern Erbenheim, Mosbach (Musche-), Biebrich (Biburg), Schierstein und Naurod sowie ihren Leuten zu Rambach mit allem Zubehör an Wäldern, Feldern, Gewässern, Weiden und Fischereien und der Holzmark, die zum Schloß Wiesbaden und den gen. Dörfern gehört. Der Kaufpreis beträgt ... (1). Von dem Verkauf nehmen sie aus: die Gülde, die ihrem Bruder Ruprecht von Nassau gehört, nämlich ... (1), den Zoll ihres Sohnes Gerlach in Höhe von ... (1), den sie zu Wiesbaden vom Reich zu Lehen haben und den sie auch künftig ungehindert durch ihre Diener erheben lassen können, ihre Weingärten zu Wiesbaden und Schierstein, sowie Wildbann und Wald der Höhe mit allen Nutzungen. Die Grafen, die Stadt Wiesbaden und die genannten Dörfer bleiben ferner berechtigt, ihr Bau- und Brennholz in der genannten Mark hauen zu lassen. Die Käufer können alle Pfandschaften auf Wiesbaden und den genannten Dörfern einlösen und den Einlösungsbetrag auf die Kaufsumme schlagen. Graf Adolf, seine Frau Margarethe und ihr Sohn Gerlach dürfen Wiesbaden erst nach vier Jahren wieder einlösen. Sie behalten sich ferner den Zehnten zu Mosbach vor. Zu einer Einbringung müssen ihnen die Käufer die erforderlichen Wagen stellen, damit er entweder in die Scheuern zu Mosbach, nach Kastel an den Rhein oder in ihr Schloß Idstein (Etgen-) gefahren werden kann, es sei denn, daß sie (die Käufer) durch Fehde an dieser Wagengestellung verhindert werden. Alle zum Schloß Wiesbaden gehörenden Burgmannen sollen den Käufern für die Zeit, in der sie das Schloß innehaben, huldigen. Solange Graf Wilhelm und Ulrich Wiesbaden innehaben, dürfen die Verkäufer zu Wiesbaden keine Münzen schlagen.

Weitere Informationen

Nach Wenck, Hess. Landesgeschichte 1, UB S. 319 Anm. stammt diese Urkunde aus dem Jahr 1367, was nach der Lebenszeit der beteiligten Personen zutreffen kann. Doch scheint dieser Verkauf, wie aus Roth, Geschichte Wiesbadens S. 49/50 zu entnehmen ist, nicht zustande gekommen zu sein.
(1) In der Vorlage freigelassen.

Nachweise

Aussteller

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen, Adolf I. · Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen, Margarethe, Frau Adolfs I. · Nassau-Weilburg-Saarbrücken, Grafen, Johann I. · Nassau-Sonnenberg, Rupprecht VI. · Mainz, Erzbischöfe, Gerlach von Nassau

Empfänger

Katzenelnbogen, Grafen, Wilhelm II. · Hanau, Grafen, Ulrich III.

Siegler

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen, Adolf I. · Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen, Margarethe, Frau Adolfs I. · Nassau-Weilburg-Saarbrücken, Grafen, Johann I. · Nassau-Sonnenberg, Rupprecht VI. · Mainz, Erzbischöfe, Gerlach von Nassau

Weitere Personen

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen, Gerlach

Weitere Orte

Wiesbaden (Stadt Wiesbaden), Burg · Nassau, Grafen · Mainz, Erzbischöfe · Wiesbaden (Stadt Wiesbaden) · Erbenheim (Stadt Wiesbaden) · Mosbach (Stadt Wiesbaden) · Biebrich (Stadt Wiesbaden) · Schierstein (Stadt Wiesbaden) · Naurod (Stadt Wiesbaden) · Rambach (Stadt Wiesbaden) · Wiesbaden (Stadt Wiesbaden), Zoll · Wiesbaden (Stadt Wiesbaden), Weingärten · Schierstein (Stadt Wiesbaden), Weingärten · Kastel (Stadt Wiesbaden) · Hanau, Grafen · Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis), Burg

Sachbegriffe

Verkäufe · Ehefrauen · Brüder · Söhne · Burgen · Herrschaftsrechte · Wälder · Felder · Holzrechte · Diener · Weinberge · Zehnte · Zölle · Reichslehen · Münzrechte · Rückkaufsrechte · Dörfer · Eigenleute · Burgmannen · Huldigungen · Wildbanne · Bürger

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Reg. Katzenelnbogen 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 15900 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/15900> (Stand: 19.04.2024)