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Richtfest der Hochbebauung der Blücher-Kaserne in Hessisch Lichtenau, 8. September 1961

Mit einem Richtfest feiert die Bundeswehr die Fertigstellung des Rohbaus der Blücher-Kaserne1 am Standort Hessisch Lichtenau. Das Kasernengelände wurde 1935 vom Deutschen Reich als „Einsatzhafen“ für die Luftwaffe erworben und diente bis Kriegsende als Außenlandeplatz des Fliegerhorstes Rothwesten verschiedenen fliegenden Kampfverbänden als Stützpunkt. Ab 1945 nutzte die US Air Force den Flugplatz unter der Bezeichnung „Airfield R-13“ zu Versorgungszwecken und als Abstellplatz für beschädigte Transportflugzeuge. 1959 beginnen die ersten Bauarbeiten für die Blücher-Kaserne. Zentrale Baumaßnahme ist zunächst die Errichtung eines Kanals vom Lichtenauer Kirchplatz entlang der Heinrichstraße, um einen Anschluss an das städtische Wassernetz zu schaffen. Im Februar 1960 erfolgt der Baubeginn der Zufahrtsstraße zum künftigen Kasernengelände von der Leipziger Straße aus (sie führt von der vorhandenen Ausfahrt der Bundesstraße 7 über den westlichen Teil des Geländes in Richtung Hopfelder Straße), am 29. September desselben Jahres wird mit der Errichtung der Kasernen-Hochbauten begonnen („erster Spatenstich“). Ausführender Architekt ist Hans Schaefers (1907–1991) aus Frankfurt am Main. Am 1. August 1962 bezieht die Standortverwaltung (StOV) zunächst das an der Leipziger Straße gelegene ehemalige Volksbankgebäude. Nach einer Bauzeit von 25 Monaten wird die Kasernenanlage fertiggestellt. Am 22. Oktober 1962 erfolgt der Verlegungsbefehl Nr. 67/62 der 2. Panzergrenadierdivision der Bundeswehr an das Panzeraufklärungsbataillon 2 in Fritzlar, woraufhin dieses am 8. November nach Hessisch-Lichtenau verlegt. Teil des Standorts Hessisch-Lichtenau ist später neben der eigentlichen Liegenschaft der an die Kaserne angrenzende Standortübungsplatz Hessisch-Lichtenau, sowie die Standortschießanlage Hessisch-Lichtenau (Spangenberger Straße). Im Dezember 2006 wird die Kaserne (nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in den vorhergehenden Jahren) mit der Außerdienststellung des dort bis zuletzt beheimateten Panzerartilleriebataillon 2 als Bundeswehrstandort geschlossen.
(KU)


  1. Namensgeber der Kaserne ist der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstatt (1742–1819). Blücher errang große Popularität als Befehlshaber der den britischen Feldmarschall Wellington unterstützenden preußischen Truppen bei der Schlacht von Waterloo (18. Juni 1815).
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Richtfest der Hochbebauung der Blücher-Kaserne in Hessisch Lichtenau, 8. September 1961“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4807> (Stand: 8.9.2020)
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