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Ministerpräsident Zinn auf sozialdemokratischen Bezirksparteitag in Kassel, 13. Juli 1952

Ministerpräsident Georg August Zinn (1901–1976) tritt auf dem sozialdemokratischen Bezirksparteitag Hessen-Nord in Kassel auf. In seiner Rede verweist er darauf, dass für die SPD sich Verantwortung in der Landesregierung und Opposition in Bonn nicht gegenseitig ausschließen. Vielmehr müsse die Partei zum Wohle des Landes ihre Politik klar und konsequent vertreten, da ihre Landespolitik möglicherweise auch Bundespolitik werden könne. Ebenso fordert er für Hessen eine Führungsrolle bei der Erneuerung Deutschlands ein. Dabei solle sich die Partei nicht durch Vertreter der CDU und FDP beirren lassen, da in der SPD das Gefühl vorherrsche, „als ob den Freien Demokraten und der Union ein ehemaliger SA-Obergruppenführer wie von Salomon oder ein Dr. Krebs lieber seien als ein Sozialdemokrat, der im Konzentrationslager gewesen sei“. Weiter betont Zinn, dass der Block der Heimatvertriebenen der hessischen Landesregierung wie keiner anderen Landesregierung ihr Vertrauen schenke. Stephan, der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Metall, bemängelt in seiner Rede, dass die Verbindung zwischen Partei und Gewerkschaft ausbaufähig sei, da sich viele Spitzenfunktionäre nach außen nicht in Richtung einer Partei allein zeigen wollen.
(MB)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Ministerpräsident Zinn auf sozialdemokratischen Bezirksparteitag in Kassel, 13. Juli 1952“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4093> (Stand: 13.7.2021)
Ereignisse im Juni 1952 | Juli 1952 | August 1952
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