Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Erste Ausgabe der Zeitschrift „Tribüne“ erschienen, 1962

Die 1962 unter dem Titel „Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judenproblems“ in Frankfurt erscheinende Zeitschrift wird in dreimonatlichem Rhythmus veröffentlicht, zunächst gegen Vorkasse beim Verlag DuMont. Der in Budapest geborene jüdische Journalist Otto R. Romberg floh vor der kommunistischen Verfolgung während des Aufstandes 1956 nach Österreich, von wo er seit 1959 als Deutschlandkorrespondent arbeitet. Gemeinsam mit Elisabeth Reisch initiierte er die Herausgabe der Zeitschrift; Reisch als Herausgeberin, Romberg als Redaktionsleiter der Zeitschrift.¹ Persönlichen Erfahrungen und der trotz des Fehlens eines öffentlichen jüdischen Lebens in deutschen Städten Ende der 1950er- und Anfang der 1960-Jahre anhand von Hakenkreuzsymbolen an der Kölner Synagoge sichtbar wieder aufflammende Antisemitismus, sollten Romberg und Reisch zur Herausgabe einer Zeitschrift bewegen. Diese beschäftigt sich inhaltlich mit der Verbindung jüdischer Lebenslinien und Kultur im Kontext gesamtgesellschaftlicher Thematiken und soll somit gleichsam für antisemitisch motivierte gesellschaftliche Vorgänge sensibilisieren.²
(FW)

1. Vgl. Korn, Am Anfang stand die „Schmierwelle“, S. 9. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.9.2013, Nr. 212, S. 42: FRANKFURT & FRANKFURTER; Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 16.12.2011, Nr. 293, S. 36, Plattform des Judentums; Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judenproblems, 1.1. (1962); Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 2.12.2005, Frankfurter Gesichter. ↑
2. Vgl. Webpräsenz der Zeitschrift Tribüne: Herausgeberkonzept, Stand: 15.9.2015. ↑