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Grabdenkmäler

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NN von Bellersheim 13. / 14. Jahrhundert, Arnsburg

Arnsburg · Gem. Lich · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Arnsburg

Gebäude / Areal:

Arnsburg, Zisterzienserkloster

Heutiger Aufbewahrungsort:

Der Stein wurde im Jahr 1952 beim Aushub eines Grabes im Bereich des mittelalterlichen Friedhofs an der Nordseite der Arnsburger Basilika aus dem Erdreich geborgen.

Merkmale

Datierung:

13.-14. Jahrhundert

Typ:

Scheibenkreuz-Grabstein

Material:

Lungstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

42 x 45 cm (B x H)

Beschreibung

Beschreibung:

Weitere Maße: Scheibendurchmesser 39; Längsbalken 42,5 lang; oben 7,5, unten 9,0 breit; Querbalken 42 lang; links 7,5, rechts 8,0 breit; Breite der Kreuzbalken 8; Wappenschild 28 hoch und 22 breit; Schaftansatz 19 breit; Rückseite: Das eingerillte Kreuz ist 17,5 hoch und 16,5 breit

Dem Stein fehlen nicht nur Schaft und Fuß, sondern er ist auch rechts oben erheblich beschädigt sowie durch die wohl mehrhundertjährige Lagerung im feuchten Boden stark verwittert. Dennoch sind die wesentlichen Charakteristika seiner eigenwilligen Struktur einwandfrei erkennbar.

Bei den übrigen Scheibenkreuz-Grabsteinen ist das Kreuz stets der Scheibe zugeordnet und findet somit in ihren Konturen seine Begrenzung. Hierdurch werden die beiden geometrisch so gegensätzlichen Zeichen Kreis und Kreuz miteinander verschmolzen. Die Gestaltung der Vorderseite des Arnsburger Scheibenkreuz-Grabsteins steht hierzu im deutlichen Gegensatz! Scheibe und Kreuz sind voneinander abgesetzt, denn das Kreuz ist vor die Scheibe gestellt und reicht mit seinen Balkenenden über ihre Peripherie hinaus. Das Kreuz trägt seinerseits wiederum einen Schild, dessen Wappen leider bis zur Unkenntlichkeit verwittert ist. Aus der langgezogenen, spitz auslaufenden Form des Schildes darf man schließen, daß der Stein um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert angefertigt und einem Mönch gesetzt wurde, der nicht berechtigt war, in der Kirche selbst bestattet zu werden.

Die Rückseite zeigt die eingerillten Umrisse eines wohl als gleicharmig gedachten Kreuzes in technisch mangelhafter Ausführung.

[Der Wappenschild in der Mitte des Kreuzes zeigt das Wappen der Familie von Bellersheim. Der Stein muß also einem Glied dieser Familie gesetzt worden sein. Anm. Andreas Schmidt, HLGL]

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

[Der Schild zeigt, nur noch vage erkennbar, den Bellersheim'schen Steigbügel auf schindelbestreutem Feld. Anm. Andreas Schmidt, HLGL]

Dargestellte Personen:

[Der Stein muß aufgrund des Wappenschildes einem Glied der Familie von Bellersheim gesetzt worden sein. Anm. Andreas Schmidt, HLGL].

Nachweise

Literatur:

  • Azzola, Juliane und Friedrich Karl: Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine in Hessen (= Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde Heft 10), Kassel 1972, S. 32-33 (Text) und 116-117 (Abb.)
  • Azzola, Friedrich Karl: Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine der Wetterau mit Nachtrag: Ein weiterer Scheibenkreuz-Grabstein aus Butzbach, in: Wetterauer Geschichtsblätter 14 (1965), S. 49-60 und 109-111

Sachbegriffe:

Wappen · Kreuze · Adlige

Wappen:

Bellersheim

Bearbeitung:

Azzola, Juliane und Friedrich Karl: Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine in Hessen (= Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde Heft 10), Kassel 1972 [mit Ergänzungen von Andreas Schmidt und Christa Benedum, Gießen]

Zitierweise
„NN von Bellersheim 13. / 14. Jahrhundert, Arnsburg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/934> (Stand: 5.1.2017)