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Protestkundgebung von Studenten in Marburg gegen Hitler-Kritiker, 29. November 1933

Auf dem Marburger Marktplatz veranstalten rund tausend Studenten (etwa ein Viertel der Immatrikulierten) eine Protestveranstaltung gegen den Rechtswissenschaftler Prof. Alfred Manigk (1873–1942). Manigk hatte sich in seiner Vorlesung kritisch zu Adolf Hitler geäußert.

Nach Aussage von nationalsozialistisch gesinnten Studenten hatte es Manigk „gewagt“, den Nationalsozialismus als eine Importware zu bezeichnen, als fremde Pflanze auf deutschem Boden. Wir die deutsche Jugend, verbitten es uns, von solchen 'Führern' erzogen zu werden, und wir verlangen, daß Professor Manigk von seinem Lehrstuhl verschwindet. Wir werden keine Kollegs, keine Seminare dieses Staatsfeindes besuchen, bis er von unserer nationalsozialistischen Universität verschwunden ist.

Alfred Manigk wurde nach diesen Vorkommnissen mit Ablauf des Wintersemesters 1933/34 emeritiert.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Protestkundgebung von Studenten in Marburg gegen Hitler-Kritiker, 29. November 1933“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1696> (Stand: 29.11.2022)
Ereignisse im Oktober 1933 | November 1933 | Dezember 1933
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