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Stadt Frankenberg erwirbt Judenschule, Synagoge und Judenfriedhof, 7. März 1939

Die Frankenberger Zeitung meldet, dass die Stadt Frankenberg (Eder) die örtliche Judenschule in der Hainstraße 31, die Synagoge „Am Scharwinkel“ 4, und den jüdischen Friedhof erwirbt.

1938 in der Pogromnacht verwüstet

Der Innenraum der Synagoge war im Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 verwüstet und alle Kultgegenstände vernichtet worden. Am 10. November 1938 wurde auch das Schulgebäude der jüdischen Gemeinde verwüstet. Nur wenige, zumeist ältere Menschen sind nach den gewalttätigen Ausschreitungen noch in Frankenberg verblieben. Sie werden 1942 deportiert.

Für 100 Jahre der Mittelpunkt der Jüdischen Gemeinde

Die Synagoge der Stadt war 1838 als Neubau fertiggestellt und eingeweiht worden. Das Gebäude bot den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Frankenbergs mehr als 100 Plätze an. Eine Genehmigung zur Einrichtung einer Elementarschule hatte die Jüdische Gemeinde ebenfalls bereits vor Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten. Das nun in die Hände der Stadtverwaltung gelangende Schulgebäude, wurde 1913 eingeweiht und ersetzte den bis dahin in der Synagoge untergebrachten Unterrichtsraum. Im Obergeschoss des Schulgebäudes wohnten der letzte Lehrer und der Vorbeter der Gemeinde.
(OV/KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Stadt Frankenberg erwirbt Judenschule, Synagoge und Judenfriedhof, 7. März 1939“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3367> (Stand: 7.3.2022)
Ereignisse im Februar 1939 | März 1939 | April 1939
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