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Hessisch-thüringische Grenzregion im Zentrum eines Erdbebens, 23. Juni 1975

Am 23. Juni erschüttert ein Erdbeben die Grenzregion zwischen Hessen und Thüringen. Das Erdbeben ist noch in nordrhein-westfälischen und niedersächsischen Gebieten messbar. Dieses in der Kaliabbauregion entlang der hessisch-thüringischen innerdeutschen Grenze verortete Beben wird zum Politikum beiderseits der Grenze.

Für den Ausschlag, der auf der zwölfstufigen Mercalli-Skala im Bereich sieben bis acht gemessen wurde, werden von den westdeutschen Wissenschaftlern die Abbaumethoden der ostdeutschen Kalibergwerke im Grenzgebiet verantwortlich gemacht. Ostdeutsche Wissenschaftler führen hingegen die Einlagerungen vom Abraumlaugen im Gestein an, die zu Gesteinsverschiebungen und damit zur Auslösung des Erdbebens geführt hätten. Letztlich kann eine Sprengung im Bergwerk Sünna im thüringischen Unterbreizbach als Auslöser des Erdbebens identifiziert werden. Die Diskussionen, ob die DDR oder die Bundesrepublik das Erdbeben zu verschulden hat, werden jedoch erst nach mehreren Jahren beendet.
(FW)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Hessisch-thüringische Grenzregion im Zentrum eines Erdbebens, 23. Juni 1975“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5209> (Stand: 23.6.2020)
Ereignisse im Mai 1975 | Juni 1975 | Juli 1975
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