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Protestdemonstration in Offenbach wegen der Ermordung Erzbergers, 26. August 1921

Wegen der Ermordung des Zentrumspolitikers und früheren Reichsfinanzministers Matthias Erzberger (1875–1921) findet Ende August in Offenbach am Main eine Protestdemonstration statt.

Erzberger war wenige Wochen vor dem Ende des Ersten Weltkriegs von Reichskanzler Max von Baden (1867–1929) zum Staatssekretär ernannt und zum Leiter der deutschen Waffenstillstandskommission berufen worden. Auf Wunsch der Chefs der Obersten Heeresleitung, des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg (1847–1934), unterzeichnete er am 11. November 1918 im Wald von Compiègne auf deutscher Seite als erster den Waffenstillstand, der den Krieg beendete. Nach der Ausrufung der Republik wurde er Chef der Waffenstillstandskommission im Kabinett Scheidemann. Der rechtskonservativen, nationalistische Propaganda galt er wegen seiner Befürwortung des Versailler Vertrags als „Erfüllungspolitiker“, an den sich die fatale „Dolchstoßlegende“ knüpfte. Einen ersten Fememordversuch am 26. Januar 1920 in Berlin überstand er mit Glück leicht verletzt. Am 26. August 1921 lauern ihm zwei ehemalige Marineoffiziere, Angehörige der Organisation Consul und des Freikorps Oberland, während eines Erholungsurlaubs in Bad Griesbach im Schwarzwald auf und ermorden ihn durch acht gezielte Schüsse aus nächster Nähe.
(OV)

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Empfohlene Zitierweise
„Protestdemonstration in Offenbach wegen der Ermordung Erzbergers, 26. August 1921“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2967> (Stand: 26.3.2021)
Ereignisse im Juli 1921 | August 1921 | September 1921
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