Regesten der Landgrafen von Hessen
1423 Dezember 21
Erzbischof Otto von Trier vergleicht die Grafen Philipp von Nassau, Johann von Katzenelnbogen und Reinhard von Westerburg wegen Weltersburg
Regest-Nr. 16066
- Überlieferung
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Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 3568 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachtrag 3, Nr. 6⟩. Stückbeschreibung: Angemodert und aufgezogen. Siegel: Mit ursprünglich aufgedrücktem, fast gänzlich abgesprungenen Siegeln. Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachträge Katzenelnbogener Akten, Bd. 11, gleichzeitig. Regesten: Staatsarchiv Marburg, Ziegenhainer Repertorium V, fol. 279 v und XIV, fol. 353v; Demandt, Regesten Katzenelnbogen 2, S. 903 Nr. 3201. - Regest
- Bernkastel. - Erzbischof Otto von Trier bekundet, daß er Graf Philipp von Nassau und Saarbrücken und Graf Johann von Katzenelnbogen einer- und Reinhard, Herrn zu Westerburg, und Johann, Herrn zu Isenburg, andererseits wegen ihrer Streitigkeiten über das Schloß Weltersburg und die dabei Getöteten, Verwundeten und Gefangenen gesühnt hat. Der Westerburger und der Isenburger haben die Reisigen, die sie bei der Wiedereinnahme von Weltersburg fingen, dem Erzbischof überantwortet, und dieser hat sie unter der Bedingung freigegeben, daß sie an einem später zu benennenden Tage Urfehde leisten und schwören, sich wegen des Gefängnisses nicht zu rächen. Der Westerburger und der Isenburger sollen ihnen daraufhin ihre Habe und ihre Harnische, die sie ihnen zu Weltersburg abgenommen haben, wiedergeben. Sind sie jedoch schon als Beute verteilt oder sonst veräußert, müssen sie ihnen bis zum 19. März (sontag Reminiscere) den Wert in Geld ersetzen. Für die westerburgischen und isenburgischen Diener, welche aus Weltersburg herausgestürmt waren und Sippel Koch von Hadamar getötet haben, müssen der Westerburger und der Isenburger eine ewige, allwöchentlich zu haltende Messe im Minoritenkloster zu Limburg bis zum kommenden 2. Februar gestiftet haben. Dagegen dürfen die Grafen von Nassau und Katzenelnbogen wegen Sippels und der anderen, die vor Weltersburg getötet worden sind, keinerlei weitere Forderungen an den Westerburger und den Isenburger stellen oder die Toten auf irgendeine Weise rächen oder rächen lassen. Die beiden Grafen sollen ferner dem Westerburger und dem Isenburger ersetzen, was die gräflichen Diener ihnen in Weltersburg an Pferden, Vieh, Hausrat und Geld nachweislich abgenommen haben, ausgenommen den Schaden, welchen sie dort Ludwig von Ottenstein, der ihr Feind geworden war, zugefügt haben. Keine Partei soll die andere wegen Angelegenheiten, die mit diesem Weltersburger Zwischenfall zusammenhängen, in irgendeiner Weise belangen. Zum Vollzug der Urfehden und der beiden Parteien auferlegten Sühnemaßnahmen setzt ihnen der Erzbischof einen gütlichen Tag auf den 14. Januar (friitag vur sent Anthpnius tag) nach Limburg in das dortige Minoritenkloster.
Siegel des Ausstellers. -
Wortlaut der Datierung
D. Berncastel 1423 uff sente Thomas tag des heiligen aposteln.
- Nachweise
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Ausstellungsort
Bernkastel (Gem. Bernkastel-Kues/Lkr. Bernkastel-Wittlich/Rheinland-Pfalz)
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Aussteller
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Empfänger
Nassau-Saarbrücken-Weilburg, Grafen, Philipp I. · Katzenelnbogen, Grafen, Johann IV. · Westerburg, Reinhard III. von · Isenburg-Wied, Herren, Johann
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Siegler
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Weitere Personen
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Weitere Orte
Trier (Rheinland-Pfalz) · Weltersburg (Gem. Westerburg/Westerwaldkreis/Rheinland-Pfalz), Burg · Hadamar (Lkr. Limburg-Weilburg) · Limburg a.d. Lahn (Lkr. Limburg-Weilburg), Minoritenkloster
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Sachbegriffe
Burgen · Fehden · Gefangene, Freilassen von · Beute · Erzbischöfe · Grafen · Streitigkeiten, Vermitteln in · Schiedssprüche · Soldaten · Urfehden · Klöster · Seelstiftungen · Pferde · Vieh · Hausrat
- Textgrundlage
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Stückangaben, Regest
Demandt, Reg. Katzenelnbogen 2
- Zitierweise
- Landgrafen-Regesten online Nr. 16066 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/16066> (Stand: 25.04.2024)