Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Wolfskehl, Moses Löw (1777) – Darmstadt-Bessungen

Grab Nr. 1, Darmstadt-Bessungen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Bessungen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Darstellung: Ornament-Umrandung im Giebel

Drucknachweis:

Szklanowski, Benno / Franz, Eckhardt G.: Haus des ewigen Lebens. Beit-Hachajim. Der jüdische Friedhof in Darmstadt. Grabstätten von 1714-1848, Darmstadt 1988, S. 44.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite


פ״ט

זה האיש

משה בר

יהודא ליב

וואלפסקעל

סג״ל אשר מנעוריו

הלך בדרך הישר

נשא ונתן באמונה

פזר נתן לאביונים

גידל בניו לת״ת

והחזיק ידי לומדי

תורה בכל יכולתו

וגם יורשיו נתנו

דבר לצדקה עבורו

בשכר זה תנצב״ה

עם שאר צדיקים

בג״ע נפטר ונקבר

בשם טוב יום

א׳ ער״ח אב

תקל״ז לפ״ק

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist verborgen:

Dies ist der Mann

Mosche, Sohn des

Jehuda Leib

Wolfskehl

Segal, welcher seit seiner Jugend

auf aufrechtem Wege wandelte,

er betrieb seinen Handel und Wandel in Wahrhaftigkeit,

er verteilte großzügig an die Bedürftigen,

zog seine Söhne groß zum Torastudium

und unterstützte Tora-

lernende mit seiner ganzen Kraft;

und seine Erben spendeten auch

eine Gabe für wohltätige Zwecke für ihn,

als Lohn hierfür sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens

mit allen Gerechten

im Garten Eden; verschieden und begraben

in gutem Namen, Tag

1, am Vorabend des Neumonds Aw

537 (= 3.8.1777) der kleinen Zählung.

Bemerkungen:

Zeile 1: Die meisten Inschriften beginnen mit der abgekürzten, geläufigen Einleitungsformel "Poh tamun" ("Hier ist verborgen...") oder "Poh nitman" (ebenfalls "Hier ist verborgen"), wobei "pe-nun" auch "Hier ist begraben" oder "Hier ruht" heißen könnte. Um der Einheitlichkeit willen mit dem häufigen "Poh tamun" wurde hier bei der Buchabschrift grundsätzlich die Form "Hier ist verborgen" gewählt.

Zeile 2: Exodus 32,1; 32,23

Zeile 6: Genesis 8,21

Zeile 7: Jeremia 31,8; Psalm 107,7; Mischna Awot 2,1

Zeile 8: bSchabbat 31a; bJoma 86a

Zeile 9: Psalm 112,9; bBawa Batra 10b

Zeile 10: bBerachot 47b; bSchabbat 127a

Zeilen 11/12: Mischna Schewi'it 5,9

Zeile 18: bBerachot 17a; Prediger Rabba 7,1

Zeile 20: "Lifrat katan" (nach der kleinen Zählung) bedeutet: Man beginnt ab dem Jahr 5000, das heißt im Jahr 1240, mit der Neuzählung (siehe auch alle folgenden Inschriften).

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Wolfskehl, Moses Löw

    Sterbetag

    3.8.1777

    Bestattungsdatum

    3.8.1777

    Geschlecht

    männlich

    Familienstand

    unbekannt

    Herkunftsort

    Darmstadt

    Wohnort

    Darmstadt

    Beruf

    Metzger

    Funktion

    Heereslieferant

    Weitere Angaben

    Sterbedatum: 29. Tammuz 5537

Anmerkungen:

Vater: Wolfskehl, Löw; Bruder: Wolf Löw Wolfskehl[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 2]; Sohn: Abraham Wolfskehl[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 142]

Indizes

Personen:

Wolfskehl, Moses Löw · Wolfskehl, Löw · Wolfskehl, Wolf Löw · Wolfskehl, Abraham · Mosche, Sohn des Jehuda Leib · Jehuda Leib, Vater des Mosche

Orte:

Darmstadt

Sachbegriffe:

Metzger · Heereslieferanten · Ornamente

Nachweise

Bearbeitung:

Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut; P. Berninger, Stadtarchiv Darmstadt

Fotos:

Zitierweise
„Wolfskehl, Moses Löw (1777) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/19350> (Stand: 14.9.2023)