Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen
  • Vorschaubild

Wolf von der Tann 1485, Hersfeld

Bad Hersfeld · Gem. Bad Hersfeld · Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Bad Hersfeld

Gebäude / Areal:

Bad Hersfeld, Stiftsruine.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Bad Hersfeld, Stiftsruine.

An der westlichen Innenwand des Hauptschiffes, links des Eingangs aufgerichtet.

Merkmale

Datierung:

12. Februar 1485

Typ:

Grabplatte

Material:

heller Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

99 x 195 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Dicke der Platte: 22 cm.

Hochrechteckige Grabplatte mit Umschrift zwischen Linien. Im Feld ein Ritter in Rüstung, die Rechte am Griffkreuz des Schwertes, die Linke am Wappen seiner Familie. Auf dem Kopf trägt der Verstorbene einen Schaller, der das Gesicht zu zwei Dritteln bedeckt, ohne Visier, gehalten von einem Lederriemen unter dem Kinn.

Hier haben wir offensichtlich ein Beispiel, das den Übergang von der Ritzzeichnung zur figürlichen Darstellung in flachem Relief zeigt. Die Zeichnung ist "durch schräges Unterschneiden und leichtes Runden zu einem flachen Relief geworden" (so Hörle).

Die Platte ist durch eine Reihe tiefer Meißellöcher mitten in der Figur zur Stückelung vorbereitet worden, die jedoch unterblieb.

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Rechts unten das Wappen von der Tann, eine nach unten gekrümmte Forelle, auf dem Helm ein gekrönter Hut mit drei Federn. Vor dem Hut die Forelle wie im Schild. In der linken oberen Ecke ein nur noch in Umrissen erkennbares zweites Wappen, wohl das mütterliche.

Dargestellte Personen:

Wolf von der Tann, verstorben am Sonnabend vor Valentinstag 1485 (= 12. Februar 1485).

Inschrift

Umschrift:

Min · ros · v(er)drug · das · / ist · war : Da · ma(n) · schreip · v(ir)zeh(e)n · hundert · jar lxxxv · / vo(n) · d(ar) · hini · v(er)rucke(n) mich / wolf · vo(n) · d(er) · tan · uf · so(n)ab(end) · vor · velti(n) · vo(n) · manec · zueku(mmin).

Übersetzung:

Mein Ross vertrocknet, das ist wahr. Als man schrieb vierzehnhundert Jahr 85 von da an verrücken mich, Wolf von der Thann auf Sonnabend vor Valentin(stag), von manchem Zukommen.

Kommentar:

Inschrift und Übersetzung nach Hörle.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Hörle, J.: Das Lullusgrab und die anderen Gräber im Stift bis 1500. Althersfelder Inschriften 6. Folge, in: Die Stiftsruine 31 (1941), Nr. 5, S. 33-37, hier S. 35 f., mit Abb. S. 35.

Orte:

Bad Hersfeld · Hersfeld

Sachbegriffe:

Ritzzeichnungen · Inschriften, deutsche · Meißellöcher · Ritter · Rüstung · Schwerter · Wappen · Schaller · Lederriemen · Kinnriemen · Männer · Adlige

Wappen:

Tann, von der

Bearbeitung:

Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Wolf von der Tann 1485, Hersfeld“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1085> (Stand: 7.11.2006)