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Grabdenkmäler

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Catharina Brickel 1563, Lich

Lich · Gem. Lich · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Lich

Gebäude / Areal:

Lich, Marienstiftskirche

Heutiger Aufbewahrungsort:

Lich, Evangelische Marienstiftskirche.

An der inneren Südwand des Schiffes, rechts der südlichen Eingangstür.

Merkmale

Datierung:

17. Mai 1563

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

94 x 200 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Der Stein mit umlaufender Inschrift auf deutlich erhöhtem und relativ breitem Rand gibt die Verstorbene in vertieftem Figurenfeld wieder (Anm.1). Diesem sind in den oberen Ecken je ein Wappenschild einbezogen. In der Tradition dieser altbekannten Grabmalform stehen in der Licher Marienstiftskirche weitere Beispiele. Der symmetrischen Armhaltung mit den betend aneinander gelegten Händen entspricht die regelmäßige Bildung des Gewandes. An der Haube ist ein das Kinn umspielendes, bis zum Halsansatz reichendes Tuch befestigt. Ein langer Schleier fällt über die Rückenpartie herab und wird beiderseits am Körperkontur in Hüfthöhe sichtbar. Über dem langen Kleid mit gekrausten Manschetten wird ein Mantel mit Puffärmeln getragen, der sich im Verlauf ab der Taille etwas über dem Kleid öffnet und die untere Breite des Steines ausfüllt.

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Anm. 1: Zu frühen Beispielen dieser Art siehe H. Körner: Grabmonumente des Mittelalters, Darmstadt 1997, S. 133 f., im Zusammenhang mit Grabmalgruppen.

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Enthaltene Wappen:

Links des Kopfes ein Wappenschild, das einen angewinkelten Arm mit Beil zeigt, rechts ein weiterer mit einem Sparren, oben begleitet von zwei Blüten, unten von einer Hausmarke (siehe Foto). Ob es sich bei einem der beiden Wappen um das Brickel'sche handelt, ist ungewiß. Es könnten auch die Wappen der namentlich unbekannten Eltern der Verstorbenen dargestellt sein.

Dargestellte Personen:

Catharina Brickel, Ehefrau des solmsischen Rats und Sekretärs Dietrich Brickel, gestorben am 17. Mai 1563. Dieser hatte 1562 mit dem Bildhauer Dietrich Schro wegen der Aufstellung des Denkmals für die Grafen Philipp, Otto und Reinhard zu Solms verhandelt (nach Walbe).

Zu ihrem Ehemann Dietrich Brickel siehe W. Küther: Das Marienstift Lich im Mittelalter, Lich 1977, S. 215, Abb. 29, mit der Wiedergabe eines Holzschnittes, der ihn als Sekretär mit den Solmser Grafen zeigt.

Inschrift

Umschrift:

ANNO D(OMI)NI 1563 DEN 17 / MAII STARB DIE ERBAR VND TVGENTREICHE FRAW CATARINA DES ERNGEA(CHTEN) / DIETERICH BRIKELS SOL / MISCHEN RAHT VND SECRET:(ARII) ELICHE HAVSFRAVE DER GOTT GENAD

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Walbe, Heinrich (Bearb.): Die Kunstdenkmäler im Freistaat Hessen – Provinz Oberhessen – Kreis Giessen, Band 3: Südlicher Teil ohne Arnsburg, Darmstadt 1933, S. 278, Nr. 31

Personen:

Brickel, Dietrich · Schro, Dietrich

Sachbegriffe:

Wappen · Hauben · Tücher · Schleier · Manschetten · Puffärmel · Frauen

Wappen:

Brickel (?)

Bearbeitung:

Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Catharina Brickel 1563, Lich“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/925> (Stand: 14.12.2011)