Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Verbot der uniformierten Aufmärsche in Hessen, 15. August 1930

Der hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (1890–1944; SPD) verbietet alle uniformierten Aufmärsche von NS- und KP-Organisationen. Ein Uniformverbot hatte in Preußen bereits seit dem 11. Juni existiert. Am 19. Juni 1930 hatte sich Leuschner noch gegen eine Umsetzung in Hessen ausgesprochen, denn dies würde „den Nationalsozialisten eine Bedeutung beimessen, die ihnen gegenwärtig in Hessen nicht beigemessen werden kann“1, und würde eher gegenteilige Folgen haben.

Aufgrund mangelnder Konsequenz erweist sich das Verbot denn auch als wenig wirksam gegen die hessischen Nationalsozialisten. Eine Fotografie zeigt einen Aufmarsch der Marburger SA im Juli 1930 in weißen Hemden mit dem Schriftzug „Nun erst recht!“. (JH)


  1. HV Nr. 141, 20.6.1930, zitiert nach Schön, Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen, S. 173
Belege
Empfohlene Zitierweise
„Verbot der uniformierten Aufmärsche in Hessen, 15. August 1930“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/676> (Stand: 2.7.2023)
Ereignisse im Juli 1930 | August 1930 | September 1930
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