Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Neueröffnung der Frankfurter Oper, 6. April 1991

Mit einem Festakt am Vormittag und der abendlichen Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1791) „Zauberflöte“ wird nach fast dreieinhalb Jahren Wiederaufbauzeit das bei einem Brand in den frühen Morgenstunden des 12. November 1987 weitgehend zerstörte Bühnenhaus der Frankfurter Oper am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt am Main neu eröffnet. Das nunmehr erhöht errichtete Bühnenhaus wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht und erhielt einen optimierten Brandschutz. Mit der Neueröffnung der Oper endet die Zeit improvisierten Spielbetriebs, die das Schauspiel im Bockenheimer Depot verbrachte,¹ während die vom Brandunglück unberührt gebliebene Schauspielbühne der Oper als übergangsweise Wirkstätte diente.

Unter den Festgästen, die der feierlichen Eröffnung ab 11 Uhr am Vormittag beiwohnen, finden sich neben dem neuen hessischen Ministerpräsident Hans Eichel (geb. 1941; SPD) und Frankfurts Oberbürgermeister Andreas von Schoeler (geb. 1948; SPD) auch Ex-Oberbürgermeister Rudi Arndt (1927–2004; SPD), Alt-Stadtkämmerer Ernst Gerhardt (geb. 1921) und sein Nachfolger Martin Grüber (1937–2021), der ehemalige Feuerwehrchef Ernst Achilles (1929–1999), der frühere hessische Sozialminister Armin Clauss (geb. 1938; SPD), der neue Kultusminister Hartmut Holzapfel (1944–2022; SPD) sowie der Komponist Wolfgang Rihm (geb. 1952).

Für den folgenden Abend am 7. April ist eine Ballettaufführung von „Slingerland“ des US-amerikanischer Tänzers und Choreografen William Forsythe (geb. 1949) vorgesehen, das im Oktober 1990 in Paris uraufgeführt worden ist. An Premieren steht für 1991 ferner die Uraufführung eines konzertanten Werkes des deutschen Komponisten Hans Werner Henze (1926–2012), La selva incantata (Die verwunschene Wildnis), auf dem Programm.
(KU)

1. Das Bockenheimer Depot wurde dabei als ausgezeichnete Spielstätte entdeckt und wird bis heute sowohl vom Schauspiel als auch von der Oper weitergenutzt. ↑