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5021 Ziegenhain
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain

Weitere Informationen

Dittershausen

Stadtteil · 207 m über NN
Gemeinde Schwalmstadt, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4 km nordwestlich von Ziegenhain.

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss am Fuße eines gegen die Schwalm vorgeschobenen Bergsporns. Am Südrand des Ortes Gutshof; abgesetzt davon die zugehörige Mühle.

Zufahrt zur Straße Rommershausen - Allendorf.

Ersterwähnung:

1248

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Ditterhsausen und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Jesberg.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Gut

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1891/1894, 1898, 1901

Älteste Gemarkungskarte:

1796, 1838

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3513622, 5644472
UTM: 32 U 513542 5642654
WGS84: 50.935357° N, 9.192727° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634022030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 828 stellbares Land, 322 Wiesen, 40 Gärten, 12 Triesche, 915 Wald
  • 1885 (Hektar): 558, davon 165 Acker (= 29.57 %), 89 Wiesen (= 15.95 %), 261 Holzungen (= 46.77 %)
  • 1961 (Hektar): 671, davon 260 Wald (= 38.75 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 10 Männer. 1585: 21 Hausgesesse
  • 1639: 5 Bauern, 10 Einzelne. 1681: 14 Hausgesesse, 1 Ausschuss
  • 1747: 1 Schmied, 2 Schneider, 1 Wagner, 2 Leineweber, 3 Tagelöhner, 10 Ackerleute.
  • 1747: 20 Wohnhäuser, 110 Einwohner
  • 1834: 227, 1885: 213 Einwohner
  • 1838 (Familien): 20 Ackerbau, 4 Gewerbe, 7 Tagelöhner
  • 1861: 256 evangelisch-reformierte Einwohner
  • 1885: 201, davon 201 evangelisch (= 100.00 %), 1 katholisch (= 0.50 %)
  • 1925: 237, 1939: 199, 1950: 320, 1961: 237 Einwohner
  • 1961 (Erwerbspersonen): 72 Land- und Forstwirtschaft, 37 produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 237, davon 223 evangelisch (= 94.09 %), 14 katholisch (= 5.91 %)

Diagramme:

Dittershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1360/67 und später: Gericht auf den Wasen (Amt Ziegenhain)
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Treysa
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Ziegenhain

Gericht:

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Schwalmstadt, deren Stadtteil Dittershausen wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1300 teilt Berta, Witwe des Ritters Konrad Krug, unter ihren Söhnen Rudolf und Ortwin ihre Güter im Dorf Dittershausen (beim Kirchhof gelegen), die der Mönch Konrad bebaut hatte. Dazu gehören die Wiesen und Äcker in der Gemarkung des Dorfes und in Blumenau, die Hälfte ihrer Fischerei und der Wald bei Blumenau sowie der Hain Schelmenrod.
  • 1368 verpfänden die Grafen von Ziegenhain Dittershausen an die von Urff.
  • 1448 löst der Landgraf diese Pfandschaft wieder ein.
  • 1525 verkauft Eckbrecht Krengel seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und seinem Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg.
  • 1527 belehnen die Landgrafen den von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen.
  • 1528 erkauft dieser von den Landgrafen die Dörfer Dittershausen und Rommershausen mit dem Freihof zu Dittershausen und der Schäferei an beiden Orten für 1800 Gulden. Zahlreiche Güter werden in der Folgezeit durch Johann von Schweinsbergs gleichnamigen Enkel an die von Berlepsch verpfändet, darunter 1587 auch der Freihof;
  • Auslösung der Pfandschaft 1725 durch die von Löwenstein.
  • 1759 bestand das von Löwenstein`sche Gut aus 399 Acker Land und Wiesen zu 40 Fuder Heu.
  • Nach 1768 wurde der löwensteinische Lehnsbesitz in Dittershausen an die von Dörnberg in Hausen veräußert (landgräfliche Belehnungen seit 1794). 1895 umfasste das Rittergut Dittershausen ca. 68 Hektar Ackerland, ca. 30 Hektar Wiesen und ca. 1 Hektar Hutung.

Zehntverhältnisse:

1525 verkauft Eckbrecht Krengel seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und seinem Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg.

1527 belehnen die Landgrafen den von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirchhof 1300 genannt (siehe unter Besitz).

Pfarrzugehörigkeit:

1527 und später: nach Rommershausen eingepfarrt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Treysa

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Die von Löwenstein ließen in Dittershausen auch eine Mühle bauen, die 1747 über 2 unterschlächtige Mahlgänge und 1 Schlaggang verfügte.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Dittershausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4556> (Stand: 18.8.2023)