Regesten der Landgrafen von Hessen

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1306 Juli 6

König Albrecht bestätigt den Friedensvertrag zwischen Braunschweig und Hessen

Regest-Nr. 492

Überlieferung

Ausfertigung:	Hauptstaatsarchiv Hannover, Zelle 8, Nr. 29. Pergament. Beschädigtes Thronsiegel.
Abschriften:	Abschrift 14. [Jahrhundert]: Staatsarchiv Marburg, Kopiar 1, Nr. 1, Blatt 5-6.
Drucke:	Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 1, S. 119 Nr. 190.
Regesten:	Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 261 Anm. zu Nr. 261; Böhmer, Regesten des Kaiserreichs 1246 - 1313, Hauptband, S. 244 Nr. 540; Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 169/170 Nr. 469; Demandt, Regesten Kopiare 1, S. 74, Nr. 1; Urkundenregesten des Hofgerichts 4, S. 246 f. Nr. 365.
Literatur:	Kuchenbecker, Analecta 12, S. 403; Rommel, Geschichte von Hessen 2, S. 82 und Anm. S. 57 Nr. 39; Weidemann, Landgraf Heinrich I., S. 468; Asseburger Urkundenbuch 2, S. 38 Nr. 619; [1306 Juli 6 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 168/169] Nr. 468 und [1306 Juli 6 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 170 Nr. ] 470.

Regest

Fulda. - König Albrecht beurkundet die unter [1306 Juli 6 Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, S. 168/169 Nr. ] 468 verzeichneten fast gleichlautenden Urkunde diesen zwischen Hessen und Braunschweig abgeschlossenen Friedensvertrag.
Siegler: König Albrecht.
Bürgen: [1. des Landgrafen: die Ritter Heinemann von Itter (Ittere), Eckhard von Helfenberg (Helfenberch), Trabodo von Eisenbach (Ysembach), Ludwig Kalb, Werner von Gudenburg (Godenburch) und Heinrich von Mihla; 2. des Herzogs: die Ritter Friedrich von Rosdorf, Johann von Grone, Eckebrecht von der Asseburg (Asseburch), Friedrich von Ambleben (Ampleve), Bertram von Veltheim (Velthem) und Hildebrand von Hardenberg (Hartemberch)].
Datum: d. zu Fulde 1306 am achten Tag S. Peters und S. Pauls, im achten Jahre des Reiches.

Originaltext

Wir Albrech von gotes genaden Romische konig, des Riches, alle zit ein merer, Ton kunt allen den, die dissen breif, sehent oder horent lesen, Daz dher krich, die Missehelluge, unt daz urluge, daz twischen unsen liben Fursten, Albrechten dem hertzogen van bruneswic, unde hinrichen lantgraven von hessen, biz her ist gewesen, vor uns also berictit ist, als hir nach bescriben stat. Daz sie uff koufunger walde, an der stat, da hie ir gemeine ist, noch ir tzvier lute, noch neman anders, Dan ir Jeger beider site, mit strackem Jagem, unt mir reicher Jagde Jagen sulen, ir iklicher nach sinem rechte, Als die vier die dar ober gekorn sint, Daz ist von hertzogen Albrechtes wegene. Johan von Grůne, und Frederich von Rostorp, Rittere, und von dhes langraben, hinriches wegen ludewich kalp. Und hinrich von Meila Rittere, in der kuntschaft off iren eit er varen, Och suln unser vorghenantten Fursten, in reichter hege disen vorgenanten walt halden in allen den eren, und in aller der beischeiden heit, Als ir Aldern in an sie beide ge bracht haben. Ouch ist geredet ztuischen in beiden, daz alle die gevangen die beident halben gevangen sint, sie sin uff bůrgen, oder uf sicherheit uzchelazen, Ane die itzunt ir schatzuge geleistet han, Daz ist an dem achten taghe sinte Peters und sinte Pauls, und dar zto alle de gedinge, und scatzunge, si ste an luten, an dorfen, oder an gůte, beiderthalp, nach dem, daz sie beide von Fulde scheiden, binnen virzentagen, los und ledich sulen sin. Ouch sul der Lantgrabe, daz hus hesseburch, daz uber Munden lit, binnen virzentagen, nach dem, daz ir von Fulde scheidet, abtůn, Ouch habent disse vorgenanten Fursten beide gelobt in guten truwen, daz ir eweder, den selben berch nicht weder buwen suln. Umme daz ander hus Fridowe, daz der Lantgrabe och in disseme krige gehe bowet hat, ist geredet daz, ob die vier vorgenanten Ratlute, uf iren eyt in der kuntschaft daz irvaren, daz er daz selbe Hus mit rechte behalden můge, daz sol sten an sinem willen ob er daz be halden wille, Wirt och daz be seghet, daz er iz zurechte nicht haben sol, so sol er iz brechen binnen vierzen tagen, nach der besagunge, Waz och die von Adelevessen, sider dem krige dem Lantgraben von hessen, Durch des Hertzogen willen von Bruneswic getan haben, des suln sie eine gantze sůne han. Und umme die sculde, die man in gebiet, umme den graben von Waldecke, suln sie kumen vor uns, mit gehe leide, ob sie des můten, und suln tůn. Swaz der Hof irteillet, Enteten se des nicht, so sol dher vorgenante, Herzoghe, in nicht me behulfen sin, Waz och die von schonenberch durch des Herzogen willen, in dissem krige wider den Lantgraben getan haben, der suln sie ein gantze sůne han, Och alle die in dissem krige, ir beider helfer sint gewesen, die suln ein gantze sůne han, Waz ouch Hertzoge Wilhelm, Hertzogen Albrechts broder, vrowen Elsbeten, des Lantgreben tochter, an Morgengabe, an lipgedige, und an wedeme, gemachet und gegeben hatte, swaz des, Hertzoge Albrech tzo sime teil inne hatte und hat, Da sal er deme Lantgraben und siner Tochter, umme tůn, daz die vier vorgenante Ratlute rechte dunket, Swaz ander sache, under dissen vorgenanten dem Hertzogen, und dem Lantgraben be louffen ist, oder be louffen Mach, der suln die selben vir Ratlute Macht haben, sie tzo scheidend nach reichte, oder mit minnen, und daz sul sin, mit ir bieder witzen und willen, Wo och die vier sweit wurden, an dem rechte, aller der sache, die hie bescreben sint, so sol wer ein Oberman sin, und suln daz uzrichten nach rechte, Swelher och uns gehorsam des rechten nicht en were, der sol dem andern vumf hundert Marck lodiges selbers sculdich sin, und sol sin sache vor lorn han, und wir mogen in anspreken umme sin gelobete. Swelcher och under in, diese sůne nicht ein helte, als se hie gescreven ist ,und vor uns ge machet ist, wurde wir danne, oder die vier eines rechten eintrechtich, uber den bruch, der solde selbe und mit im ses riter, In hinder denne ehaft not, so solde er einen siner sůn, mit den ses rittern, in die stat tzo Mulhusen, lazen riten, und leisten al so lange, biz daz der bruch wurde wider tan, Oder biz er gebe dem andern funfhundert Marc lodiges selbers, und solde dar tzo sine sache vor lorn han, Diz allez habent sie beide kreftlich verburget. Des Hertzogen Burgen sint, Frederich von Rostorp, Johan von Grůne, Eckebrecht von Asseburch, Friderich von Ampleve, Bertram von velthem, und hildebrant von hartemberch, rittere, Des Lantgraben Burgen sint, Heineman von Ittere. Ekkehart von helfenberch, Traybot von ysembach. Ludewic kalp. Wernher von Godenburch. Und heinrich von Mila. Rittere. Wo dirre vorgenante Ratlute, und burgen, einer abeginge, von swelcher siten daz were, da sol man einen andern, an die stat setzen, binnen virzen tagen, nach dem daz man gemant wirt. Gheschehe des niht, so suln die andern Burgen in varen und leisten, also lange, biz daz der Burge gesazt wurde. Und alle disse vorgescriben rede sol gehe endet werden vor sinte Michels tage, der nu kumt. An welhem daz ge breche, des burgen suln in varen, und leisten also lage, biz daz verendet wirt, daz hie vor gescreben ist. Och sint die vorgenanten Burgen, an unser gegenwurticheit in dirre Burgeschaft behaft, also hir vor gescreben stat. Daz dieser Sůn, also si hie stat gescriben, von wort zu wort, vor uns gestedegit, geretit, und gesproken si .. des gebe wir zo einem orkunde disen breif besigelt mit unserm konekliken Insigel. Dir Bref ist ge geben zo Fulde. Do man zalt von kristes gebort, Drizen hundert Jar, und dar nach im sesten Jare. Und an dem achten tage, sinte Peters und sinte Pauls. Unsers Riches in dem achtem Jare.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Original

Sudendorf, UB Herzöge von Braunschweig 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 492 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/492> (Stand: 20.04.2024)