Jüdische Grabstätten

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Moderne Karten: Kartenangebot der Landesvermessung

Tendlau, Chajim (1830) – Wiesbaden, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 12, Wiesbaden, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Wiesbaden, Landeshauptstadt | Historisches Ortslexikon

Äußere Merkmale ↑

Material:

Sandstein

Größe:

57 x 115 x 10 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift ↑

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text	Vorderseite
	An den Heiligen, die auf Erden sind* Hier ruht der weise Raw, der an Charakter und Tugend integre, unser Lehrer und Meister, Herr Chajim. Dies ist die Ehre seines Namens auch nach seinem Scheiden aus unserer Mitte. Chajim, Sohn des großen Meisters, des berühmten Gelehrten, unseres Lehrers und Meisters Abraham Joseph Tendlau, das Andenken des Gerechten zum Segen. So lautet sein Name, denn die Gerechten werden auch nach ihrem Tode Lebendige (Chajim) genannt. Ein gottesfürchtiger Mann war er, suchte stets das Gute fur sein Volk und lehrte seine Gemeinde die Gerechtigkeit Gottes. Er stand auf und betete an den hohen Feiertagen vor seiner Gemeinde. Seinen und seiner Familie Unterhalt zu bestreiten, mühte er sich alle seine Tage, und stets vertraute er auf Gott. Er opferte sich auf für die Hungernden und richtete die Elenden auf. Daher leuchte in der Dunkelheit und Finsternis des Grabes sein Licht und Gott erfülle seine Seele mit Glanz. Daher, wohl sei ihm und wohl seiner Seele! Es möge seine Seele eine lebendige Seele sein, eingebunden im Bunde des Lebens (vereint) mit dem Herrn, seinem Gott, Amen. Er verstarb am heiligen Schabbat, am 13. Schewat, und er wurde versammelt zu seinem Volk und begraben am Sonntag, den 14. Schewat [5]590 n.d.k.Z. * Ps 16,3

Text

Vorderseite

An den Heiligen, die auf Erden sind*

Hier ruht

der weise Raw, der an Charakter und Tugend integre, unser Lehrer und Meister, Herr

Chajim. Dies ist die Ehre seines Namens auch nach seinem Scheiden aus unserer Mitte.

Chajim, Sohn des großen Meisters, des berühmten Gelehrten, unseres Lehrers und Meisters

Abraham Joseph Tendlau, das Andenken des Gerechten zum Segen. So lautet sein Name, denn

die Gerechten werden auch nach ihrem Tode Lebendige (Chajim) genannt. Ein gottesfürchtiger Mann war er,

suchte stets das Gute fur sein Volk und lehrte seine Gemeinde die Gerechtigkeit Gottes.

Er stand auf und betete an den hohen Feiertagen vor seiner Gemeinde.

Seinen und seiner Familie Unterhalt zu bestreiten, mühte er sich alle seine Tage,

und stets vertraute er auf Gott. Er opferte sich

auf für die Hungernden und richtete die Elenden auf. Daher leuchte in der Dunkelheit

und Finsternis des Grabes sein Licht und Gott erfülle seine Seele mit Glanz.

Daher, wohl sei ihm und wohl seiner Seele! Es möge seine Seele

eine lebendige Seele sein, eingebunden im Bunde des Lebens (vereint) mit dem Herrn, seinem Gott,

Amen.

Er verstarb am heiligen Schabbat, am 13. Schewat, und er wurde versammelt zu seinem Volk

und begraben am Sonntag, den 14. Schewat [5]590 n.d.k.Z.

* Ps 16,3

Verstorbene(r) ↑

Personendetails:

Tendlau, Chajim

Sterbetag

6.2.1830

Geschlecht

männlich

Beruf

Lehrer · Vorbeter

Indizes ↑

Personen:

Abraham Joseph Tendlau

Sachbegriffe:

Raw · Meister · Vorbeter · Lehrer

Nachweise ↑

Bearbeitung:

Christa Wiesner und Frank Wiesner, 1987ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2012

Bildnachweise:

Bildarchiv Foto Marburg B 7343/4

Fotos:

Vorderseite, Aufnahme 1987 ⟨= WiesbadenAlt-012_V⟩

Zitierweise ↑

„Tendlau, Chajim (1830) – Wiesbaden, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/8988> (Stand: 1.7.2014)