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Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

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Arheilgen, Zwangsarbeiterunterkunft, Gasthaus „Zur Sonne“

Arheilgen, Gemeinde Darmstadt, Stadt Darmstadt | Historisches Ortslexikon
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Wirtschaft

Subkategorie:

Zwangsarbeit 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Im Saal des Gasthauses „Zur Sonne“ waren im Zweiten Weltkrieg französische – anderen Berichten zufolge aber auch belgische und italienische – Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter untergebracht. Über eine eigens gebaute Außentreppe gelangten die Gefangenen in den Saal, wo sie auf Pritschen schlafen mussten.

Beschreibung:

Die französischen Arbeitskräfte wurden in der Rüstungsproduktion (Firma Schenck) sowie der Landwirtschaft eingesetzt. Von den belgischen und italienischen Gefangenen heißt es, sie hätten in der Chemischen Fabrik E. Merck gearbeitet (Krause-Schmitt).

Bemerkungen:

Die „Sonne“ war nicht nur Treffpunkt der örtlichen Bauern, sondern im „Dritten Reich“ auch SA-Lokal. Hier kamen die „Kämpfer“ der NS-Bewegung zusammen, und von hier aus starteten sie ihre „Aktionen“ – so auch im Zusammenhang der gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Arheilger Juden während der sogenannten Reichspogromnacht vom November 1938.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1940

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

1945

Nutzung nach NS-Zeit:

Obwohl für die Öffentlichkeit geschlossen, fanden in der alten Gaststube und auf der Kegelbahn Anfang der 1990er Jahre noch Treffen der Landfrauen und kleine Vorträge statt.

Indizes

Orte:

Arheilgen

Sachbegriffe:

Konzern · Wirtschaft · Firmenlager · Zwangsarbeit

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Arheilgen, Zwangsarbeiterunterkunft, Gasthaus „Zur Sonne““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1180> (Stand: 8.7.2021)