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Grabdenkmäler

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Elisabeth von Wolfskehlen 1330, Wolfskehlen

Wolfskehlen · Gem. Riedstadt · Landkreis Groß-Gerau | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Wolfskehlen

Gebäude / Areal:

Wolfskehlen, Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Die Platte aus rotem Sandstein steht heute im Vorraum des Kircheneingangs.

Merkmale

Datierung:

1330

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

teilweise erhalten

Größe:

94 x 136 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5-11 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Der untere Teil der Platte ist abgebrochen und verloren.

Die Inschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um und geht dann oben im Feld in kleinerer Schrift in die zweite Zeile über. Das übrige Feld nimmt die eingeritzte Darstellung der Verstorbenen ein, die unter einem Spitzbogen steht und in beiden Händen je einen Wappenschild hält.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

unbekannt2);

Wolfskehlen3)


  1. Ein Balken.
  2. Ein Frauenarm mit Beigewand, die Hand eine Rose haltend.

Dargestellte Personen:

Elisabeth von Wolfskehlen.

Durch die Verstümmelung der Grabplatte ist von dem Namen der Verstorbenen nur der letzte Buchstabe erhalten geblieben, doch ist sie durch die Nennung ihres Ehemannes Nikolaus von Wolfskehlen identifizierbar. Nikolaus, ein Sohn Alberts von Wolfskehlen, ist von 1276 bis 1283 urkundlich belegt. Er war mit einer Elisabeth verheiratet, die 1316 als Witwe bezeichnet wird und um deren Grabplatte es sich folglich handeln muß.4) Unbekannt ist jedoch, welcher Familie Elisabeth entstammte, da sich ihr Wappen nicht identifizieren läßt. Da es sich aber auf der linken Seite der Platte, also der vornehmeren, heraldisch rechten Seite, befindet, dürfte Elisabeth einer Familie angehört haben, die von der Herkunft über den von Wolfskehlen stand.5) Diese waren vermutlich ehemalige Reichsministerialen, die über ausgedehnten Grundbesitz in der Gegend um Wolfskehlen verfügten.6)


  1. Möller, Stamm-Tafeln AF#moeller19221 S. I, Taf. XXXXII.
  2. Dasselbe Phänomen läßt sich auf der Grabplatte der Katharina Gräfin von Homburg beobachten, die mit Ritter Antilmann von Graseweg verheiratet war, vgl. DI 34 (Lkr. Bad Kreuznach) Nr. 70 mit Abb. 47; auch auf der Tumbenplatte für Hans V. von Hirschhorn, der mit Iland Wild- und Rheingräfin zu Dhaun verheiratet war, ist ihr Wappen auf der linken Seite angebracht, vgl. DI 38 (Lkr. Bergstraße) Nr. 50 mit Abb. 34.
  3. Möller, Stamm-Tafeln AF#moeller19221 S. I 118.
Inschrift

Umschrift:

+ ANNO · D(OMI)NI · M<sup>o</sup> / · CCC<sup>o</sup> · XXX<sup>o</sup> · II<sup>o</sup> · K(A)L(ENDAS) · MARC[II . . . / . . . / . . .]T · VXOR · NICOLAI · DE // WOLVISKELN ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1330, am 2. Tag vor den Kalenden des März (28. Februar)1) (starb Elisabeth), die Frau des Nikolaus von Wolfskehlen.


  1. Oder: 1332, an den Kalenden des März (1. März).

Schrift:

Gotische Majuskel

Nachweise

Personen:

Wolfskehlen, Nikolaus von · Wolfskehlen, Albert von · Homburg, Grafen, Katharina von · Graseweg, Antilmann von, Ritter · Hirschhorn, Hans V. von · Wild- und Rheingrafen zu Daun, Iland

Orte:

Kreis Groß-Gerau · Riedstadt · Wolfskehlen

Sachbegriffe:

Ritter · Grabplatten · Tumbenplatten · Reichsministeriale · Wappen · Frauen · Adlige

Wappen:

Wolfskehlen

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 49), 1999, S. 7 f., Nr. 6.

Zitierweise
„Elisabeth von Wolfskehlen 1330, Wolfskehlen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/394> (Stand: 19.7.2005)