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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Tödlicher Rodelunfall auf der Darmstädter Ludwigshöhe, 27. Februar 1909

In Darmstadt wird ein Bob mit sechs jungen Offizieren des Großherzoglichen Artilleriekorps beim Rodeln auf einer präparierten Bobbahn zwischen Ludwigshöhe und Heidelberger Straße in einer Steilkurve aus der Bahn geworfen und zerschellt an einem Baum. Bei dem tragischen Unfall kommen die Artilleristen Maximilian von Reden, Wolfgang Charles de Beaulieu und Hans von Trott zu Solz ums Leben. Die Männer hatten zuvor den für vier Personen gedachten, und nicht in einwandfreiem Zustand befindlichen Schlitten zu sechst besetzt. Im unteren Teil der sehr abschüssigen Strecke verlieren sie in einer Kurve die Gewalt über das Rodelfahrzeug, das über die künstlich angelegte Böschung hinausschießt und mit voller Wucht gegen einen Baum prallt. Der als Steuermann am Bug des Schlittens sitzende Hans von Trott zu Solz (aus der selben hessischen Adelsfamilie wie der 1909 geborene, spätere Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Adam von Trott zu Solz) erliegt noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Im Städtischen Krankenhaus verstirbt am Abend auch Maximilian von Reden; am 8. März fordert dort die eigentlich als Vergnügungsfahrt gedachte Rodelpartie mit Wolfgang Charles de Beaulieu schließlich ein drittes Todesopfer.
Der Hergang des Unglücks wird kurze Zeit später vom Darmstädter Kriegsgericht untersucht. Regimentskameraden der Opfer lassen einen Gedenkstein an der Unglücksstelle errichten.
(KU)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Tödlicher Rodelunfall auf der Darmstädter Ludwigshöhe, 27. Februar 1909“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/376> (Stand: 27.2.2023)
Ereignisse im Januar 1909 | Februar 1909 | März 1909
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