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Entscheidung für Bonn als Bundeshauptstadt gegen Frankfurt, 3. November 1949

In Bonn fällt die Entscheidung zugunsten Bonns als Sitz der Bundesorgane gegen den Vorschlag, Frankfurt am Main zur Bundeshauptstadt zu machen. 200 Abgeordnete stimmen für Bonn, 176 für Frankfurt am Main, drei enthalten sich der Stimme. Elf Stimmzettel sind ungültig. Gegen die Stimmen der SPD, der KPD, der Bayernpartei, der Wiederaufbauvereinigung und eines Teils der FDP wird geheim abgestimmt. Für Bonn als Sitz der Bundesorgane tritt vor allem die CDU unter ihrem Vorsitzenden, Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876–1967), ein.

Offiziell geben die unzerstörten und teilweise repräsentativen Räumlichkeiten in Bonn den Ausschlag für die Entscheidung, sowie die sofortige Räumung der von der belgischen Garnison belegten Troilokaserne in Bonn-Duisdorf. Nach der Bekanntgabe wird das Ergebnis der Abstimmung von der Bonner Bevölkerung gefeiert.

Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL veröffentlicht in seiner Ausgabe vom 27. September 1950 ein Gesprächsprotokoll des Vorsitzenden der Bayernpartei, Dr. Joseph Baumgartner (1904–1964), der im Gespräch mit dem ebenfalls der Bayernpartei angehörigen Abgeordneten Hermann Aumer (1915–1955) während einer Zugfahrt Ende Februar 1950 erfährt, dass an etwa 100 Abgeordnete aller Fraktionen Bestechungsgelder in Gesamthöhe von rund zwei Millionen DM geflossen sind, um die Entscheidung zu Gunsten Bonns zu manipulieren.
(OV/KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Entscheidung für Bonn als Bundeshauptstadt gegen Frankfurt, 3. November 1949“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/159> (Stand: 3.11.2021)
Ereignisse im Oktober 1949 | November 1949 | Dezember 1949
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