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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Graf Adolf IV. von Nassau-Wiesbaden-Idstein 1556, Idstein

Idstein · Gem. Idstein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Idstein

Gebäude / Areal:

Idstein, Unionskirche

Angaben zum Standort:

Das Grabmal befand sich nach Helwich einst in der Südsakristei; 1) seit 1768 am heutigen Standort an der Ostwand des Südschiffes.2)

1) Helwich in sacello a dextris.

2) Vgl. u.a. Ernst Friedrich Keller, Die Kirche zu Idstein, ihre Herstellung und innere Ausschmückung. In: Allg. Schulbl. 18 (1859) Sp. 209-220.

Merkmale

Datierung:

5. Januar 1556

Typ:

Epitaph

Material:

Weißer Kalkstein

Erhaltung:

teilweise erhalten

Größe:

173 x 310 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

4 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Das heute fragmentarische Denkmal wurde im gleichen Jahr von St. George abgezeichnet. Auf einer Grundplatte kniet der beinahe lebensgroß dargestellte Graf in Adoration vor einem nicht mehr erhaltenen Kruzifix; vor der Grafenfigur lag der heute gleichfalls verlorene Helm. Zwei kannelierte Pfeiler mit Blattkapitellabschluß umrahmen die Figur, zu Häupten ein Kleeblattbogen. Über dem mittleren Bogen befindet sich ein Gesims mit zwei einander zugewandten Puttenköpfen. Der einst oberhalb der Figur ein beschriftetes Blatt (B) haltende Putto ist verloren. In der Sockelzone Grabinschrift (A) und Bibelzitat (B), Figur und Architekturrahmen beschädigt, Wappen verloren.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Hanau-Lichtenberg; Bergen, Humbercourt.

Wappen nach Helwich, der statt Hanau-Lichtenberg nur Hanau nennt.

Dargestellte Personen:

Graf Adolf IV. von Nassau-Wiesbaden-Idstein.

Der Verstorbene wurde als Sohn des Grafen Philipp I. und der Adriana von Bergen 1518 geboren. Am 19. April 1543 heiratete er die Witwe des Markgrafen Bernhard IV. von Baden, Franziska (Francoise) von Luxemburg, Tochter von Charles, comte de Ligny, die ihn um zehn Jahre überlebte.5) Graf Adolf starb noch zu Lebzeiten seines Vaters.6) Das Grabmal Adolfs IV. dürfte von einem unbekannten mittelrheinischen, vielleicht Mainzer Meister geschaffen worden sein; Strübing ordnete das Werk der Schule Dietrich Schros zu.7)

5) Europ. Stammtafeln NF I Taf. 109 und VI Taf. 29.

6) Schliephake/Menzel V 591 und 1616.

7) Strübing, Schro 62.

Inschrift

Umschrift:

A ANNO · D(OMI)NI · l · 5 · 56 · AM · ABENT · TRIVM · REGVM · STARB · DER / WOLGEBORNE · HER · HERR · ADOLF · GRAVE · ZV · NASSAW · IVNG/HERR · ZV · WISBADEN · VND · ITZSTEIN · DES · SELEN · GOT · GNEDIG / SEI · VND · EIN · SELIGE · AVFERSTEHVNG · VERLEIHEN · WOLL · AMEN

B CHRISTVS MIHI / VITA EST ET MORI LVCRVM

Übersetzung:

Für mich ist Christus das Leben und zu sterben Gewinn.

Kommentar:

(B) nach St. George.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 425
  • St. George Bl. 68
  • Struck, Stifte 417.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Grafen

Wappen:

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen · Hanau-Lichtenberg, Grafen · Bergen · Humbercourt

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 368, Nr. 443.

Zitierweise
„Graf Adolf IV. von Nassau-Wiesbaden-Idstein 1556, Idstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2004> (Stand: 24.3.2006)