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Ministerpräsident Zinn spicht im Bundestag über Partisanenorganisation, 23. Oktober 1952

Ministerpräsident Georg August Zinn (1901–1976; SPD) spricht im Deutschen Bundestag über die Partisanenorganisation. Die Debatte ist aufgrund der Großen Anfrage der Bundes-SPD über die Geheimorganisation in Hessen notwendig geworden. Im Fokus steht die bei der Organisation gefundene Namensliste. Zinn betont in seiner Rede, dass diese Listen einen Minister nennen, der über kommunistische Verbindungen verfügen solle. Wichtig seien zudem die Proskriptionslisten, die die Namen der Personen nennen, die im Falle eines notwendigen Partisanenkampfes festgesetzt werden solle. Einig ist sich Zinn mit Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876–1967; CDU), dass die Bildung und Unterstützung einer solchen Organisation mit Hilfe der Amerikaner aber hinter dem Rücken der deutschen Behörden nicht hinnehmbar sei. Zinn verweist ferner auf neues Material, das den Behörden bekannt geworden ist, und das das Motto bei inneren Unruhen trägt „Frühes Blut vermeidet viel Blut“. Alle gesammelten Erkenntnisse müssen durch die Behörden gründlich überprüft werden, um zu einem Urteil zu gelangen, so die Forderung Zinns. Damit steht Zinn auf der Linie der Bundestagsfraktion der SPD, die Aufklärung in der Sache einfordert und von dem „größten politischen Skandal seit 1945“ spricht.
(MB)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Ministerpräsident Zinn spicht im Bundestag über Partisanenorganisation, 23. Oktober 1952“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4130> (Stand: 23.10.2021)
Ereignisse im September 1952 | Oktober 1952 | November 1952
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