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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Beginn des planmäßigen Linienflugververkehrs auf dem Frankfurter Flugplatz am Rebstock, 1. Mai 1925

Auf dem nach fünfjähriger Sperre 1924 für den planmäßigen Linienflugverkehr freigegebenen Flugplatz Frankfurt-Rebstock in Frankfurt am Main startet das erste planmäßig verkehrende Passgierflugzeug, das Frankfurt in den internationalen Luftverkehr einbezieht. Das Flugzeug fliegt über Fürth in die bayerische Landeshauptstadt München. Dort können Anschlussflüge nach Zürich-Genf und Wien-Budapest erreicht werden. Der Flugpreis für die Reise vom Frankfurter Flugplatz am Rebstock nach Fürth beträgt 40 Reichsmark. Der Flugplatz Frankfurt-Rebstock befand sich bislang in der entmilitarisierten 50-Kilometer-Zone östlich des Rheins. Laut den Bestimmungen des Versailler Friedensvertrags durften bis zur Freigabe im Jahr 1924 keine Flugzeuge im planmäßigen Luftverkehr den Flugplatz anfliegen.

Planmäßiger Linienflugverkehr der Südwestdeutschen Luftverkehrs-AG

Am 11. Mai 1925 nimmt die Südwestdeutsche Luftverkehrs-AG mit Junkers-Flugzeugen den regelmäßigen Flugverkehr zwischen Frankfurt und Berlin auf. Die Südwestdeutsche Luftverkehrs-AG war am 2. Juli 1924 von der Stadt Frankfurt, unter Beteiligung von Frankfurter Kaufleuten und Unternehmen sowie des Flugzeugbauers Junkers, mit einem Startkapital von 400.000 Reichsmark gegründet worden. Bis Jahresende zählt der Flugplatz am Rebstock bereits 2.357 Starts und Landungen und 5.480 Passagiere. Die umgeschlagene Fracht- und Gepäckmenge beträgt bis Ende 1925 31.347 Kilogramm. Damit verzehnfacht sich das Luftverkehrsaufkommen auf dem Flugplatz gegenüber dem Vorjahr (1924: insgesamt 234 Starts und Landungen mit 536 Fluggästen und 1.102 Kilogramm Post).

Das rasante Wachstum des Verkehrsaufkommens am Rebstock in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre lässt Pläne für einen Flughafen-Neubau reifen

Auch in den folgenden Jahren vergrößert sich das Verkehrsaufkommen auf dem Flugplatz am Rebstock rasant, sodass der zur Verfügung stehende Platz und seine Infrastruktur nicht mehr ausreichen. Daraufhin reifen die Pläne zur Errichtung eines neuen Flughafens im Frankfurter Stadtwald südlich von Frankfurt-Schwanheim, dessen Bau 1930 vom Frankfurter Magistart beschlossen wird. Die Umsetzung der Pläne wird jedoch zunächst durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise vereitelt. Der neue Flughafen entsteht, als die nationalsozialistischen Machthaber im Dezember 1933 auf die vorliegenden Pläne zurückgreifen und zu Jahresbeginn 1934 die Rodung einer 600 Hektar großen Waldfläche anordnen. Der neuerbaute Flughafen geht als „Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main“ ab 1936 offiziell in Betrieb.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Beginn des planmäßigen Linienflugververkehrs auf dem Frankfurter Flugplatz am Rebstock, 1. Mai 1925“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/599> (Stand: 1.5.2023)
Ereignisse im April 1925 | Mai 1925 | Juni 1925
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