Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Wahlen zum Hessischen Landtag, 1. Dezember 1946
Bei den ersten freien und demokratischen Landtagswahlen in (Groß-)Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg erreichen die Parteien bei einer Wahlbeteiligung von 73,2 %1 folgendes Ergebnis:
- SPD 687.531 Stimmen (42,7 %), 38 Mandate
- CDU 498.158 Stimmen (30,9 %), 28 Mandate
- LDP 252.207 Stimmen (15,7 %), 14 Mandate
- KPD 171.592 Stimmen (10,7 %), 10 Mandate
Dieses Wahlergebnis ebnet zusammen mit dem zwischen beiden Parteien gefundenen Verfassungskompromiss den Weg für die Bildung einer Großen Koalition aus SPD und CDU. Am 19. Dezember 1946 konstituiert sich der Hessische Landtag in Wiesbaden.
Neben den Landtagswahlen findet am gleichen Tag die Abstimmung über die Hessische Verfassung und deren Artikel 41 (Sozialisierung der Schlüsselindustrien) statt.
Wahlanalyse2
Wahlbeteiligung
In den Gemeinden Bockenrod (Kreis Erbach), Hesperinghausen (Kreis Waldeck), Hintersteinau (Kreis Schlüchtern), Lampertsfeld (Kreis Hersfeld), Lindheim (Kreis Büdingen), Malges (Kreis Hünfeld), Malkes, Melters (beide Kreis Fulda), Rengershausen (Kreis Kassel), Rodau (Kreis Dieburg), Vockerode (Kreis Eschwege) und Wehen (Untertaunuskreis) wurde eine Wahlbeteiligung von 100 % erreicht. Die Gemeinden mit der niedrigsten Wahlbeteiligung waren Weipoltshausen (15,1 %), Reimershausen (beide Kreis Marburg, 17,7 %) und Friedigerode (Kreis Ziegenhain, 19,8 %).
Wahlergebnis der SPD
Auf Gemeindeebene erhielt die SPD in folgenden zwölf Gemeinden keine einzige Stimme: Brombach (Kreis Erbach), Brandlos, Kohlgrund und Steens (alle Kreis Fulda), Müsenbach, Oberfeld, Obergruben (alle Kreis Hünfeld), Appenhain (Kreis Ziegenhain), Hülshof, Katzenbach (beide Kreis Biedenkopf), Wallenfels (Dillkreis) und Mappershain (Untertaunuskreis).
Die höchsten Stimmenanteile erzielte die SPD in den Gemeinden Sterkelshausen (Kreis Rotenburg, 91,7 %), Siedelsbrunn (Kreis Bergstraße, 90,2 %) und Allertshausen (Kreis Gießen). In der Stadt Kassel erzielt die SPD 51,9 %.
Wahlergebnis der CDU
In der Gemeinde Motzenrode (Kreis Eschwege) erhielten die Christdemokraten keine einzige Stimme (bei 97 Wahlberechtigen und 69 Wählern). Sehr geringe Stimmenanteile errangen sie in den Gemeinden Gethsemane (0,8 %), Unterhaun (beide Kreis Hersfeld, 0,9 %) und Höllerbach (Kreis Erbach, 1,0 %). Dafür gelang es der Partei, in den Gemeinden Wallenfels (Dillkreis), Katzenbach (Kreis Biedenkopf) und Steens (Kreis Fulda) alle Stimmen auf sich zu vereinen. In der Stadt Fulda erringt die CDU 58,5 % der Stimmen.
Wahlergebnis der LDP
Die Liberaldemokraten, die sich im Laufe der folgenden Wahlperiode zur „Freien Demokratischen Partei“ umbenennen, errangen in insgesamt 48 Gemeinden keine einzige Stimme, wovon 15 im Kreis Fulda liegen, zehn im Kreis Bergstraße und je fünf in den Kreisen Erbach, Lauterbach und Hünfeld. Ihre Hochburgen sind: Willershausen (Kreis Frankenberg, 94,2 %), Leckringhausen (Kreis Wolfhagen, 86,7 %) und Oberndorf (Kreis Marburg, 82,8 %). In der Stadt Marburg wird die LDP bei den Landtagswahlen stärkste Kraft und erzielt einen Stimmenanteil von 45,3 %.
Wahlergebnis der KPD
Die Kommunistische Partei kann in insgesamt 301 Gemeinden keine einzige Stimme auf sich vereinen, davon liegen 38 im Kreis Fulda, 37 im Kreis Hünfeld, 21 im Kreis Marburg und 20 im Kreis Frankenberg. Große Stimmenanteile kann sie in folgenden Gemeinden erringen: Breitenborn, Amt Wächtersbach (Kreis Gelnhausen, 54,3 %), Ilschhausen (Kreis Marburg, 52 %) und Wisselsheim (Kreis Friedberg, 51,4 %). In Hanau kommt die KPD auf 27,7 %, in Offenbach am Main auf 18,9 %.
Gewählte Abgeordnete
Über die Kreiswahlvorschläge erringt die SPD 30 Mandate, die CDU 21, die LDP acht und die KPD drei. Über die Landeswahlvorschläge gehen acht Mandate an die SPD, je sieben an CDU und KPD und sechs an die LDP.
SPD
Apel, Wilhelm (1905–1969); Frankfurt am Main-Höchst; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI3
Appelmann, Karl (1915–2015); Offenbach am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises II
Arnoul, Wilhelm (1893–1964); Neu-Isenburg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises II
Bergsträsser, Ludwig (Darmstadt; 1883–1960); Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises I4
Bodenbender, Ludwig (1891–1962); Salzböden/Kreis Wetzlar; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XV
Brübach, Wilhelm (1909–2003); Hopfelde/Kreis Witzenhausen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VIII
Buch, Georg (1903–1995); Wiesbaden; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIII
Caspary, Friedrich (1901–1978); Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI5
Dengler, Wilhelm (1889–1951); Erbach/Odenwald; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises III6
Drott, Karl (1906–1971); Kaufmann; Offenbach am Main; Landeswahlvorschlag (8)
Fischer, Heinrich (1895–1973); Direktor; Hanau am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XII
Freidhof, Rudolf (1888–1983); Kassel-Harleshausen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VI7
Göbel, Jakob (1887–1979); Hersfeld; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises X
Gumbel, Konrad (1886–1962); Gießen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises IV
Heißwolf, Leonhard (1880–1957); Kronberg/Taunus; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI
Knothe, Wilhelm (1888–1952); Landesparteivorsitzender; Frankfurt am Main; Landeswahlvorschlag (1)8
Koeth, Otto (1904–1981); Alsfeld; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises IV
Kreß, Fritz (1896–1960); Altenstadt (Kreis Büdingen); Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises V
Lux, Anton (1878–1953); Landwirt und Bürgermeister; Niederflorstadt; Landeswahlvorschlag (7)
Metzger, Ludwig (1902–1993); Oberbürgermeister; Darmstadt; Landeswahlvorschlag (4)
Moosdorf, Kurt (1884–1956); Bad Vilbel; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises V
Nischalke, Martin (1882–1962); Wiesbaden; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIV
Precht, Fritz (1883–1951); Ihringshausen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VI
Rink, Aloys (1881–1971); Urberach; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises II
Rupp, Heinrich (1888–1972); Leisewald/Kreis Gelnhausen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XII
Schneider, Heinrich (1905–1980); Marbach/Kreis Marburg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises IX
Selbert, Dr. Elisabeth (1896–1986); Rechtsanwältin; Kassel; Landeswahlvorschlag (3)
Spangenberg, Johanna (1894–1979); Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI
Stock, Christian (1884–1967); Seeheim; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises I
Völker, Georg (1887–1970); Verna/Kreis Fritzlar-Homberg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VII
Voos-Heißmann, Else (1913–1970); Wiesbaden; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIII
Wagner, Albert (1885–1974); Fürfurt/Oberlahnkreis; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XV
Weidemann, Hermann (1887–1961); Hofgeismar; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VI
Weiß, Heinrich (1893–1966); Hofheim-Marxheim; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIV
Witte, Otto (1884–1963); Landesrat; Wiesbaden-Biebrich; Landeswahlvorschlag (6)
Wittrock, Christian (1882–1967); Stadtrat; Kassel; Landeswahlvorschlag (5)
Wittrock, Willi (1898–1966); Kassel-Wilhelmshöhe; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VIII
Zinnkann, Heinrich (1885–1973); Innenminister; Darmstadt; Landeswahlvorschlag (2)
CDU
Achenbach, Heinrich (1881–1966); Maurer; Niederdieten/Kreis Biedenkopf; Landeswahlvorschlag (6)
Arndgen, Josef (1894–1966); Ministerialdir.; Frankfurt am Main; Landeswahlvorschlag (3)9
von Brentano, Heinrich (1904–1964); Darmstadt; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises I10
Dingeldey, Alfred (1894–1949); Groß-Umstadt/Kreis Dieburg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises II11
Fleckenstein, Nikolaus (1906–1979); Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI
Großkopf, Erich (1903–1977); Herborn/Dillkreis; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XV
Ferdinand Grün (1886–1968); Wiesbaden; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIII
Günderoth, Adam (1893–1964); Lampertheim; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises III
Helfrich, Eugen (1894–1968); Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI
Hilpert, Dr. Werner (1897–1957); Minister; Oberursel; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIV12
Husch, Jakob (1875–1950); Oberpostinspektor; Frankfurt am Main; Landeswahlvorschlag (8)
Jäger, Eduard (1894–1970); Limburg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIV
Kanka, Karl (1904–1974); Offenbach am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises II
Köhler, Dr. Erich (1892–1958); Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer; Wiesbaden; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIII13
Kreß, Heinrich (1902–1985); Gelnhausen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XII
Oswalt, August (1892–1983); Bad Homburg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI14
Philipp, Karl Gottfried (1896–1968); Watzenborn/Kreis Gießen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises IV
Pitz, Elisabeth (1906–1996); Lehrerin und Hausfrau; Rasdorf/Kreis Hünfeld; Landeswahlvorschlag (4)
Raabe, Cuno (1888–1971); Fulda; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises X
Reitz, Karl (1887–1980); Reddighausen/Kreis Frankenberg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises IX15
Rieser, Karl (1902–1957); Friedberg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises V
Siara, Walter (1899–1959); kaufmännischer Abteilungsleiter; Lorsch/Kreis Heppenheim; Landeswahlvorschlag (9)16
Stein, Dr. Erwin (1903–1992); Rechtsanwalt; Offenbach am Main; Landeswahlvorschlag (5)
Steinmetz, Hans (1908–1987); Heppenheim; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises III17
Stieler, Georg (1886–1955); Fulda; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises X
Tilemann, Hermann (1887–1953); Wettesingen/Kreis Wolfhagen; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VII
Trabert, Eduard (1890–1969); Kassel; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VI
Wittich, Heinrich (1891–1956); Kreislandwirt; Mühlhausen bei Fritzlar; Landeswahlvorschlag (7)
KPD
Bauer, Leopold (1912–1972); Journalist; Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI18
Carlebach, Emil (1914–2001); Redakteur; Frankfurt am Main; Landeswahlvorschlag (10)
Diez, Karl (1882–1964); Bürgermeister; Wachenbuchen; Landeswahlvorschlag (7)
Fisch, Walter (1910–1966); Parteivorsitzender; Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises II19
Keil, Ludwig (1896–1952); Ministerialdir.; Darmstadt; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises I
Krüger, Paul (1903–1990); Gewerkschaftssekretär; Wiesbaden; Landeswahlvorschlag (9)
Moritz, Maria (1892–1957); Hausfrau; Frankfurt am Main; Landeswahlvorschlag (4)
Müller, Oskar (1896–1970); Arbeitsminister; Wiesbaden; Landeswahlvorschlag (1)20
Rademacher, Heinrich (1908–1984); Maschinenschlosser; Kassel-Oberzwehren; Landeswahlvorschlag (5)
Willmann, Karl (1908–1976); Betriebsprüfer; Darmstadt-Eberstadt; Landeswahlvorschlag (8)21
LDP
Becker, Dr. Max (1888–1960); Rechtsanwalt; Hersfeld; Landeswahlvorschlag (6)22
Bleek, Karl Theodor (1898–1969); Oberbürgermeister; Marburg; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises IX
Catta, Fritz (1886–1968); Architekt; Kassel-Wilhelmshöhe; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VI
Euler, August M. (1908–1966); Landrat z.D.; Hersfeld; Landeswahlvorschlag (1)23
Fassbender, Heinrich (1899–1971); Kaufmann; Rotenburg an der Fulda; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VIII24
Gaul, Karl (1889–1972); Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XV
Glücklich, Heinrich (1877–1971); Kaufmann; Wiesbaden; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIII
Göbel, Kurt (1900–1983); Verwaltungsdirektor; Frankfurt am Main; Landeswahlvorschlag (10)
Hammer, Dr. Richard (1897–1969); Arzt; Darmstadt; Landeswahlvorschlag (7)25
Ilau, Hans (1901–1974); Kronberg/Taunus; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI
Kredel, Otto (1891–1974); Industrie-Vertreter; Bad Homburg; Landeswahlvorschlag (4)
Landgrebe, Ernst (1878–1955); Rektor a.D.; Frankfurt am Main; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XI
Menne, Erika (1908–1991); Wethen/Kreis Waldeck; Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises VII
Stetefeld, Georg (1883–1966); Landrat a.D.; Gelnhausen; Landeswahlvorschlag (9)
(OV/CP/LV)
- Vgl. Informationen des Hessischen Statistischen Landesamtes. ↑
- Erarbeitet auf Grundlage von Informationen des Hessischen Statistischen Landesamtes. Da bei der Landtagswahl 1946 noch keine Wahlkreise mit Direktkandidaten existierten, erfolgt die Auswertung nur auf Gemeindebene. ↑
- Apel legte sein Landtagsmandat am 30. April 1950 nieder. Für ihn rückte am 13. Mai 1950 Grete Teege (1893–1959) aus Frankfurt am Main nach. ↑
- Bergsträsser errang bei den Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag 1949 ein Mandat und beendete daraufhin seine Landtagsmitgliedschaft. Für ihn rückte am 27. Oktober 1949 Jean Christoph Harth (1882–1956) aus Rüsselsheim nach. Harth war bereits zwischen 1921 und 1933 Mitglied des Landtages des Volksstaates Hessen. ↑
- Caspary legte sein Mandat zum 8. Januar 1948 nieder. Für ihn rückte am 9. Februar 1948 Jakob Kriegseis (1885–1968) aus Frankfurt am Main nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 8/1948, 21.2.1948, S. 65. ↑
- Dengler legte sein Mandat am 9. Februar 1949 nieder. Für ihn rückte am selben Tag Georg Ackermann (1897–1964) aus Beerfelden/Odenwald nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 6/1949, 5.2.1949, S. 51. ↑
- Freidhof errang bei den Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag ein Mandat und beendete deshalb seine Landtagsmitgliedschaft am 5. Oktober 1949. Für ihn rückte am 11. Oktober 1949 August Fricke (1880–1965) aus Kassel nach. ↑
- Knothe zog 1949 in den Deutschen Bundestag ein und legte deshalb sein Landtagsmandat am 30. September 1949 nieder. Für ihn rückte am 11. Oktober 1949 Hans Nitsche (1893–1962) aus Kassel nach. ↑
- Arndgen zog 1949 in den ersten Deutschen Bundestag ein und legte deshalb sein Landtagsmandat zum 7. November 1949 nieder. Für ihn rückte am 17. November 1949 der Landrat a.D. Josef Schlitt (1883–1960) aus Wiesbaden nach (Landeswahlvorschlagsliste, Platz 11). ↑
- Heinrich von Brentano errang bei den Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag 1949 ein Bundestagsmandat und legte deshalb sein Landtagsmandat am 24. Oktober 1949 nieder. Für ihn rückte am 20. November 1949 Alois Marx (1900–1979) aus Rüsselsheim nach. ↑
- Dingeldey verstarb am 15. Januar 1949. Landtagspräsident Witte würdigte ihn in der 53. Plenarsitzung am 26. Januar 1949: Ehe wir in die Verhandlungen eintreten, möchte ich eines Mannes gedenken, den der Allbezwinger Tod plötzlich aus unserer Mitte gerissen hat,
(Die Abgeordneten erheben sich von ihren Sitzen)
des Abg. Dingeldey, der dem Hessischen Landtag vom Anbeginn an als Mitglied angehört und besonders auch im Rechtsausschuß und im Kulturpolitischen Ausschuß mitgewirkt hat, eines Mannes, von dem man sagen kann, daß er über alle Parteien hinweg keinen Feind hinterlassen hat. Als uns die Nachricht erreichte, daß dieser Mann in der Blüte seines Lebens plötzlich von uns gegangen war – zwei Tage vorher hatte er uns hier im Landtag noch aufgesucht –, waren wir alle tief erschüttert. Ich habe als Vertreter des Landtags an der großen Trauerfeier in der Johanneskirche in Gießen teilgenommen. Diese Feier hat mir so recht gezeigt, welche Beliebtheit sich der Abg. Dingeldey nicht nur als Abgeordneter sondern auch in seiner Eigenschaft als Landrat in allen Kreisen der Bevölkerung erworben hatte. Wir können das Andenken dieses braven Mannes am besten dadurch ehren, daß wir seine Persönlichkeit tief in unser Gedächtnis einprägen, uns immer sein Bild vor Augen halten, wie er in voller Manneskraft hier mitten unter uns saß. Sein Andenken wollen wir immer in Ehren halten. Hessische Parlamentarismusgeschichte: Drucksachen des Hessischen Landtags, I. Wahlperiode, Abteilung III, Bd. 3, S. 1876 (eingesehen am 11.11.2022). Für ihn rückte am 5. Februar 1949 Peter Keller (1906–1985) aus Dieburg nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 6/1949, 5.2.1949, S. 51. ↑ - Hilpert legte sein Landtagsmandat nach der Ernennung zum hessischen Finanzminister am 7. Januar 1947 nieder. Für ihn rückte am selben Tag Dr. Joseph Wagenbach (1900–1980), Landrat aus Hofheim/Taunus nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 7/1947, 15.2.1947, S. 49. ↑
- Köhler wurde am 25. Juni 1947 Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes und legte deshalb sein Mandat nieder. Für ihn rückte am 4. Juli 1947 Richard Graf von Matuschka-Greiffenclau (1893–1975) aus Winkel im Rheingau nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 32/1947, 9.8.1947, S. 341. ↑
- Oswalt legte sein Mandat am 7. Januar 1950 nieder. Für ihn rückte am 22. Januar 1950 Peter Horn (1891–1967) aus Frankfurt am Main nach. Nachdem Horn im Juni 1950 als Nachrücker in den Deutschen Bundestag eingezogen war, legte er sein Landtagsmandat nieder. Ihm folgte am 3. Juli 1950 Dr. Charlotte Schiffler (1909–1992) aus Frankfurt am Main. ↑
- Reitz legte sein Mandat am 22. Oktober 1947 nieder. Für ihn rückte am 7. November 1947 Siegfried Ruhl (1870–1962), Amtsgerichtsrat aus Kirchhain nach (vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 48/1947, 29.11.1947, S. 501), der sein Mandat jedoch am 30. April 1949 wieder niederlegte. Ihm folgte am 3. Mai 1949 Vitus Heinze (1909–1988) aus Schröck. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 21/1949, 21.5.1949, S. 182. ↑
- Siara legte sein Mandat am 12. Februar 1948 nieder, nachdem er Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes geworden war. Für ihn rückte am 25. Februar 1948 der Installateur und Landesinnungsmeister Wilhelm Bauer (1890–1965) aus Wiesbaden nach (Landeswahlvorschlag, Platz 10). Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 12/1948, 20.3.1948, S. 105. ↑
- Steinmetz legte sein Mandat nach der Ernennung zum Staatssekretär im Bundespostministerium in Bonn am 31. Oktober 1949 nieder. Für ihn rückte am am 17. November 1949 Heinz Kitz (1907–1971) aus Erbach im Odenwald nach. ↑
- Bauer legte sein Landtagsmandat zum 30. Juni 1949 nieder, nachdem er von der SED nach Berlin berufen worden war. Für ihn rückte am 19. August 1949 Ludwig Wittmann (1898–1972) aus Frankfurt am Main nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 32/1949, 6.8.1949, S. 322. ↑
- Nachdem Fisch sich 1949 erfolgreich um ein Mandat im Deutschen Bundestag beworben hatte, beendete er seine Mitgliedschaft im Hessischen Landtag. Für ihn rückte am 5. Oktober 1949 Franz Gondolf (1910–1968) aus Dieburg nach. ↑
- Müller zog 1949 in den Deutschen Bundestag ein und legte sein Mandat am 30. September 1949 nieder. Für ihn rückte am 15. Oktober 1949 der Oberschulrat Konrad von der Schmitt (1887–1951) aus Langen nach (Landeswahlvorschlag, Platz 13), der bereits zwischen 1927 und 1931 Mitglied des Landtags des Volksstaates Hessen gewesen ist. ↑
- Willmann legte sein Landtagsmandat kurz vor Ende der Legislaturperiode, am 26. September 1950, nieder. Für ihn rückte am 20. Oktober 1950 der Oberregierungs- und Schulrat Jakob Renneisen (1899–1973) aus Oberursel nach (Landeswahlvorschlag, Platz 15). ↑
- Becker zog 1949 in den Deutschen Bundestag ein und legte deshalb am 9. Dezember 1949 sein Landtagsmandat nieder. Für ihn rückte am selben Tag der Diplom-Ingenieur Gerhard Salzer (1912–1989) aus Offenbach am Main nach (Landeswahlvorschlag, Platz 15). ↑
- Nachdem Euler im Juni 1947 Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes geworden war, legte er sein Landtagsmandat nieder. Für ihn rückte am 4. Juli 1947 der Schlossermeister Friedrich Ulm (1881–1956) aus Wetzlar nach (Landeswahlvorschlag, Platz 13). Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 32/1947, 9.8.1947, S. 341. ↑
- Fassbender wurde im Februar 1948 Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes und legte deshalb sein Landtagsmandat nieder. Für ihn rückte am 2. März 1948 Erich Germershausen (1906–1990) aus Spangenberg nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen 12/1948, 20.3.1948, S. 105. ↑
- Hammer errang 1949 ein Bundestagsmandat und legte deshalb am 9. Dezember 1949 sein Landtagsmandat nieder. Für ihn rückte am selben Tag der Auslandskorrespondent Nikolaus Schiergens (1899–1961) aus Fulda nach (Landeswahlvorschlag, Platz 22). ↑
- Belege
- Lengemann, Das Hessen-Parlament 1946–1986, Frankfurt am Main 1986, S. 88
- Kroll, Geschichte Hessens, 2. Aufl., München 2010, S. 91
- Berding, Entstehung des Landes Hessen und seiner Verfassung, S. 58
- Mühlhausen, Karl Geiler und Christian Stock, S. 101
- Mühlhausen, Demokratischer Neubeginn, S. 39 f.
- Weiterführende Informationen
- Staatsanzeiger für das Land Hessen, 1946, Nr. 13, S. 93 f., Online-Ausgabe
- Staatsanzeiger für das Land Hessen, 1947, Nr. 3, S. 17 f.
- wahl.tagesschau.de: Landtagswahl Hessen 1946 (eingesehen am 28.2.2018)
- Empfohlene Zitierweise
- „Wahlen zum Hessischen Landtag, 1. Dezember 1946“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1743> (Stand: 9.12.2022)
- Ereignisse im November 1946 | Dezember 1946 | Januar 1947
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