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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

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Deutsche Volkspartei Buchsymbol Deutschnationale Volkspartei Buchsymbol Deutsche Demokratische Partei Buchsymbol Deutsche Zentrumspartei Buchsymbol Kommunistische Partei Deutschlands (Deutsches Reich) Buchsymbol Sozialdemokratische Partei Deutschlands Buchsymbol Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands Buchsymbol Landtagswahlen Buchsymbol Wahlen Buchsymbol Adelung, Bernhard Buchsymbol Anthes, Wilhelm IV. Buchsymbol Birnbaum, Maria Buchsymbol Blank, Sebastian Pankraz Buchsymbol Bornemann, Karl Heinrich Buchsymbol Brauer, Heinrich Buchsymbol Brentano, Otto Rudolf von Buchsymbol Büchner, Georg Wilhelm Friedrich Buchsymbol Dehlinger, Gustav Adolf Buchsymbol Delp, Heinrich Buchsymbol Diehl, Philipp Buchsymbol Diehl, Wilhelm Buchsymbol Dingeldey, Eduard Buchsymbol Dollinger, Wilhelm August Buchsymbol Ebner, Adam Heinrich Buchsymbol Felder, Karl Buchsymbol Fenchel, Wilhelm Buchsymbol Füller, Johannes Heinrich Buchsymbol Glaser, Konrad Karl Buchsymbol Greiner, Daniel Buchsymbol Hahn, Johann Moritz Buchsymbol Harth, Jean Buchsymbol Hattemer, Elisabeth Buchsymbol Hauck, Philipp Buchsymbol Helmolt, Georg von Buchsymbol Henrich, Konrad Buchsymbol Henzel, Karl Buchsymbol Herbert, Valentin Buchsymbol Hoffmann, Hans Buchsymbol Hofmann, Johann Philipp Buchsymbol Jost, Friedrich Buchsymbol Kaul, Georg Buchsymbol Kiel, Alfred Buchsymbol Kiel, Alfred Buchsymbol Kindt, Rudolf Buchsymbol Knoll, Wilhelm Buchsymbol Köhler, Heinrich Wilhelm Georg Buchsymbol Lang, Adam Buchsymbol Laufer, Johann Buchsymbol Laufer, Karl Buchsymbol Lenhart, Georg Buchsymbol Lutz, Wunibald Buchsymbol Lux, Anton Buchsymbol Lückel, Ludwig Buchsymbol Mann, Albin Buchsymbol Müller, Georg Buchsymbol Neff, Karl Buchsymbol Neumann, Hermann Buchsymbol Nuß, August Buchsymbol Obenauer, Philipp Buchsymbol Osann, Arthur Buchsymbol Politik Raab, Johann Georg Buchsymbol Rechthien, Bernhard Buchsymbol Reiber, Julius Buchsymbol Rink, Aloys Georg Ludwig Buchsymbol Roth, Katharina Buchsymbol Roß, Franz Joseph Buchsymbol Schaub, Heinrich Buchsymbol Schaub, Heinrich Buchsymbol Schian, Martin Buchsymbol Schildbach, Bernhard Buchsymbol Scholz, Christian Buchsymbol Schott, Friedrich Jakob Buchsymbol Schreiber, Johann Buchsymbol Soherr, Heinrich Wendelin Buchsymbol Stein, Friedrich-Wilhelm Buchsymbol Steinhäuser, Margarethe Buchsymbol Storck, Karl Buchsymbol Sturmfels, Otto Buchsymbol Tag der Archive 2018 Uebel, Philipp Buchsymbol Ulrich, Carl Buchsymbol Urstadt, Otto Buchsymbol Volksstaat Hessen Wagner, Franz Adam Buchsymbol Werner, Ferdinand Buchsymbol Widmann, Wilhelm Buchsymbol Wolf, Richard Buchsymbol Wünzer, Rudolf Buchsymbol

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Ergebnisse der Landtagswahl im Volksstaat Hessen am 27. November 1921

Rechtsruck bei Wahlen zum Hessischen Landtag, 27. November 1921

Die Neuwahl des Hessischen Landtags bringt einen Rechtsruck. Dennoch behält die Regierungskoalition aus SPD, Demokraten und Zentrum eine sichere Mehrheit.

Von den Mandaten entfallen (in Klammern die Zahl der Mandate in der vorhergehenden Wahl vom 26. Januar 1919):

Sozialdemokratische Partei 174.213 Stimmen (32,62 %) – 24 Mandate (31)
Deutsche Zentrumspartei 92.689 Stimmen (17,35 %) – 13 Mandate (13)
Hessischer Bauernbund und Rheinhessische Landliste 80.426 Stimmen (15,06 %) – 11 Mandate (0)
Deutsche Volkspartei in Hessen 78.185 Stimmen (14,62 %) – 10 Mandate (7)
Deutsche Demokratische Partei 39.140 Stimmen (7,33 %) – 5 Mandate (13)
Deutschnationale (Hessische) Volkspartei 28.190 Stimmen (5,27 %) – 3 Mandate (5)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20.186 Stimmen (2,52 %) – 2 Mandate (1)
Kommunistische Partei 20.849 Stimmen (2,60 %) – 2 Mandate (0).

Die erreichte Wahlbeteiligung von 67,0 % lag deutlich unter der vorangegangenen Reichstagswahl vom 6. Juni 1920 mit 75,4 % und der Wahl zur Hessischen Volkskammer am 26. Januar 1919 mit 81,2 %. Das stetige Nachlassen der Wahlbeteiligung lässt sich am gravierendsten in Rheinhessen mit 63,0 % beobachten, welche bei der Wahl zur Volkskammer 1919 noch die stärkste Teilnahme mit 83,7 % aufwiesen. Eine mögliche Begründung dieser Senkung findet sich in dem Druck der Besatzung.1

Wahlanalyse2

Wahlbeteiligung

In den Kreisen Worms (74,7 %), Friedberg (73,9 %) und Dieburg (72,6 %) wurde die höchste Wahlbeteiligung erlangt, während sich die niedrigsten Stimmabgaben von unter 65 % in den Kreisen Erbach und Heppenheim beobachten lassen.

Zusätzlich sind explizit die Stimmbezirke Gießen (Kreis Gießen), Stumpertenrod (Kreis Schotten) und Seibelsdorf (Kreis Alsfeld) zu benennen, welche mit einer Teilnahme von 100 % herausragen. Andererseits wählten aus dem Kreis Erbach die Orte Rehbach (30,24 %), Steinbuch mit Reudorf (30,44 %) und Ober-Finkenbach (33,33 %) die wenigsten Stimmberechtigten.

Wahlergebnisse der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

Die Sozialdemokratische Partei wurde in den Kreisen Offenbach (42,3 %), Groß-Gerau (40,9 %) und Erbach (40,4 %) am stärksten gewählt. Dagegen erzielte sie in den Kreisen Bingen mit 18,5 %, Oppenheim mit 20,7 % und Alzey mit 20,8 % das schwächste Ergebnis. Ebenso konnte in 22 Gemeinden keine Stimme gewonnen werden, von denen allein sieben Orte in Alsfeld nicht für die Partei abstimmten. Die Städte Offenbach und Darmstadt wählten die SPD mit mäßigen 26,67 bzw. 19,38 %. Die höchsten Stimmenanteile erreichte die Partei in den Gemeinden, Otterbach (Kreis Alsfeld) mit 60,29 % Siedelsbrunn (Kreis Heppenheim) und Stockheim (Kreis Erbach) mit jeweils 57,02 und 54,37 %.

Wahlergebnisse der Deutschen Zentrumspartei

Die Wahlergebnisse für diese Partei waren, wie bereits bei der Wahl 1919, am stärksten im Kreis Bingen (47,6 %), Heppenheim (41,1 %) und Mainz (35,7 %). Im Gegensatz dazu wurden die niedrigsten Resultate weiterhin in Schotten mit 0,2 %, Büdingen mit 1,0 % und Gießen mit 1,9 % erreicht. Hierbei lässt sich beobachten, dass sich die Anzahl in den drei stärksten Wahlkreisen zu den vorherigen Wahlen noch erhöht hat und in den schwächsten Kreisen sich tendenziell weiter verschlechtert hat oder gleichgeblieben ist. In der Stadt Offenbach erzielten sie noch einen Wert von 8,43 % und in der weiteren Großstadt Darmstadt 4,95 %. Dagegen konnten sie Spitzenwerte in Vockenrode (Kreis Alsfeld) mit 92,30 %, Seibelsdorf (Kreis Alsfeld) mit 94,4 % und Gadern (Kreis Heppenheim) mit 87,82 % erreichen. In 459 Gemeinden konnte die Zentrumspartei jedoch keine Stimme erlangen. Davon lagen 66 in Alsfeld, 52 in Gießen und 58 in Büdingen.

Wahlergebnisse des Hessischen Bauernbunds und Rheinhessischer Landliste

Diese Partei wurde hauptsächlich in den Kreisen Schotten (57,5 %), Alsfeld (45,2 %) und Lauterbach (43,3 %) gewählt. Im Gegenzug wurde in Mainz (1,8 %), Worms (2,2 %) und Bingen (3,6 %) am schwächsten für sie abgestimmt. Weiterhin erreichten sie in Darmstadt nur einen Wert von 0,18 % und in Offenbach 6,68 %. Ihre höchsten Ergebnisse erzielte die Partei in Kirschgarten (Kreis Alsfeld) mit 93,54 % und Wingershausen (Kreis Schotten) mit 86,53 %. Dagegen konnten sie in 46 Orten keine Stimme gewinnen, von denen zwölf im Kreis Worms lagen.

Wahlergebnisse der Deutschen Volkspartei

Die höchsten Stimmenanteile erreichte die Deutsche Volkspartei in den Kreisen Worms (33,1 %), Alzey (21,7 %) und Darmstadt (31,1 %). So überrascht es nicht, dass die Partei in der Stadt Darmstadt ein positives Resultat von 28,54 % erzielte. Hingegen brachte sie in den Kreisen Schotten (5,8 %) und Groß-Gerau (7,3 %) und Büdingen (7,4 %) die niedrigsten Ergebnisse hervor. Auch hier liegt ihr Wahlergebnis in der Stadt Offenbach bei schwachen 8,87 %. Weiterhin konnten sie sich in 124 Gemeinden keine Stimme verschaffen, von denen besonders die Kreise Alsfeld, Büdingen und Schotten betroffen waren. Dennoch konnte die Volkspartei in Mörstadt (Kreis Worms) 56 % erringen. Auch in den Orten Bremersheim und Blödesheim (beide ebenfalls Kreis Worms) erkämpften sie starke 55,88 und 47,95 %.

Wahlergebnisse der Deutschen Demokratischen Partei

Die Deutsche Demokratische Partei wurde in den rheinhessischen Kreisen Alzey (17,6 %), Bingen (15,7 %) und Oppenheim (15,3 %) am stärksten gewählt. Dagegen erzielte sie in den Kreisen Dieburg mit 3,7 %, Bensheim mit 4,3 % und Lauterbach mit 4,4 % das schwächste Ergebnis. Weiterhin erreichte die DDP in der Städten Offenbach und Darmstadt selbst Wahlergebnisse von 4,18 % bzw. 6,35 %. In insgesamt 201 Gemeinden, die im Wesentlichen in den Kreisen Alsfeld und Büdingen lagen, konnten sie keine einzige Stimme erringen. Jedoch gewannen sie in Zotzenheim (Kreis Alzey) einen Wert von 30,86 %, dem Horrweiler mit 27,54 % und Vendersheim (Kreis Oppenheim) mit 26,69 % folgen.

Wahlergebnisse der Deutschnationalen (hessischen) Volkspartei

Die Partei erzielte in den Kreisen Gießen (12,3 %), Alsfeld (8,5 %) und Lauterbach (7,9 %) ihre höchsten Ergebnisse. Weiterhin wurde auf Gemeindeebene ihr Optimum von 46,66 % in Schadges (Kreis Lauterbach), Nonrod mit 32,69 % und Niedernhausen (beide Kreis Dieburg) mit 32,25 % erlangt. Dessen ungeachtet wurde sie in den Kreisen Bingen (0,7 %), Heppenheim (1,7 %) sowie Groß-Gerau (2,1 %) am seltensten gewählt. Gleichzeitig konnte die Partei in 202 Orten, hauptsächlich die Kreise Erbach und Heppenheim betreffend, keine Stimme durchsetzen. Auch in der Stadt Offenbach lag ihr Stimmenanteil bei nur 7,09 %, in Darmstadt bei 5,97 %.

Wahlergebnisse der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

Am schwächsten war die USPD in den rheinhessischen Kreisen Bingen (0,3 %), Oppenheim (0,8 %) und Worms (1,0 %) vertreten. Ebenso konnte in 447 Gemeinden keine Stimme gewonnen werden, von denen allein 57 Orte im Kreis Alsfeld nicht für die Partei abstimmten. Genauso bekamen sie in Darmstadt nur 1,65 % sowie in Offenbach 3,33 %. Erwähnenswert ist hierbei die stärkste Vertretung, wie bereits im Jahr davor, der Unabhängigen Sozialdemokraten im Kreis Gießen mit 9,3 %, darauf folgen Friedberg mit 7,5 % und Lauterbach mit 6,0 %. Als „Hochburgen“ lassen sich die Orte Klein-Karben mit 47,81 %, Trohe (41,22 %) und Büdesheim 37,59 %), allesamt aus dem Kreis Friedberg, betiteln.

Wahlergebnisse der Kommunistischen Partei

Die Kommunistische Partei erzielte in den Kreisen Lauterbach (0,2 %), Alzey (0,3 %) und Oppenheim (0,3 %) die niedrigsten Werte. Dagegen konnte sie in den Wahlkreisen Offenbach 9,3 %, in Groß-Gerau 6,5 % und in Büdingen 5,4 % gewinnen. In diesen Kreisen findet sich ein enormer Zuwachs zur vorherigen Wahl 1920 (Offenbach: 1,9 %/Groß-Gerau: 0,02 %/Büdingen: 0,9 %). In den Städten Darmstadt und Offenbach wählten 2,53 % und 6,29 % der Stimmberechtigten die Kommunistische Partei. Weiterhin konnten sie in 514 Gemeinden keine Stimme erreichen. Ihre Höchstwerte lagen in Rommelshausen (36,93 %), Gelnhaar (Domanial und Isenburg) (34,21 %) und Oberau (22,82 %) aus dem Kreis Büdingen.

Gewählte Abgeordnete

Sozialdemokratische Partei

Adelung, Bernhard (1876–1943; Bürgermeister; Mainz)
Anthes, Wilhelm (1877–1934; Schlossermeister; Sprendlingen)
Bornemann, Heinrich (1874–1963; Ministerialrat im Staatsministerium; Darmstadt)
Delp, Heinrich (1878–1945; Beigeordneter; Darmstadt)
Engelmann, Johann (1874–1955; Vorsteher des städtischen Arbeitsamtes; Mainz)
Harth, Jean Christoph (1882–1956; Gewerkschaftsbeamter; Rüsselsheim/Kreis Groß-Gerau)
Henzel, Karl (1876–1959; Landwirt, Beigeordneter; Obbornhofen/Kreis Gießen)
Kaul, Georg (1873–1933; Redakteur; Offenbach am Main)
Lang, Adam (1876–1965); Lagerhalter; Urberach
Lückel, Ludwig (1868–1929; Beigeordneter; Alzey)
Lutz, Wunibald (1877–1949; Parteisekretär; Worms)
Lux, Anton (1878–1953; Gastwirt, Landwirt; Nieder-Florstadt)
Mann, Albin (1883–1960; Gewerkschaftsbeamter; Gießen)
Neff, Karl (1882–1958; Gastwirt; Michelstadt/Odenwald)
Neumann, Hermann (1882–1933; Präsident der Landesversicherungsanstalt; Darmstadt)
Raab, Johann Georg (1869–1932; Arbeits- und Wirtschaftsminister; Pfungstadt)
Rechthien, Bernhard (1876–1941; Bürgermeister; Vilbel)
Roß, Franz (1881–1949; Geschäftsführer; Bensheim)
Schildbach, Bernhard (1876–1944; Journalist; Offenbach am Main)
Steinhäuser, Margarethe (1874–1955; Offenbach am Main)
Storck, Karl (1891–1955; Lehrer; Darmstadt)
Sturmfels, Otto (1880–1945; Rechtsanwalt; Groß-Umstadt)
Ulrich, Carl (1853–1933; Staatspräsident; Darmstadt)
Widmann, Ernst Wilhelm (1876–1955; Landesparteisekretär; Offenbach am Main)

Demokratische Partei

Büchner, Dr. Georg (1862–1944; Fabrikant; Darmstadt)
Henrich, Konrad (1864–1928; Finanzminister; Darmstadt)
Obenauer, Philipp (1889–1966; Landwirt; Nieder-Flörsheim)3
Reiber, Julius (1883–1960; Rektor; Darmstadt)
Urstadt, Otto (1868–1945; Ministerialdirektor; Gießen/Darmstadt)

Zentrum

Blank, Pankraz (1882–1961; Landwirt; Gaulsheim)
Brentano di Tremezzo, Otto von (1855–1927; Minister des Innern und der Justiz; Darmstadt)
Felder, Karl (1879–1962; Gewerkschaftssekretär; Mainz)
Hattemer, Else (1870–1948; Professorswitwe; Darmstadt)
Herbert, Valentin (1864–1933; Ober-Postinspektor; Darmstadt)
Hoffmann, Hans (1880–1949; Oberschulrat; Darmstadt)
Hofmann, Johann Philipp (1873–1925; Fabrikant; Seligenstadt)
Knoll, Wilhelm (1873–1947; Regierungsrat; Mainz/Darmstadt)
Lenhart, Georg (1869–1941; Professor, Domkapitular; Mainz)
Nuß, August (1883–1958; Rechtsanwalt; Worms)
Soherr, Heinrich Wendelin (1863–1929; Weinhändler; Bingen)
Uebel, Philipp (1864–1929; Ministerialdirektor; Dieburg)
Wagner, Franz Adam (1869–1956; Landwirt, Bürgermeister, Klein-Breitenbach bei Mörlenbach)

Deutsche Volkspartei

Birnbaum, Maria (1872–1959; Lehrerin; Gießen)
Dingeldey, Eduard (1886–1942; Rechtsanwalt; Darmstadt)
Füller, Johannes Heinrich (1870–1940; Zimmermeister; Friedberg)
Hahn, Moritz (1856–1952; Landwirt, Bürgermeister; Heßloch/Rhein)
Köhler, Heinrich (1859–1924; Oberbürgermeister; Worms)4
Osann, Dr. Arthur (1862–1924; Justizrat, Rechtsanwalt und Notar; Darmstadt)5
Schian, D. Dr. Martin (1869–1944; Univ.-Professor; Gießen)6
Scholz, Christian (1874–1931; Kaufmann, Fabrikant; Mainz)
Schott, Friedrich Jakob (1871–1944; Landwirt, Bürgermeister; Uffhofen/Rheinhessen)
Wünzer, Rudolf (1862–1929; Oberstaatsanwalt; Darmstadt)

Hessischer Bauernbund

Brauer, Heinrich (1860–1945; Landwirt, Mühlenbesitzer; Ober-Ofleiden)
Dehlinger, Dr. Gustav Adolf (1860–1940; Landwirt; Weilerhof bei Wolfskehlen)
Diehl, Konrad Philipp (1873–1959; Landwirt, Bürgermeister; Hoch-Weisel)
Fenchel, Wilhelm (1873–1938; Landwirt; Ober-Hörgern)
Glaser, Konrad Karl (1876–1956; Bürgermeister; Nordheim)
Helmolt, Dr. Georg von (1876–1946; Rechtsanwalt; Nieder-Wöllstadt)
Jost, Friedrich (1862–1931; Bürgermeister; Bermuthshain)
Laufer, Johann (1857–1924; Landwirt; Bieber)7
Müller, Dr. Georg (1889–1959; Hauptgeschäftsführer; Darmstadt)
Stein, Friedrich Wilhelm (1887–1956; Landwirt; Stumpertenrod)
Wolf, Richard (1875–1955; Landwirt; Effolderbach)

Deutschnationale (Hessische) Volkspartei

Diehl, D. Dr. Wilhelm (1871–1944; Prälat; Darmstadt)
Dorsch, Wilhelm (1868–1939; Landwirt; Wölfersheim)
Kindt, Rudolf (1873–1928; Schriftsteller; Darmstadt)
Werner, Dr. Ferdinand (1876–1961; Studienrat; Butzbach)

Kommunistische Partei

Ebner, Heinrich Adam (1894–1973; Eisenbahn-Betriebsassistent; Neu-Isenburg/Kreis Offenbach)8
Rink, Aloys (1881–1971; Parteisekretär; Urberach)9

Unabhängige sozialdemokratische Partei

Kiel, Alfred (1878–1954; Gewerkschaftsbeamter; Gießen)
Schaub, Heinrich Wilhelm (1875–1930; Schreiber; Büdesheim/Oberhessen)
(OV/LV/MK)


  1. Vgl. Ergebnisse der Landtagswahl im Volkstaat Hessen am 27. November 1921 nach einzelnen Gemeinden und Wahlbezirken, hrsg. von der Zentralstelle für Landesstatistiken, Darmstadt 1922, S. 4.
  2. Erarbeitet auf Grundlage von: Ergebnisse der Landtagswahl im Volkstaat Hessen am 27. November 1921 nach einzelnen Gemeinden und Wahlbezirken, hrsg. von der Zentralstelle für Landesstatistiken, Darmstadt 1922.
  3. Mandatsniederlegung aus beruflichen Gründen am 12. Januar 1923. Nachfolger: Johannes Schreiber (1881–1935; Rechtsanwalt, später Ober-Amtsrichter in Vilbel; Ober-Ingelheim, später Vilbel).
  4. Köhler verstarb am 2. Juni 1924. Landtagspräsident Adelung würdigte Köhler in der 84. Plenarsitzung am 16. Juni 1924: Am 2. Juni ist der Kollege Heinrich Köhler, der Oberbürgermeister der Stadt Worms, dahingeschieden; die Ausweisung aus seiner Stadt hat er nicht verwinden können. Was sein Abgang dem hessischen Parlament und dem hessischen Volke bedeutet, brauche ich Ihnen, meine Damen und Herren, die den Verstorbenen aus jahrelanger Zusammenarbeit kannten, nicht zu schildern. Der Abg. Köhler war der Besten und Tüchtigsten einer, die je in der hessischen Volksvertretung gewirkt haben. Von 1897 bis 1901, und dann wieder von 1910 bis 1924 gehörte er dem Landtage an. Er war während dieser Zeit Vorsitzender und Mitglied der verschiedensten Ausschüsse; von 1899 bis 1901 präsidierte er dem Finanzausschuß. Zahlreiche w[i]chtige gesetzgeberische Arbeiten hat er maßgebend beeinflußt. 6 Jahre lang [...], von 1911 bis 1918, war Köhler Präsident der Zweiten Kammer der Landstände und hat an diesem Platz sich durch die strenge Rechtlichkeit und durch die Klarheit in der Führung der Geschäfte das unbedingte Vertrauen und die Anerkennung aller erworben. – Ich habe an seiner Bahre in Ihrem Namen, meine Damen und Herren, zum Ausdruck gebracht, daß der Name Köhler nicht von der Parteien Haß und Gunst verwirrt, sondern daß er feststehe in der Geschichte des hessischen Parlaments. – Seine letzte Fahrt ging zurück über den Rhein nach Worms zur Stätte, an der er 25 Jahre lang wirkte und die noch einmal zu schauen ihm verwehrt worden war. Die Stadt Worms hat ihren heimgekehrten Oberbürgermeister unter innigster Anteilnahme der gesamten Bevölkerung in einer überwältigenden Trauerfeier geehrt und ihm einen Platz in einem Ehrengrab bereitet. Das hessische Parlament wird den klugen Rat und die umfassende Sachkunde Köhlers schmerzlich vermissen. Sein Gedenken wird stets in dankbarer Erinnerung bei uns bleiben. Verhandlungen des Landtags des Volksstaates Hessen im Jahre 1921/24. Zweiter Landtag. Protokolle, Bd. 3: Nr. 84-113, S. 1796 f. Nachfolger: Karl Laufer (1885–1962; Stadtverordneter; Darmstadt).
  5. Osann verstarb am 23. Oktober 1924, dem Tag der letzten Plenarsitzung des 2. Landtages des Volksstaates Hessen. Ein Nachfolger ist daher für ihn nicht mehr eingetreten. Den Landtag erreicht die Nachricht seines Todes während seiner letzten Sitzung. Präsident Adelung würdigt den Verstorbenen: Meine Damen und Herren, soeben ereilt uns die Kunde, (die Mitglieder des Hauses erheben sich von den Plätzen), daß eines der ältesten und bewährtesten Mitglieder dieses Hauses, der Abg. Dr. Osann, seine Augen zum ewigen Schlummer geschlossen hat. Als er vor wenigen Wochen im Süden Erholung suchte, hat ihn eine plötzliche, schwere Krankheit auf das Schmerzenlager geworfen, von dem ihn jetzt der Tod erlöste. Meine Damen und Herren, wir alle stehen tief erschüttert ob der Todesnachricht, die uns trifft am voraussichtlich letzten Tage der Verhandlungen des gegenwärtigen Landtages. – Der Verstorbene war am 27. Oktober 1862 in Darmstadt geboren. Seit dem Jahre 1906 gehörte er ununterbrochen der hessischen Volksvertretung an. Während dieser ganzen Zeit war Dr. Osann Mitglied des Finanzausschusses, in den Jahren 1910 bis 1918 sein Präsident. Meine Damen und Herren, in diesen nüchternen Daten kommt nur schwach die ungeheure Arbeitsleistung zum Ausdruck, die Dr. Osann in seinem Leben, das er dem Wohle des Volkes gewidmet hatte, vollbracht hat. Sie, meine Damen und Herren, die Sie in engster Zusammenarbeit mit dem Dahingeschiedenen seine unermüdliche Arbeitskraft und Arbeitsfreudigkeit kannten, Sie können voll ermessen,daß sich seine parlamentarische Lebensarbeit nur unvollkommen in Worte kleiden läßt. Wir alle fühlten, es mit einem Manne zu tun zu haben, der nicht nur mit seinem überragenden Verstand die Fragen zu lösen suchte, sondern der mit seinem ganzen warmen Herzen bei der Sache war, der für die Sache stritt und für die Sache litt. – Meine Damen und Herren, wir alle beugen uns in tiefer Trauer ob des Heimganges von Dr. Arthur Osann, weil er als vornehmer und liebenswürdiger Kollege auchüber alle Parteigegensätze hinaus einen Weg zum Menschenherzen gefunden hatte. Sie, meine Damen und Herren, haben sich zum letzten Gedenken an den Dahingeschiedenen von Ihren Sitzen erhoben. Ich werde in Ihrer aller Namen den trauernden Angehörigen das tiefste Mitgefühl des Landtags zum Ausdruck bringen. Mit der Geschichte unseres Hessenlandes aber wird der Name Dr. Arthur Osann unvergänglich verbunden sein. Verhandlungen des Landtags des Volksstaates Hessen im Jahre 1921/24. Zweiter Landtag. Protokolle, Bd. 3: Nr. 84-113, S. 2466.
  6. Mandatsniederlegung aufgrund der Übernahme eines hohen Kirchenamtes in Schlesien am 4. Juli 1924. Nachfolger: August Dollinger (1873–1959; Lehrer; Alsfeld).
  7. Laufer verstarb am 5. Juni 1924. Landtagspräsident Adelung würdigte Laufer in der 84. Plenarsitzung am 16. Juni 1924: Meine Damen und Herren, am selben Tage, an dem in Darmstadt die Leidtragenden an der Bahre des Kollegen Köhler standen, am 6. Juni, ist auch der Abg. Johann Laufer in Bieber aus dem Leben geschieden. Schon seit einiger Zeit war der Entschlafene leidend. Der Kollege Laufer gehörte dem Landtage erst seit dem Jahre 1921 an, er hatte sich aber während dieser Zeit durch seine stille und zurückhaltende Art und durch sein kluges Urteil viele Freunde in diesem Hause erworben. An seinem Grabe hat im Namen des Landtages der Stellvertretende Präsident Dr. von Helmolt Worte des Gedenkens gesprochen und dem Entschlafenen die letzten Blumengrüße gewidmet. Verhandlungen des Landtags des Volksstaates Hessen im Jahre 1921/24. Zweiter Landtag. Protokolle, Bd. 3: Nr. 84-113, S. 1797. Nachfolger: Philipp Hauck (1882–1935; Nationalsozialistische Deutsche Freiheitspartei; Landwirt; Schaafheim/Kreis Dieburg)
  8. Mandatsniederlegung nach seiner Wahl in den Deutschen Reichstag am 27. Mai 1924. Nachfolger: Dr. Daniel Greiner (1872–1943; Bildhauer, Maler; Jugenheim/Bergstraße).
  9. Mandatsniederlegung am 19. Juli 1922. Nachfolgerin: Katharina Roth (1882–1967; Sprendlingen/Kreis Offenbach).
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Rechtsruck bei Wahlen zum Hessischen Landtag, 27. November 1921“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/549> (Stand: 27.11.2022)
Ereignisse im Oktober 1921 | November 1921 | Dezember 1921
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